Ehemaliges Siemens-Hochhaus in Obersendling
Nach 15 Jahren Leerstand gibt es neue Pläne: Das 22-geschossige Gebäude soll erweitert und zu einem zeitgemäßen Bürostandort ausgebaut werden.
Aktuelles

Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats hat am 7. Juli 2021 die Aktualisierung des Aufstellungsbeschlusses und damit die Revitalisierung des Standorts auf den Weg gebracht. Die Aufstellung des Bebauungsplans wird als vereinfachtes Verfahren nach §13 Baugesetzbuch durchgeführt. Eine entsprechende Bürgerbeteiligung ist im Jahr 2022 geplant.
Das Projekt

Nachdem die Pläne, das in den 1960er Jahren erbaute Bürogebäude für Wohnzwecke umzunutzen, nicht realisierbar gewesen sind, soll die Gewerbenutzung beibehalten werden. Das vom Investor beauftragte Architekturbüro Henn schlägt vor, das Hochhaus in von unterschiedlichen Mietern genutzte Büroetagen aufzuteilen. Für die zugehörige Infrastruktur, die aufgrund der Gebäudestruktur keinen Platz im Hochhaus findet, sind zwei Zusatzbauten mit öffentlichen Nutzungen in den Erdgeschossen vorgesehen, beispielsweise ein Café und kleinere Läden. Des Weiteren sollen eine private Kindertageseinrichtung, Besprechungs- und Konferenzräume sowie Fitness- und Kreativbereiche in den Zusatzbauten einziehen. Hiervon wird auch das benachbarte Wohnquartier Campus Süd profitieren. Nördlich des Hochhauses ist eine öffentliche Wegeverbindung geplant, die den „Campus Süd“ und den neuen Bürostandort mit den benachbarten Quartieren und der S-Bahn-Station „Siemenswerke“ verbindet. Bei der Freiraumgestaltung steht die Entwicklung eines attraktiven Arbeitsumfelds im Mittelpunkt. Zur Stärkung des parkartig geprägten Landschaftsbilds soll der Baumbestand so weit wie möglich erhalten und durch neue Bäume ergänzt werden.
Denkmalschutz, Mobilität und Nachhaltigkeit

Aus energetischen Gründen muss die Fassade komplett ersetzt werden. Es wird jedoch versucht, den ursprünglichen Charakter weitgehend zu bewahren und den Denkmalschutz – falls möglich – aufrechtzuerhalten. Mithilfe eines Mobilitätskonzepts sollen das Verkehrsaufkommen und der Stellplatzbedarf auf ein Minimum reduziert werden. Für die notwendigen Stellplätze ist eine Tiefgarage vorgesehen. Auch Nachhaltigkeit spielt bei der Planung eine wichtige Rolle: Eine Zertifizierung in Gold der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) wird angestrebt. Unter anderem sind auf den Anbauten begrünte Dächer sowie der Einsatz von Photovoltaik an den Fassaden geplant. Der Erhalt der bestehenden Gebäudestruktur ist ein zusätzlicher, wichtiger Beitrag zur Einsparung von Ressourcen.
Chronologie
7.7.2021 Aktualisierung des Aufstellungsbeschlusses
16.12.2015 Aufstellungsbeschluss
der Vollversammlung des Stadtrats
8.5.2015 Entscheidung Mehrfachbeauftragungsverfahren für die Umnutzung zum Wohngebäude
22.10.2014 Eckdatenbeschluss
als Grundlage des Wettbewerbsverfahren
18.12.2013 Grundsatzbeschluss
zur Umstrukturierung des ehemaligen Siemens-Areals