Neues Leben auf dem PaketPost-Areal
An der Friedenheimer Brücke entsteht ein neues Wohn- und Geschäftsviertel. Die Paketposthalle wird saniert und zum öffentlichen Stadtplatz umgestaltet.

Aktuelles
Bebauungsplan gebilligt
Am 5. Februar 2025 hat die Vollversammlung des Stadtrats den Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 2147 und die Änderung des Flächennutzungsplans für den Bereich V/65 gebilligt. Damit ist der Weg frei für den nächsten Verfahrensschritt, die Beteiligung der Öffentlichkeit nach § 3 Absatz 2 Baugesetzbuch. Nach dem Bebauungsplanverfahren folgen Realisierungswettbewerbe für die einzelnen Gebäude und Freiflächen.
Midnightbazar
Jedes Wochenende finden in der alten Paketposthalle der "Night Market" (Freitag / Samstag) und ein Kinderflohmarkt (Samstag) statt. Adresse: Friedenheimer Brücke 25
Termine finden
Projekt-Steckbrief
Stadtbezirk: Neuhausen-Nymphenburg
Lage: zwischen Arnulfstraße, Wilhelm-Hale-Straße und Birketweg
Fläche: 8,7 Hektar
Bisher: Post-Nutzungen
Geplante Wohneinheiten: 1.180
Grünflächen: 8.500 / 20.800 Quadratmeter (öffenlich / privat)
Neue Arbeitsplätze: 3.050
Sonstige Nutzungen: Einzelhandel, Gewerbe, Hotels, Kultur, Soziales, Altenpflegeeinrichtung
Bebauungsplan Nummer: 2147
Masterplanung

Masterplanung: Details
Die Masterplanung für das PaketPost-Areal stammt von den Büros Herzog & de Meuron sowie Vogt Landschaftsarchitekten und ist das Ergebnis eines mehrjährigen Prozesses. Sie wurde von einem Gremium begleitet, das sich aus dem Investor, Stadträtinnen und Stadträten, dem Bezirksausschuss, der Stadtverwaltung und externen Planer*innen zusammensetzte. Im Februar 2025 hat der Stadtrat den überarbeiteten Masterplan beschlossen. Das Grundstück gehört der Büschl Unternehmensgruppe.
Die denkmalgeschützte, 124 Meter lange Paketposthalle (Spannweite: 148 Meter) soll das Herzstück des zukünftigen Quartiers bilden. Sie wird saniert, die Konstruktion und der rohe Sichtbeton sollen jedoch unverändert erhalten bleiben. Der derzeitige Einbau für das Briefverteilzentrum soll zurückgebaut werden. So entsteht ein weitgehend unverbauter, überdachter Platz, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Die Halle ist als zentraler multifunktionaler Freiraum ohne Konsumzwang für das Quartier konzipiert. Zudem sind in kleinerem Umfang kuratierte Kultur- oder Sportveranstaltungen möglich. Die Halle soll ein Untergeschoss erhalten. Hier ist die Errichtung eines Konzertsaals oder von Veranstaltungs- und Tagungsräumen vorgesehen.
Beteiligungsprozess „Alle für die Halle“ 2023
Im Juli 2023 fand im Backstage das fünftägige Designcamp statt, in dem die Top-Ideen für die Paketposthalle weiterentwickelt wurden. Für die Nutzung waren über 1.000 Ideen eingereicht worden, für die abgestimmt werden konnte. Der Prozess und die Vorschläge des Design-Camps wurden in einem Bericht dokumentiert und bilden die Grundlage für den geplanten Realisierungswettbewerb für die Halle und angrenzende Freiflächen.
Die geplanten Neubauten rahmen die Paketposthalle an drei Seiten ein. Zwei 155 Meter hohe Türme mit jeweils einer konkav gewölbten Seite markieren die Paketposthalle an der westlichen Ecke und damit das gesamte Areal. Die Größe und Form der Paketposthalle werden als Maßstab für die Höhe und die Ausformung der Hochhäuser herangezogen. Die Türme enthalten eine Nutzungsmischung aus Büros, Hotels und Wohnen. Die obersten Geschosse sollen öffentlich zugänglich werden und es soll zwei Spielgeschosse für Kinder geben.
Der bestehende Postturm mit neun Geschossen an der Arnulfstraße soll erhalten bleiben. Daran schließt sich eine Bebauung mit sechs Geschossen an. Des Weiteren entsteht an der Wilhelm-Hale-Straße ein Hochpunkt mit 19 Geschossen (65 Meter), der als Wohngebäude für geförderten und / oder preisgedämpften Wohnungsbau in Holzbauweise vorgeschlagen wird. Südlich der Halle ist ein achtgeschossiges Bürogebäude vorgesehen. Diese Bauten mittlerer Höhe (65 und 53 Meter) vermitteln zwischen den geplanten und den bereits bestehenden Hochhäusern rund um die Friedenheimer Brücke.
Der Freiraum im Quartier besteht aus verschiedenen, vielseitig nutzbaren Grün- und Freiflächen:
- Die Paketposthalle wird im Bereich des Erdgeschosses zu einem überdachten, frei zugänglichen, konsumfreien und multifunktional nutzbaren Freiraum für das Quartier.
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Westlich vor der Paketposthalle soll ein intensiv begrünter und öffentlich zugänglicher Quartierspark entstehen, um der Forderung der Bürgergutachter*innen nach mehr bodengebundenem Freiraum nachzukommen. Dieser wird durch eine öffentliche Grünfläche mit erhaltenswertem Baumbestand südlich der Paketposthalle ergänzt.
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Die autofreien Platzflächen, die an die Paketposthalle angrenzen, und die Gasseb werden intensiv begrünt und bieten zusätzliche Aufenthaltsmöglichkeiten.
- Verschiedene Maßnahmen der grünen Infrastruktur (zum Beispiel Großbaumstandorte, Dach- und Fassadenbegrünung) sollen die bioklimatische Situation im Gebiet verbessern.
- Zur Starkregenvorsorge, aber auch für Regenwasserrückhalt, Verdunstung und Versickerung soll das Schwammstadt-Prinzip angewendet werden.
- Durch Kompensations- und Aufwertungsmaßnahmen in der Umgebung soll die Unterschreitung der Freiflächenorientierungswerte im Planungsgebiet ausgeglichen werden.
Die Kfz-Erschließung soll über das vorhandene Hauptstraßennetz (Wilhelm-Hale-Straße und Arnulfstraße), die Feinerschließung über eine neu zu errichtende Stichstraße und den Birketweg abgewickelt werden. Die interne Kfz-Erschließung und die Anlieferung per Lkw soll über drei Tiefgaragenzufahrten in mehreren unterirdischen Ebenen auf nicht öffentlichem Grund stattfinden. Damit kann innerhalb des Gebiets die Oberfläche von Autoverkehr überwiegend frei bleiben.
Fußgänger- und fahrradfreundliche Verbindungen sollen das Quartier durchziehen und an die guten ÖPNV-Anschlüsse und das südlich gelegene Fuß- und Radwegenetz der Hauptroute entlang der Bahn anschließen. Durch ein Mobilitätskonzept mit Maßnahmen wie zum Beispiel Sharing-Angeboten soll eine weitere Reduktion der verpflichtenden Stellplätze erfolgen und somit die Ausdehnung der Untergeschosse reduziert werden, sodass möglichst viele nicht unterbaute Freiflächen angeboten werden können.
Sozialgerechte Bodennutzung
Das gesamte Quartier wird nach den Grundsätzen der sozialgerechten Bodennutzung (SoBoN) geplant, die einen festen Anteil geförderter beziehungsweise bezahlbarer („preisgedämpfter“) Wohnungen garantiert. Die SoBoN kommt immer dann zur Anwendung, wenn die Stadt über Bebauungspläne neues Baurecht schafft und hierdurch Bodenwertsteigerungen in nicht unerheblichem Umfang generiert werden. Sie beteiligt Investoren an den entstehenden Kosten und Lasten, insbesondere für Schulen und Kindertagesstätten, erforderliche Gutachten, die Grünflächen und die Verkehrsanbindung. Beim PaketPost-Areal wurde der Investor zusätzlich verpflichtet, die Sanierung und Nutzbarmachung der alten Paketposthalle zu übernehmen. Denn die Halle soll als überdachter Stadtplatz ein zentraler öffentlicher Ort werden – mit hoher sozialer Wirkung.
Bürger*innengutachten
Wegen der großen Bedeutung des Projekts für die Stadt München wurde 2021 ein Bürger*innengutachten erstellt. Die Ergebnisse wurden Anfang 2022 an die Landeshauptstadt München übergeben.
Höhenballons über München, 2021
Hochhausstudie und Stadtbildverträglichkeitsuntersuchung, 2023
Die Münchner Hochhausstudie von 2023 definiert das Grundstück als geeigneten Standort für höhere Bauten.
Hier geht's zur Hochhausstudie
Die Stadtbildverträglichkeitsuntersuchung von 2023 kommt zu folgendem Ergebnis:
- Die beiden 155 Meter hohen Türme werden nach dem Olympiaturm (291 Meter) die höchsten Gebäude im Münchner Stadtgebiet sein. Zum Vergleich: Der o2-Tower ist 146 Meter hoch.
- Mit den PaketPost-Türmen entsteht ein neues Stadtzeichen von gesamtstädtischer Bedeutung, das den Rang eines Wahrzeichens hat und weit über das Münchner Stadtgebiet hinaus wahrnehmbar sein wird.
- Das neue Ensemble wird überwiegend an erhöht gelegenen Standorten sichtbar sein.
- Negative Auswirkungen und Beeinträchtigungen anderer Wahrzeichen sind nicht zu erkennen.
- Wie in der Hochhausstudie verlangt, werden die Hochhäuser einen Mehrwert für die Stadtgesellschaft bieten, indem unter anderem die Obergeschosse öffentlich zugänglich werden.
Chronologie
02/2025 Billigungsbeschluss und vorbehaltlicher Satzungsbeschluss des Stadtrats
07 bis 08/2024 Beteiligung der Behörden nach § 4 Absatz 2 Baugesetzbuch (BauGB)
07/2023 Designcamp / Beteiligungsprozess "Alle für die Halle"
9.5.2023 Vorstellung überarbeiteter Masterplan nach Empfehlungen des Bürger*innengutachtens in der Stadtgestaltungskommission
02 bis 03/2023 Frühzeitige Unterrichtung der Öffentlichkeit nach § 3 Absatz 1 BauGB
10/2022 Stadtratsbeschluss: Empfehlungen des Bürger*innengutachtens wurden weitestgehend in der neuen Masterplanung berücksichtigt
03/2022 Stadtratsbeschluss: Wünsche und Forderungen aus dem Bürger*innengutachten sollen eingearbeitet werden
30.9.2021 Aktion mit Höhenballons
16.6.2021 Vorstellung überarbeiteter Masterplan im Stadtrat
8.6.2021 Vorstellung überarbeiteter Masterplan in der Stadtgestaltungskommission
10/2019 Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan durch den Stadtrat
07/2019 Vorstellung der Ergebnisse des Masterplans in der Öffentlichkeit durch den Investor
07/2019 Vorstellung der Ergebnisse des Masterplans in der Stadtgestaltungskommission
05/2019 Finale Präsentation des Masterplans im Begleitgremium
01/2019 Begleitgremium mit Stadträt*innen, Bezirksausschuss und Stadtverwaltung
01/2019 Information der Öffentlichkeit, Vorstellung der Projektbeteiligten und des Verfahrens durch den Investor