Zentrales Energiemanagement

Das Baureferat ist für die stadteigenen Gebäude und die elektrische Verkehrsinfrastruktur zuständig.

Das städtische Energiemanagement stellt sich vor

Energieeffizienz
Thermografieaufnahme zur Veranschaulichung von Wärmeverlusten, hier beispielhaft eine Aufnahme eines städtischen Gebäudes mit wenig Verlusten

Für die stadteigenen Gebäude und die elektrische Verkehrsinfrastruktur ist das Baureferat mit dem Zentralen Energiemanagement zuständig. In den letzten Jahren wurden die Aufgabenbereiche kontinuierlich ausgebaut und erweitert. Ziele sind, Bau- und Energiestandards sowie Energiekonzepte zu entwickeln und diese beim Planen, Bauen, Sanieren und Betreiben umzusetzen. Neben der Reduktion von CO2 wird damit auch ein Beitrag zur nachhaltigen Entlastung des Haushaltes geleistet.

Aufgaben und Ziele

  • Entwicklung von Bau-, Energie- und Betriebsstandards
  • Erarbeiten von Klimaschutzmaßnahmen mit Bewertung von Kosten-Nutzenverhältnis
  • Erstellung von Unterlagen für den Stadtrat
  • Begleitung von Studien

  • Energieeffizienz bei Realisierungswettbewerben
  • Energiewirtschaftliche Beratung
  • Prüfung des Einsatzes erneuerbarer Energien
  • Nachhaltigkeitsaspekte   

  • Investive Sonderprogramme
  • Energetische Schwachstellenanalysen für städtische Gebäude: ESK 2000
  • Programme zum energiesparenden Nutzerverhalten: Fifty/Fifty und Pro Klima-Contra CO2

  • Abschluss Rahmenverträge
  • Regelmäßige Preisverhandlungen
  • Optimierung bestehender Verträge
  • Entwicklung neuer Beschaffungsstrategien

  • Verbrauchsdatenerfassung
  • Bewertung von Verbrauch und Kosten durch Benchmarking
  • Erstellung von Energieausweisen
  • Regelmäßige Verbrauchsanalysen der Gebäude

  • zentrale Gebäudetechnik
  • Betriebsüberwachung
  • Optimierung technischer Anlagen
  • Beratung der Nutzer, Schulungen Betriebspersonal

  • Dokumentation
  • Veröffentlichungen, z.B. Energiemanagementbericht
  • Vorträge und Schulungen

Handlungsprogramm

Logo Nationale Klimaschutzinitiative

Ausgehend von diesem Aufgabenspektrum entwickelte das Zentrale Energiemanagement ein umfassendes Handlungsprogramm, das den heutigen komplexen Anforderungen an die Energieeffizienz und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien für stadteigene Gebäude hohe Priorität einräumt und dem Erfordernis eines stadtweiten strategischen Vorgehens Rechnung trägt. Das Baureferat hat folgende Schwerpunkte identifiziert:

  • Steigerung der Energieeffizienz für Neubau und Gebäudebestand
  • Intensivierung des Zentralen Energiemanagements
  • Verstärkter Einsatz erneuerbarer Energien

Von besonderer Bedeutung ist das „Integrierte Handlungsprogramm Klimaschutz in München“ (IHKM). Mit diesen referatsübergreifenden Programmen ermöglichte der Stadtrat eine neue Qualität im kommunalen Klimaschutz. Das Baureferat nimmt dabei mit der Umsetzung von vielfältigen Maßnahmen zur Begrenzung des Energieverbrauchs und der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien eine Schlüsselfunktion wahr. Die referatsübergreifenden Klimaschutzmaßnahmen werden gebündelt und hinsichtlich ihrer Potenziale zur Reduktion von CO2 von einem externen Gutachter bewertet. Das IHKM wird regelmäßig fortgeschrieben und ermöglicht eine neue Qualität im kommunalen Klimaschutz.

Aktuell konnten die Endenergieverbräuche bei stadteigenen Gebäuden und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur bezogen auf das Basisjahr 1990 bereits um 34 Prozent gesenkt und die CO2-Emissionen um 39 Prozent reduziert werden. Durch die damit einhergehenden Energiekosteneinsparungen wird der städtische Haushalt jährlich um 22 Millionen Euro entlastet.

Steigerung Energieeffizienz

EGuH - ganzheitliche energetische Sanierungen

Das größte Potenzial zur Reduzierung von CO2 liegt weiterhin in der energetischen Gebäudesanierung. Die kontinuierliche Erschließung der Energie- und Kosteneinsparpotenziale bei stadteigenen Gebäuden ist eine Generationen übergreifende Aufgabe.

Durch das Sonderprogramm „Energieeffiziente Gebäudehülle und Heizungssanierung“ (EGuH) erhielt die energetische Sanierung einen weiteren deutlichen Schub. Damit sollen möglichst ganzheitliche energetische Sanierungskonzepte umgesetzt werden. Es werden Maßnahmen zur Verringerung von Transmissionswärmeverlusten finanziert. Darunter fallen auch die Wärmedämmung von Außenwänden und Dächern, die Erneuerung von Fenstern sowie die damit einhergehenden notwendigen Begleitmaßnahmen. Die anteilige Finanzierung von ohnehin notwendigen Erhaltungsaufwendungen sowie nutzwertverbessernder Maßnahmen erfolgt über dieses Sonderprogramm.

Die energetische Sanierung von selbst genutzten stadteigenen Gebäuden rechnet sich bei Gebäuden, die ohnehin gemäß den Auswertungen der Gebäudezustandsberichte instand gesetzt werden müssen. Das bedeutet, dass die Kosten der Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz über die eingesparten Energiekosten finanziert werden können. Voraussetzung ist, dass die energetischen Maßnahmen mit sowieso anstehenden Modernisierungs- und Erhaltungsaufwendungen gekoppelt werden.

Energieeinsparkonzept für 2000 Gebäude (ESK 2000) - ein Fitnessprogramm für städtische Gebäude

Für ein zeitgemäßes kommunales Energiemanagement sind systematische Schwachstellenanalysen bei städtischen Gebäuden unverzichtbar.

Das Baureferat ermittelt die Einsparpotenziale bei Energie und Wasser und setzt konkrete Maßnahmen um. Damit werden die Klimaschutzziele der Landeshauptstadt München gefördert und die Betriebskosten der Gebäude gesenkt. Als Grundlage dient das „Integrierte Handlungsprogrammes Klimaschutz in München“ (IHKM).

Mit dem Projekt „Energieeinsparkonzept für 2000 Gebäude“ (ESK 2000) führt das Baureferat mit eigenen Mitteln konsequent das bereits im Jahr 2000 eingeführte, bundesweit bekannte und mit Fördergeldern des Freistaates Bayern unterstützte Projekt ESK 1000 fort. So ist gewährleistet, dass die ermittelten Einsparpotenziale für Strom, Wärme und Wasser weiterhin mit entsprechenden Maßnahmen realisiert werden. Die Analysen konzentrieren sich in erster Linie auf die Anlagentechnik und den baulichen Zustand von Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen und Verwaltungsgebäuden.

Seit Beginn des Projektes hat das Baureferat insgesamt mehr als tausend Gebäude unter die Lupe genommen. Der Untersuchungsschwerpunkt wird auf Energieeinsparmaßnamen gelegt, die sich kurzfristig, d.h. in weniger als zehn Jahren amortisieren. Über die eingesparten Kosten erfolgt die Refinanzierung der Investitionen mit stadteigenen Mitteln.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass bei einem Großteil der Gebäude Wärmeverluste durch zusätzliches Dämmen der Außenwände und Erneuern der Fenster reduziert werden können. Die Anpassung der Beleuchtung und der Wärmeversorgung an den jeweils neuesten Stand der Technik ist in der Regel besonders wirtschaftlich und verringert zusätzlich den Energieverbrauch der Gebäude. Die damit vermiedenen CO2-Emissionen entlasten die Umwelt spürbar.

Mit der Fortschreibung des IHKM ist sichergestellt, dass auch künftig weitere städtische Gebäude untersucht werden.

Stadteigene Solaranlagen

Solaranlage

Zur Steigerung der stadteigenen Solaranlagen wurden vom Stadtrat nachfolgende Strategien beschlossen und vom Baureferat umgesetzt.

  • Anlagen als fester Bestandteil bei Neubau und Sanierungsmaßnahmen
    Bei allen Neubau- und Sanierungsmaßnahmen von Dächern den Einsatz von erneuerbaren Energien im Strom und Wärmebereich zu prüfen. Bei Eignung und Wirtschaftlichkeit wird die jeweilige Maßnahme im Einvernehmen mit den Vermieterreferaten realisiert.
  • Steigerung der Nutzung erneuerbarer Energien durch IHKM-Maßnahmen
    Der Stadtrat hat zusätzlich 0,5 Millionen Euro pro Jahr Investitionskosten bereitgestellt, um die Solarenergienutzung im Gebäudebestand ohne projektspezifischen Stadtratsbeschluss weiter zu steigern. Die Projektauswahl für Solaranlagen erfolgt überwiegend im Zuge von Dachsanierungen. Zusätzlich werden Solaranlagen auf Bestandsgebäuden ohne Sanierungsmaßnahmen bei Anfragen der Vermieterreferate oder durch systematisches Abfragen des Baureferates realisiert.
  • Ermittlung der Solarpotenziale durch systematische Untersuchung des städtischen Gebäudebestandes
    Zur weiteren Intensivierung der Solarenergienutzung im stadteigenen Gebäudebestandes wurden in einem ersten Schritt das Solardachpotenzial des städtischen Gebäudebestandes systematisiert und katalogisiert. In der weiteren Umsetzung finden technische und wirtschaftliche Detailprüfung statt.
  • Lärmschutz mit Photovoltaik
    Bei stadteigenen Lärmschutzkonstruktionen wird der Einsatz von Photovoltaikanlagen überprüft und bei Eignung und Wirtschaftlichkeit realisiert.

Beispiele aus der Praxis

Vielfältiger Einsatz von Photovoltaik-Anlagen anhand von vier Praxisbeispielen:

Mittelschule am Inzeller Weg
Leistung: 51,8 kWp
Dachparallel auf dem Satteldach
Inbetriebnahme: 27. Februar 2015

Städtisches Werner-von-Siemens-Gymnasium in der Quiddestraße 4
Leistung: 94,8 kWp
Dachparallel auf den Shed-Dächern
Inbetriebnahme: 22. Juli 2016

Kinderkrippe in der Scheurlinstraße 15 (Betreiber: FRÖBEL-Gruppe)
Leistung: 11,0 kWp
Aufgeständert auf Kiesdach neben Gründach
Inbetriebnahme: 19. Februar 2014

Gartenbaustützpunkt im Haidelweg 14
Leistung: 39,8 kWp
Dachparallel auf bestehendes, mit Ziegel gedecktes Satteldach
Inbetriebnahme: 21. Oktober 2012

 

Video

Videodokumentation: Befliegung der Photovoltaikanlagen

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