Quartier am südlichen Oberwiesenfeld
Am Olympiapark soll am südlichen Oberwiesenfeld ein neues Quartier entstehen. Der Freistaat Bayern plant dort 670 Wohnungen, Kindertagesstätten und Büros.
Das Projekt
Auf dem 7,4 Hektar großen Gelände befinden sich heute noch die tiermedizinische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität und Brachflächen. Die preisgünstigen Wohnungen richten sich an Staatsbedienstete.
Die Fläche liegt östlich des Rosa-Luxemburg-Platzes in unmittelbarer Nähe zum Leonrodplatz und wird durch den geplanten Umzug der tiermedizinischen Fakultät nach Oberschleißheim in den nächsten Jahren frei. Nebenan entsteht das neue Justizzentrum, gegenüber das Kreativquartier.
Das städtebauliche Konzept sieht eine kompakte Struktur mit bis zu achtgeschossigen Gebäuden vor. Die drei Kindertageseinrichtungen sollen in die Bebauung integriert werden, die Büros sind entlang der Schwere-Reiter-Straße vorgesehen. Die notwendigen Stellplätze werden vollständig in einer Tiefgarage untergebracht. Im nördlichen Bereich, angrenzend an den Olympiapark, wird eine 3,3 Hektar große öffentliche Grünfläche entstehen. Der Rosa-Luxemburg-Platz soll weiterhin viel Grün und eine hohe Aufenthaltsqualität bieten und gleichzeitig "Auftakt" für den erweiterten Olympiapark sein. Die Wohnhöfe der Gebäude werden öffentlich zugänglich und auch für Nicht-Anwohnerinnen und -Anwohner durchquerbar sein.
Verkehr
Die bisherige Verkehrsführung in der Emma-Ihrer-Straße und am Rosa-Luxemburg-Platz wird nicht verändert. Die bestehenden Fuß- und Radwege werden deutlich attraktiver gestaltet. Im Osten ist eine Fuß- und Radwegeverbindung nach Norden in den Olympiapark vorgesehen. Auch in der Emma-Ihrer-Straße wird es künftig mehr Platz für Radlerinnen und Radler geben.
Verfahren und aktueller Stand
Das Planungsgebiet ist Teil des ehemaligen Militärgeländes Oberwiesenfeld. Ursprünglich sollten dort das Olympische Dorf und das Mediendorf für die Olympischen Winterspiele 2018 mit anschließender Wohnnutzung entstehen. Den städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb entschieden 2011 die Berliner Büros Léon Wohlhage Wernik und St Raum a Landschaftsarchitekten für sich. Nach der Entscheidung für einen anderen Olympia-Austragungsort wurden die Planungen zunächst auf Eis gelegt und Ende 2016 für den Bereich des Mediendorfs fortgeführt. Vor dem Hintergrund des zwischenzeitlich weiter gestiegenen Bedarfs an günstigem Wohnraum wurde das Büro Léon Wohlhage gebeten, den Entwurf zu überarbeiten. Das städtebauliche Konzept auf Basis des neuen Entwurfs wurde der Öffentlichkeit 2018 im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung nach § 3 Absatz 1 Baugesetzbuch vorgestellt. Im Dezember 2019 hat der Stadtrat den Bebauungsplan als Satzung beschlossen.
Chronologie
12/2019 Satzungsbeschluss
8-10/2019: Öffentliche Auslegung des Bebauungsplan-Entwurfs
7/2019: Billigungsbeschluss und vorbehaltlicher Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 2053a
3-4/2018: Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und Erörterungsveranstaltung
2016: Fortsetzung der Planungen nach Pause durch Olympia-Absage
6/2011: Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 2053 im Zuge der Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2018
2/2011: Bekanntgabe des Wettbewerbsergebnisses für Olympisches Dorf und Mediendorf im Stadtrat
10/2010: Stadtratsbeschluss zur Rahmenplanung für den Olympiapark