Dieser Gedanke wurde Ende Februar 2024 in einem Zwischennutzungs-Workshop vor Ort in Steinhausen vertieft. Ansässige Unternehmen, Stadtverwaltung und Expert*innen für Zwischennutzung und Vertretungen des Bezirksausschusses tauschten ihre Erfahrungen aus und diskutierten die Umsetzbarkeit von Zwischennutzungen. Ziel war es, erste Schritte für einen Leitfaden zur Etablierung von Zwischennutzungen in verkehrlich abgelegenen Gewerbegebieten zu erarbeiten.
Der Workshop begann mit Grußworten von Robert Rudolph, Gewerbegebietsmanager des Referats für Arbeit & Wirtschaft, und Maik Engfer von STRABAG SE. Anschließend lieferten vier Kurzpräsentationen verschiedene Perspektiven auf das Thema, darunter Beispiele aus München und Wien. Daran anknüpfend, diskutierten die Teilnehmenden anhand des Gewerbebands Steinhausen in interaktiven Gruppenformaten die Potenziale und Herausforderungen von Zwischennutzungen in verkehrlich abgelegenen Gewerbegebieten. Drei Teilgruppen arbeiteten an Lösungen, um den Bedürfnissen verschiedener Nutzergruppen gerecht zu werden und die Realisierbarkeit von Zwischennutzungen zu untersuchen.
Es wurde deutlich, dass vorbereitende Maßnahmen entscheidend sind, um Zwischennutzungen erfolgreich umzusetzen. Dazu gehören bspw. die Aufbereitung und Sichtbarmachung der Potenziale des Gebiets sowie die Schaffung niedriger Nutzungskosten für Gestalter*innen von Zwischennutzungen. Zu Beginn wie auch während des Betriebs von Zwischennutzungen sollten kontinuierlich Impulse im Gebiet gesetzt werden, um die Sichtbarkeit der neuen Angebote zu erhöhen und Interessierte in das Gebiet zu locken. Informelle Formate, wie Feste oder temporäre Galerien, könnten als Ausgangspunkt dienen, um die Umsetzbarkeit von Zwischennutzungen zu testen und wichtige Impulse für die zukünftige Entwicklung von Steinhausen zu liefern.
Zentraler Punkt war folglich die Schaffung von Prozessorientierung: Die Etablierung von Zwischennutzungen erfordert einen iterativen Ansatz und die Einbindung lokaler Akteure – vor allem, da Gestalter*innen von Zwischennutzungen stark an ihrer Nachbarschaft interessiert sind, um passende Angebote für diese zu entwickeln.
Insgesamt war der Workshop ein wichtiger Schritt, um Zwischennutzungen als Instrument zur Belebung verkehrlich abgelegener Gewerbegebiete zu erkunden und ihre Umsetzung voranzutreiben. Daran anknüpfend gilt es nun, das gesammelte Expertenwissen mit den Bedürfnissen vor Ort zu verknüpfen.