Stephensonplatz

In Ramersdorf-Perlach soll eine neue Seniorenpflegeeinrichtung entstehen. Der Platz bekommt mehr Aufenthaltsqualität.

Aktuelles

Das Gutachterverfahren ist entschieden. Alle Entwürfe präsentiert eine Ausstellung in den Räumen 017 und 018 des Referats für Stadtplanung und Bauordnung in der Blumenstraße 28b. Sie wird am Donnerstag, 12. September 2024 um 17 Uhr von Stadtbaurätin Prof. Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk eröffnet und ist bis 26. September jeweils montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr zu sehen.

Projekt

Luftbild mit Umgriff Planungsgebiet Stephensonplatz
LHM
Luftaufnahme des Planungsumgriffs Stephensonplatz

Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung hat am 6. Juli 2022 ein konkurrierendes Gutachterverfahren zur Überplanung des Bereichs Stephensonplatz, Ramersdorf-Perlach auf den Weg gebracht. Im Eckdatenbeschluss werden die Planungsziele und die Grundlagen für das weitere Bebauungsplanungverfahren festgelegt.

Das unmittelbar nördlich des S-Bahnhaltepunkts Perlach gelegene Planungsgebiet Stephensonplatz bietet durch seine gute ÖPNV-Anbindung das Potenzial für eine städtebauliche Entwicklung. Auf dem Gelände soll eine gewerblich betriebene Seniorenpflegeeinrichtung mit bis zu 300 Pflegeapartments und eine Pflegestation mit zirka 60 Betten mit zugehöriger medizinischer und physiotherapeutischer Infrastruktur entstehen. Dazu kommen Dienstleistungen sowie Flächen für Gastronomie. Für das Bahnhofsgebäude ist eine Sanierung vorgesehen. Die angrenzenden Freiflächen werden städtebaulich und freiräumlich aufgewertet. Der Stephensonplatz wird neu gestaltet und erhält mehr Aufenthaltsqualität. Zugleich werden die ÖPNV- und die Mobilitätsangebote am Bahnhof Perlach ausgebaut.

Da das bestehende Planungsrecht die beabsichtigte künftige Nutzung nicht zulässt, sind die Aufstellung eines Bebauungsplanes mit Grünordnung sowie die Änderung des Flächennutzungsplanes mit integrierter Landschaftsplanung erforderlich. In Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München erarbeitet die Investorin ein geeignetes Planungskonzept im Rahmen eines zweistufigen, konkurrierenden Gutachterverfahrens.

Lage

Das zirka 2,3 Hektar große Planungsgebiet im Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach wird nördlich von der Schneckestraße und südlich von den Bahngleisen sowie der S-Bahn-Station Perlach begrenzt. Westlich schließt ein bestehendes Wohngebiet an. Im Osten verläuft die Neubiberger Straße.

Zweistufiges konkurrierendes Gutachterverfahren

Um qualitätvolle Planungskonzepte als Basis für die weitere Bauleitplanung zu finden, wurde ein zweistufiges konkurrierendes Gutachterverfahren ausgelobt. Sechs Planungsteams aus Architekt*innen und Landschaftsarchitekt*innen nahmen daran teil. In der ersten Stufe entwickelten sie städtebauliche, landschaftsplanerische und verkehrliche Grundkonzepte. Die Jury aus unabhängigen Fachleuten, Vertreter*innen der Vorhabenträgerin, des Stadtrats, des Bezirksausschusses 16 Ramersdorf-Perlach und der Fachdienststellen der Landeshauptstadt München wählte drei Teams für die zweite Stufe aus. Hier sollten die Entwürfe konkretisiert werden. Diese beurteilte die Jury am 12. Juli 2024 und sprach eine Empfehlung für das weitere Verfahren aus.

Auf der früher als Parkplatz genutzten Brachfläche soll künftig eine gewerbliche Seniorenanlage den steigenden Bedarf an Pflegeeinrichtungen sowie auch an Betreuungsangeboten für pflegebedürftige Senior*innen decken. Geplant sind bis zu 300 Pflegeapartments und eine Pflegestation mit zirka 60 Betten, sowie Therapie- und Behandlungsbereiche, Gemeinschaftseinrichtungen und ein öffentlich zugängliches Restaurant. Auch der Stephensonplatz und die angrenzenden Freiflächen sollen neu gestaltet und aufgewertet werden. Eine Tiefgarage unter den Gebäuden soll zirka 100 Stellplätzen aufnehmen, die Zufahrt soll von der Schneckestraße erfolgen.  Wesentliche Anforderungen an die Planungen waren das Einfügen in den städtebaulichen Kontext, adäquate, differenziert ausgerichtete Grundrisse mit lärmgeschützten Freiräumen sowie Nachhaltigkeits- und Klimaschutzaspekte.

Die drei an der zweiten Stufe beteiligten Planerteams waren:

  • Baumschlager Eberle Architekten, Lustenau, mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten, München
  • Johannes Kaufmann und Partner GmbH, Dornbirn, mit Planstatt Senner, München
  • Maier Neuberger Architekten GmbH, München, mit grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb, Freising

Die Jury tagte am 12. Juli 2024 und sprach eine Empfehlung für den Entwurf von Johannes Kaufmann und Partner mit Planstatt Senner aus. Dieser soll im weiteren Verfahren als Grundlage für die Aufstellung eines Bebauungsplans dienen.

Den empfohlenen Entwurf lobte die Jury insbesondere aufgrund der Gliederung des Gebäudevolumens in vier versetzte Baukörper und deren übersichtliche Erschließung. Auch der einladende Eingangsbereich mit den Arkaden zum Stephensonplatz wurde hervorgehoben, ebenso die gleisbegleitende Biotopfläche mit Fußweg und gestalteten Sitzbereichen. Im Inneren des Gebäudes schafft die räumliche Vielfalt der Flurzonen zahlreiche Begegnungsorte. Zudem stehen Dachgärten im 1. Obergeschoss den Bewohner*innen als attraktive, lärmgeschützte Freiflächen zur Verfügung.

 

Der Entwurf von Baumschlager Eberle Architekten mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten kombiniert einen langgestreckten, differenziert unterteilten Gebäuderiegel mit einem kompakten Baukörper. Besonders markant ist hier der tiefergelegte Innenhof, der die Gemeinschaftsbereiche charakterisiert und das Untergeschoss belichtet. Die Architekten vermeiden nordorientierte Apartments, was zu einer weitgehend einhüftigen Erschließung führt. Diese wird als für den Betrieb des Hauses zwar als nicht günstig gesehen, doch bieten die Flure eine abwechslungsreiche Erschließung und fördern Begegnungen. DIe Jury merkt an, dass der Baukörper sehr weit nach Westen rückt, sodass die Vorgaben nicht vollständig eingehalten werden.

Den Entwurf von Maier Neuberger Architekten mit grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner bewertet die Jury hinsichtlich des geringen Footprints der Gebäude und des Erhalts des Baumbestands positiv, ebenso wie die klare Struktur und die Wirtschaftlichkeit der Anlage. Kritisiert wird, dass aufgrund der zweihüftigen Erschließung ein Teil der Zimmer nach Norden ausgerichtet ist und der lange, gerade Flur nur vergleichsweise geringe Aufenthaltsqualitäten bietet. Denn in einem Senioren- und Pflegeheim kommt den Räumen zwischen den Räumen besondere Bedeutung zu.

 

Empfehlung: Johannes Kaufmann und Partner GmbH, Dornbirn, mit Planstatt Senner, München

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2. Stufe: Baumschlager Eberle Architekten, Lustenau, mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten, München

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2. Stufe: Maier Neuberger Architekten GmbH, München, mit grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb, Freising

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Chronologie

12/2022 Informationsveranstaltung für die Öffentlichkeit
07/2022 Eckdatenbeschluss und Auftrag für die Durchführung eines konkurrierenden Gutachterverfahrens

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