München: Hotspot für KI-Startups

Die deutsche KI-Startup-Szene wächst rasant - München zählt dabei zu den Hotspots. Elf der 27 vielversprechendsten Jungunternehmen kommen aus München.

Immer mehr KI-Startups

Auch dieses Jahr hat das appliedAI Institute for Europe wieder die deutsche KI-Startup Landscape veröffentlicht - Deutschlands wichtigste und umfangreichste Analyse der KI-Startup-Szene. Die Studie zeigt, dass die KI-Startup-Szene rasant wächst: Waren es im vergangenen Jahr noch 508, sind es in diesem Jahr bereits mehr als 680 deutsche Startups, die neue KI-Anwendungen entwickeln - ein Anstieg von 35 Prozent binnen eines Jahres.

Die führende Hochburg für KI-Startups in Deutschland ist erneut Berlin mit 209 Gründungen, gefolgt von München mit 136. An dritter Stelle liegt Hamburg mit 66 KI-Startups.

Für die Deutsche KI-Startup Landscape analysierte das appliedAI Institute for Europe zusammen mit der Deutschen Telekom, NVIDIA, Intel, UnternehmerTUM und elf renommierten Venture-Capital-Unternehmen über 1.000 KI-Startups. Alle Startups wurden 2014 oder später gegründet, haben ein primär KI-basiertes Geschäftsmodell und ihren Hauptsitz in Deutschland.

Vielversprechende KI-Startups aus München

Eine Jury aus Expert*innen hat zudem untersucht, welche Startups besonders viel Potenzial haben, und die 27 vielversprechendsten Jungunternehmen gekürt.

Besonders erfreulich für den Münchner Standort: Elf der 27 Spitzenreiter-Startups, mehr als ein Drittel, kommt aus München:

  • Celus: Automatisiert die Entwicklung elektronischer Bauteile mit KI-generierten Schaltplänen und Leiterplattenlayouts.
  • Certivity: Digitalisiert, vereinfacht und beschleunigt die Überprüfung von Regularien für Ingenieur*innen.
  • dstack: bietet eine Plattform, die den gesamten Lebenszyklus von Machine-Learning-Projekten vereinfacht, von der Entwicklung über die Bereitstellung bis hin zur Überwachung der Modelle.
  • Fernride: Entwickelt Autopiloten für Lkw, um Lastwagen auf Logistik-Höfen ferngesteuert zu bewegen oder autonom von A nach B fahren zu lassen.
  • Floy: Stattet Radiologen mit einem KI-Assistenten aus, dessen Algorithmen in MRT-Bildern nach Auffälligkeiten suchen und Ärzte darauf hinweisen.
  • Helsing: Entwickelt KI zur Radardatenauswertung und Selbstschutzmaßnahmen für militärische Systeme wie Eurofighter und Rheinmetall.
  • Orbem: Kombiniert KI mit bildgebenden Verfahren zur Verbesserung von Industrieprozessen, zum Beispiel zur Qualitätsüberwachung von Nüssen in der Lebensmittelproduktion.
  • OroraTech: Baut eine eigene Satellitenkonstellation zur Analyse von Satellitenbildern in Echtzeit, um Brände frühzeitig zu erkennen und schnelle Reaktionen zu ermöglichen.
  • Remberg: Bietet eine Plattform für mittelständische Maschinenbauer, um den Service nach dem Verkauf zu optimieren. Die Lösung hilft, den Maschinenbestand zu überwachen und Wartungsarbeiten effizienter zu planen.
  • Tacto: Bietet eine Software zur Optimierung von Lieferketten, um Einkaufskosten zu senken und Lieferketten krisensicher zu machen.
  • Trail ML: Hilft Unternehmen, vertrauenswürdige KI zu entwickeln, indem die Plattform Entwickler bei der Erstellung von KI-Anwendungen gemäß den Regeln des AI Acts der Europäischen Union unterstützt.

Ideale Rahmenbedingungen

Das starke Ergebnis zeigt, dass sich München zunehmend als bedeutender Standort mit für KI etabliert. Als europäischer Top-Tech-Standort bringt München dafür die besten Voraussetzungen mit:

Diverse Player - von innovativen Startups bis hin zu großen Digitalkonzernen, entwickeln hier (zum Teil gemeinsam) KI-Technologien. Einen besonders großen Stellenwert haben die dichte Hochschullandschaft mit Spitzenuniversitäten wie der Technischen Universität München (TUM) und der Ludwigs-Maximilians Universität (LMU). Hinzu kommen international renommierten Forschungseinrichtungen, wie die Fraunhofer- und die Max-Planck-Gesellschaft oder das 2018 gegründete Munich Center for Machine Learning (MCML), die die Forschung und Entwicklung von KI vorantreiben. Darüber hinaus födern zahlreiche aktive Initiativen und Maßnahmen fördern die Entwicklung und Bündelung von KI-Expertise in Wissenschaft und Forschung.

Mehr über appliedAI

Das 2017 gegründete gemeinnützige appliedAI Institute for Europe ist Europas größte Initiative für die Anwendung führender vertrauenswürdiger KI-Technologie mit der Vision, Europas Innovationskraft im Bereich KI zu gestalten und so zur technologischen Souveränität Europas beitragen. Oberstes Ziel ist es, einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit KI zu etablieren und dabei den Menschen und dessen Wertesystem in den Mittelpunkt zu rücken.