Landschafts- und Naturschutzgebiete in München
In München gibt es vier Naturschutzgebiete und 17 Landschaftsschutzgebiete. Hinzu kommen geschützte Landschaftsbestandteile und Naturdenkmäler.
Naturschutzgebiete
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Naturschutzgebiete sind größere Gebiete, in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft im Ganzen oder in einzelnen Teilen erforderlich ist.
Gesetzliche Grundlage ist der Paragraph 23 des Bundesnaturschutzgesetzes. Naturschutzgebiete stellen die höchste Schutzkategorie dar.
Im Stadtgebiet München gibt es derzeit vier Landschaftsräume die als Naturschutzgebiete zählen:
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Die Fröttmaninger Heide zählt zusammen mit den Naturschutzgebieten Panzerwiese und Hartelholz, Garchinger Heide, Echinger Lohe und Mallertshofer Holz sowie den Heiden des Flugplatzes Oberschleißheim zu den wertvollsten Naturschätzen Bayerns.
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Die Allacher Lohe ist mit einer Größe von fast 150 Hektar einer der letzten Restbestände des einst für den Münchner Norden und Westen charakteristischen Lohwaldgürtels.
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Das Naturschutzgebiet Panzerwiese und Hartelholz im Münchner Stadtteil Milbertshofen liegt innerhalb einer landesweit bedeutsamen Heidelandschaft der nördlichen Münchner Schotterebene.
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Das Schwarzhölzl ist etwa 100 Hektar groß. Es repräsentiert mit seinen vier Einzelflächen die unterschiedlichen Reste des ehemals riesigen Moorgebietes am Nordrand der Münchner Schotterebene im Übergangsbereich zum Dachauer Moos.
Naturdenkmäler
Als Naturdenkmäler können Einzelschöpfungen der Natur geschützt werden.
Dieser besondere Schutz kann aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen oder wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit erforderlich sein (Paragraph 28 Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG).
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In München sind derzeit ausschließlich ortsbildprägende Bäume mit hohem naturschutzfachlichen Wert durch die Naturdenkmalverordnung geschützt.
Die Naturdenkmalliste umfasst 117 Naturdenkmäler mit 200 Einzelbäumen, die mit Baumart, Lage und Qualitätsmerkmalen aufgeführt sind.
Die Bäume sind durch ein kleines, dreieckiges Schild mit grünem Rand und schwarzem Adler auf weißem Grund gekennzeichnet.
Die letzte Erneuerung erfolgte mit dem Stadtratsbeschluss aus 2021 (Sitzungsvorlagen Nr. 20-26/V 03003). Sie beinhaltet die Fortschreibung der Naturdenkmalliste und kleine Anpassungen im Text der Verordnung. Die Naturdenkmalverordnung mit der Liste der Naturdenkmäler und den Bezeichnungen sowie den jeweiligen Standorten der Bäume können im Münchner Stadtrecht nachgelesen werden.
Ein Naturdenkmal und seine geschützte Umgebung darf nicht ohne Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde entfernt, zerstört oder verändert werden. Welche Maßnahmen einer vorherigen Genehmigung oder Anzeige bedürfen, geht aus der Naturdenkmalverordnung hervor.
Im Booklet "Naturdenkmalspaziergang durch die Innenstadt" (PDF) finden Sie zwölf Naturdenkmäler der Münchner Innenstadt.
Landschaftsschutzgebiete
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In München gibt es 17 Landschaftsschutzgebiete.
Dazu zählen die Isarauen mit Auwaldresten und den Laubmischwaldbeständen der Hangleitenwälder, der Nymphenburger Park, die Angerlohe (ein Lohwaldrest mit ausgeprägtem Unterwuchs), die Aubinger Lohe mit angrenzenden Niedermoorstandorten, der Langwieder See und der Waldfriedhof.
Als Landschaftsschutzgebiete können Gebiete festgesetzt werden, in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft
- zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts oder der Regenerationsfähigkeit und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter, einschließlich des Schutzes von Lebensstätten und Lebensräumen bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarbeiten,
- wegen der Vielfalt, Eigenart, Schönheit oder der besonderen kulturhistorischen Bedeutung der Landschaft oder
- wegen ihrer besonderen Bedeutung für die Erholung
erforderlich sind (Paragraph 26 Bundesnaturschutzgesetz).
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In Landschaftsschutzgebieten ist es verboten, Veränderungen vorzunehmen, die die Natur schädigen, den Naturgenuss beeinträchtigen oder das Landschaftsbild verunstalten (Paragraph 3 Absatz 1 der Landschaftsschutzverordnung der Landeshauptstadt München).
Bestimmte Maßnahmen dürfen jedoch durchgeführt werden.
Zuvor muss eine Erlaubnis von der Unteren Naturschutzbehörde im Referat für Klima- und Umweltschutz der Landeshauptstadt München eingeholt, beziehungsweise die Maßnahme der Unteren Naturschutzbehörde fristgerecht angezeigt werden (Paragraph 3 Absatz 2 Landschaftsschutzverordnung).
Dazu zählen beispielsweise das Zelten außerhalb ausgewiesener Zeltplätze oder das Befahren von Waldwegen mit Kraftfahrzeugen. Details hierzu finden Sie in Paragraph 3 Absatz 2 bis 5 Landschaftsschutzverordnung.
Falls Sie sich unsicher sind, ob eine von Ihnen geplante Nutzung erlaubnis- oder anzeigepflichtig ist, beantworten unsere Mitarbeiter*innen in der Unteren Naturschutzbehörde gerne Ihre Fragen.
Schreiben Sie dazu bitte eine E-Mail an naturschutz.rku@muenchen.de.
Bitte helfen Sie mit, unsere Landschaftsschutzgebiete zu erhalten!
Verstöße gegen die Regelungen der Landschaftsschutzverordnung können mit Geldbußen geahndet werden.
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Ausführliche Informationen, wie und an welchen Stellen das Grillen im Landschaftsschutzgebiet erlaubt ist, erhalten Sie auf der Seite Grillen in der Stadt.
Oder in der Zentrale des Gartenbaus der Landeshauptstadt München unter der Telefonnummer: 089 233 727656.
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Die Bezeichnungen aller Gebiete und ihr Grenzverlauf sind in der Anlage zur Landschaftsschutzverordnung der Landeshauptstadt München beschrieben.
Die genaue Lage der einzelnen Schutzgebiete können Sie während der Öffnungszeiten bei der Unteren Naturschutzbehörde erfragen, den entsprechenden Karten im Maßstab 1:5.000 oder der World Database on Protected Areas (WDPA) entnehmen.
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Die Isarauen verleihen mit ihren Hangleitenwäldern und Auwaldrelikten, den teilweise naturnahen Parkanlagen des Englischen Gartens, der Maximiliansanlagen und der Hirschau der Stadt ein unverwechselbares Erscheinungsbild.
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Der Nymphenburger Park besteht zum Teil aus 300-jährigen Gehölzbeständen mit Wiesen, Wasserflächen sowie stets auf das Schloss gerichteten freien Blickfeldern, sogenannten Sichtachsen.
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Die Angerlohe ist ein Überrest des Lohwaldgürtels und zeichnet sich durch das Vorherrschen von Hainbuchen und das völlige Fehlen von Nadelbäumen aus.
Geschützte Landschaftsbestandteile
Kleine Biotopflächen, die aufgrund ihrer Größe nicht die Voraussetzungen eines Naturschutzgebietes erfüllen, aber für den Naturhaushalt von großer Bedeutung sind, können als Landschaftsbestandteile durch Verordnungen unter Schutz gestellt werden.
Dies gilt besonders, wenn sie für die Tier- und Pflanzenwelt oder wegen ihrer Bedeutung für die Entwicklung oder Erhaltung von Biotopverbundsystemen erforderlich sind oder zur Belebung des Landschaftsbilds beitragen.
Dies gilt unter anderem für Baum- und Gebüschgruppen, Heideflächenreste, Alleen, Hecken, Feldgehölze, Parks und viele weitere (Paragraph 30 Bundesnaturschutzgesetz).
In München sind sehr unterschiedliche Lebensräume als Landschaftsbestandteile unter Schutz gestellt.
Beispielsweise die Hecken und Bäche am Erlbachwiesen- und Faulwiesenweg, Streuwiesen und Weidengebüsche an der Scharinenbachstraße, die Langwieder Heide, Restflächen der Perlacher Heide oder der Alte Nördliche Friedhof.
Die aktuell 47 geschützten Landschaftsbestandteile haben eine Fläche von insgesamt 175 Hektar.
Geschützte Landschaftsbestandteile dürfen nicht ohne Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde entfernt, zerstört oder verändert werden. Welche Maßnahmen einer Genehmigung bedürfen, geht aus den jeweiligen Schutzverordnungen hervor.
Diese sind im Münchner Stadtrecht unter den Satzungs-/Verordnungsnummern 880 zu finden.