Vernetzung und Innovation

120 Gäste im Munich Urban Colab: Der 1. City Demo Day der Stadt startete mit großem Interesse von Startups, städtischen Referaten und Gründerzentren.

Wie Stadt und Startups zusammenwirken können

Clevere Praxisbeispiele zeigen, Raum für Austausch und Erfahrungen bieten, Vernetzung zwischen Startups und Stadtverwaltung, aber auch innerhalb der Institutionen bieten - das kann der Startup Demo Day!

Die Premiere im Mai zeigte gleich, wie der Mix funktioniert. Mit der Organisation folgt das Referat für Arbeit und Wirtschaft einem entsprechenden Stadtratsbeschluss. Künftig soll es die Veranstaltung zwei Mal jährlich geben.

Kollaboration ist gefragt

„Allein war gestern“, brachte es Claudia Frey, CEO des Munich Urban Colab in ihrer Begrüßung auf den Punkt. An diesem Ort, der für den Auftakt der geplanten City Demo Day-Reihe einen gelungenen Rahmen bot, ist der Name Programm. Hier arbeiten UnternehmerTUM und Stadt München gemeinsam mit Startups, Wissenschaft und Bürger*innen an neuen Ideen für eine lebenswerte Stadt. „Um innovative Lösungen für die urbanen Herausforderungen der Zukunft anzupacken, brauchen wir Kollaboration“, so Frey.

Für die Premiere des City Demo Day standen dabei die Fokusthemen Ernährung und Energie im Mittelpunkt, denn hier bestehen sehr konkrete Herausforderungen.

So hat München als Bio-Stadt die Verantwortung für die Beschaffung von Lebensmitteln für öffentliche Einrichtungen wie Kitas oder Kantinen.

Und mit dem Ziel der Stadt München, bis 2035 klimaneutral zu werden, sind Innovationen für die Strom- und Wärmeversorgung ein Muss.

Wie viel Wasser brauchen Münchens Bäume?

Ein gutes Beispiel für ein innovatives Startup, das schon jetzt echten Mehrwert für die Stadt bietet, ist TreeSense. Co-Gründer und CEO Samir Babajic zeichnete den Weg nach, den er als Unternehmer für dieses Leuchtturmprojekt gegangen ist und wie das Projekt nun im städtischen Gartenbauamt weiter geführt wird.

„Durch den Einsatz unserer Sensor-Technologie lässt sich die nötige Bewässerung genau berechnen und somit ein Großteil Personal und Ressourcen einsparen.

Es kommt darauf an, ein Angebot zu schaffen, dass die Stadt schnell nutzen kann und zunächst kleine, aber zuverlässige Lösungen anzubieten."

Semir Babajic, Co-Gründer und CEO von Treesense

Foto: Bert Willers, munich business

Samir Babajic, TreeSense und Fabian Kors, IT-Referat

Die Technologie des Startups TreeSense kann Trockenstress messen - und bringt damit der Stadtverwaltung konkreten Nutzen.

Auch ein langer Atem sei gefragt, um den Kontakt zu den richtigen Ansprechpersonen zu finden, wie es etwa für TreeSense Dr. Stefanie Lämmle aus dem IT-Referat und Hanna Clarén aus dem Baureferat waren.

Startups im Bereich Food und Energie

Weitere sechs Startups stellten in kurzen Pitches ihre innovativen Ideen vor und standen danach für Rückfragen aus dem Publikum Rede und Antwort.

- Carolin Hecking-Veltmann, Co-Gründerin und CTO von Econvio demonstrierte ihr Konzept für die intelligente Steuerung von Heizungsanlagen.

- Oliver Sauer, Entwickler und Gründer von Oles Kaffee stellte sein Modell für eine nachhaltige Kaffeemaschine vor, die exzellenten Genuss in kürzester Zeit ohne Müll bieten soll.

- Hannes Vogel, Public Policy & Partnerships Lead von Proxima Fusion skizzierte den Ansatz des Industrial Tech Startups auf dem Gebiet der Kernfusion.

- ReDrink-Gründer Eberhard Harnancourt präsentierte den flaschenlosen und umweltfreundlichen Getränkespender des Unternehmens.

Foto: Bert Willer, munich business

- Co-Founder Niels Schubert von Otter Energy Trading zeigte, wie das Green Energy Startup den Verkauf von Strom aus Photovoltaik-Anlagen vereinfacht.

- Jan Bodenbach pitchte als Co-Gründer von Hospichef auf der Bühne – ein Startup, das Verpflegungsmanagement und Menübestellungen für Kliniken neu denkt und damit unter anderem die Lebensmittelverschwendung in Krankenhäusern reduzieren möchte.

Passend zum Ernährungs-Schwerpunkt gaben Karo Stojanov und Silke Brugger aus dem Referat für Klima- und Umweltschutz den Besucher*innen und Besuchern zudem einen kurzen Einblick in das neu eröffnete „Haus der Kost“, das im Munich Urban Colab eine Drehscheibe für eine Münchner Ernährungswende werden soll.

Hier können unter anderem Köchinnen und Köche Neues über saisonale und regionale Lebensmittel lernen

„Wir laden alle Anwesenden herzlich dazu ein, sich auch in Zukunft aktiv am City Demo Day zu beteiligen und die Möglichkeiten, die Innovationen bieten, voll auszuschöpfen“

Kurt Kapp, Leiter der Wirtschaftsförderung

Foto: Bert Willer, munich business

Workshops und Innovationsmesse

Vertiefende Sessions, angeleitet vom Kompetenzzentrum für innovative Beschaffung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und dem VDI Technologiezentrum als Dienstleister, boten die Gelegenheit für konkrete Diskussionen: Wie funktioniert Beschaffung und Vergabe für städtische Mitarbeitende? Welche Möglichkeiten und Tools gibt es, innovationsfreundlich auszuschreiben? Mit diesen Fragen beschäftigten sich die Teilnehmenden im Workshop, der sich vorrangig an die Stadtverwaltung richtete.

Im Parallel-Workshop für Startups und Gründerzentren wurden der Public Sector als Kunde sowie die Basics für den Marktzugang näher beleuchtet.

Die begleitende Innovationsmesse des City Demo Day bot im Foyer des Munich Urban Colab den Rahmen für lockeres Networking, neue Kontakte und vertiefende Gespräche.

Hier präsentierten sich neben den pitchenden Start-ups auch New Spice, Hula Earth, Tinku Foods und Sypox als weitere Startups aus dem Ernährungs- und Energiebereich.