Anpassung an den Klimawandel: Das EU-Förderprojekt "JUSTNature"

Gemeinsam mit Partnern aus neun Ländern entwickelt die Landeshauptstadt München naturbasierte Lösungen, um Städte besser an den Klimawandel anzupassen.

Mit Grün und Schatten gegen die Hitze

München engagiert sich für mehr Klimagerechtigkeit in der Stadt. Im Juni 2021 startete das Projekt „JUSTNature – Activation of nature-based solutions for a just low carbon transition“: 23 Projektpartner aus neun europäischen Ländern entwickeln dabei innovative, naturbasierte Lösungen für eine bessere Klimaanpassung in Städten. Die sieben teilnehmenden Städte erproben und analysieren diese Lösungsansätze in sogenannten Reallaboren im öffentlichen Raum ("City Practice Labs"). 

Aktuelles

2023 wählen die Landeshauptstadt München und die Technische Universität München als lokale Forschungspartnerinnen, unterstützt von Green City e.V. und Spiellandschaft Stadt, zusammen mit Interessensvertretungen vier Innenhöfe in der Innenstadt aus. Diese Höfe sollen begrünt und – wo möglich – der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Nutzer*innen werden ebenfalls mit einbezogen. Realisiert werden die Projekte dann in den Jahren 2024 und 2025.

Das nächste Partnertreffen findet im Herbst 2023 im belgischen Leuven, statt. Dort tauschen sich die Projektstädte über den Umsetzungsprozess der jeweiligen Lösungen aus. Dabei geht es darum, wie der Prozess noch gerechter und inklusiver gestaltet werden kann. Außerdem geht es um die nächsten Projektschritte.

Die Modellprojekte in München und den Partnerstädten

Im Rahmen von JUSTNature möchte München ausgewählte Innenhöfe zunächst temporär naturnäher gestalten und so der sich aufheizenden Innenstadt während sommerlicher Hitzeperioden entgegenwirken. Außerdem sollen begrünte Innenhöfe dabei helfen, Grünflächen und Lebensräume für verschiedene Tier- und Pflanzenarten zu verbinden. Um den Menschen in der Innenstadt mehr schattige und kühle Orte anzubieten und so die Lebensqualität zu erhöhen, ist es ein weiteres wichtiges Anliegen der Landeshauptstadt, die Höfe nach Möglichkeit mehr Menschen zugänglich zu machen. Dabei arbeitet die Stadt eng mit den jeweiligen Eigentümer*innen zusammen. Auf lange Sicht soll diese temporäre Begrünung dauerhaft etabliert werden und Vorbild für andere Innenhöfe sein.

Die an JUSTNature beteiligten Städte gehen unterschiedliche Wege bei der Umsetzung. Leuven und Gzira etwa wollen innerstädtische Straßen umgestalten und begrünen. Meran, Chania und Szombathely werten Parks auf oder bauen neue Parks, sie legen Gärten an und pflanzen Obstbäume oder verbinden Grünanlagen mit nahegelegenen Flüssen und Bächen. Bozen, Chania und Gzira begrünen Dächer und Fassaden, um Temperaturen, Luft- und Lärmverschmutzung zu reduzieren und neue Flächen für Bürger*innen zu erschließen. Während alle Städte möglichst viele Menschen in den Prozess einbinden wollen, legen manche ein Augenmerk auf besonders betroffene oder oft ausgeschlossene Gruppen. Szombathely arbeitet vorrangig mit Kindern und Jugendlichen, während Leuven beispielsweise auch mit Insassen eines Gefängnisses arbeitet.

Über das Projekt

An JUSTNature beteiligte Städte: München, Leuven (Belgien), Bozen/Meran (Italien), Chania (Griechenland), Szombathely (Ungarn) und Gzira (Malta)
JUSTNature
JUSTNature City Practice Labs

Die Europäische Kommission fördert das Projekt „JUSTNature – Activation of nature-based solutions for a just low carbon transition!" mit fast zehn Millionen Euro, die Landeshauptstadt München erhält davon 648.600 Euro. In der Münchner Innenstadt sollen bis Ende Februar 2026 verschiedene temporäre Freirauminterventionen unter Beteiligung der Öffentlichkeit getestet und untersucht werden.

Mit dabei sind neben München sechs weitere Städte: Leuven (Belgien), Bozen und Meran (Italien), Chania (Griechenland), Szombathely (Ungarn) und Gzira (Malta).

JUSTNature hat sich gegen 35 andere Projekte im Forschungs- und Innovationsprogramm "Horizon 2020" durchgesetzt.

Das Projektkonsortium

Übersichtskarte JUSTNature Projektkonsortium mit  20 Partnerinstitutionen aus zehn europäischen Ländern
JUSTNature
JUSTNature Projektkonsortium mit 22 Partnerinstitutionen

Die Abteilung Grünplanung des Referats für Stadtplanung und Bauordnung entwickelt und untersucht im Rahmen von JUSTNature zusammen mit 22 anderen Projektpartnern aus acht europäischen Ländern naturbasierte Lösungen für eine bessere Anpassung der Städte an den Klimawandel. In München knüpft JUSTNature an das Freiraumquartierskonzept Innenstadt des Referats für Stadtplanung und Bauordnung an. Das Konzept entwickelt Leitbilder, Potenziale sowie Visionen für die weitere Freiraumentwicklung der Innenstadt. Die Laufzeit des Projekts ist auf viereinhalb Jahre angelegt.

Freiraumquartierskonzept Innenstadt

In München knüpft JUSTNature an das Freiraumquartierskonzept Innenstadt des Referats für Stadtplanung und Bauordnung an. Das Konzept zeigt Leitbilder, Potenziale sowie Visionen für die weitere Freiraumentwicklung der Innenstadt auf. Unter anderem sind temporäre Maßnahmen zur Stärkung der Grünen Infrastruktur vorgesehen. Im Rahmen von „JUSTNature“ wird untersucht, welche Eingriffe wo besonders gut zur Klimaanpassung der Stadt beitragen.

Logo der Europäischen Union

Förderhinweis

Dieses Projekt wurde mit Mitteln aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101003757 gefördert.
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  • Referat für Stadtplanung und Bauordnung

    Grünplanung

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