Mobilität in den Stadtteilen
Mit der Fortentwicklung von Verkehrskonzepten und neuen Projekten die Mobilität in den Stadtteilen verbessern.
Parkstadt Schwabing
Die Parkstadt Schwabing hat mit einem hohen Verkehrsaufkommen in den Wohnstraßen und erheblichen Überlastungen des Parkraums zu kämpfen. Nach Ablauf des EU-Modellprojekts Civitas Eccentric soll ein neues Maßnahmenbündel die Lage weiter verbessern.
Verkehrsversuch Herbert-Bayer-Straße
In einem einjährigen Verkehrsversuch wird die Herbert-Bayer-Straße für den Kfz-Verkehr durch provisorische Durchfahrtssperren unterbrochen. Wird diese Maßnahme positiv bewertet, soll die Straße dauerhaft zum Fuß- und Radweg umgebaut werden. Auch soll nach der Evaluierung des Verkehrsversuchs untersucht werden, wie der Kreuzungsbereich Lyonel-Feininger-Straße/Anni-Albers-Straße als „Urbane Mitte“ der Parkstadt Schwabing umgestaltet werden kann.
Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit
Folgende Maßnahmen werden geprüft:
- Umwandlung der Oskar-Schlemmer-Straße und der Mies-van-der-Rohe-Straße in Einbahnstraßen
- Einführung von Tempo 30 auf weiteren Straßen
- Einführung von Halteverbote, bei gleichzeitiger Einrichttung von Liefer- und Ladezonen
- Schaffung von zusätzliche Querungsmöglichkeiten für Fußgänger*innen
- Bereitstellung zusätzlicher Fahrradabstellplätze
Einführung eines Parklizenzgebiets
Die Parkstadt Schwabing soll in das Parklizenzgebiet Alte Heide integriert werden. Dabei ist eine Mischung aus gebührenpflichtigem Parken und Parken mit Parkdauerbegrenzung auf maximal zwei Stunden vorgesehen. Davon nicht betroffen sind die Straßen Anni-Albers-Straße (östlich der Lyonel-Feininger -Straße), Mies-van-der-Rohe-Straße, Walter-Gropius-Straße, Oskar-Schlemmer-Straße, Hannes-Meyer-Straße, Ludwig-Hilberseimer-Straße und Marcel-Breuer-Straße. Anwohner*innen der Parkstadt Schwabing können für das Parklizenzgebiet „Alte Heide/Parkstadt Schwabing“ einen Bewohnerausweis beantragen.
Betriebsübergreifendes Mobilitätskonzept
Gemeinsam mit ansässigen Firmen, der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) sowie dem Bezirksausschuss des 12. Stadtbezirkes Schwabing-Freimann entwickelt die Landeshauptstadt München ein betriebsübergreifendes Mobilitätskonzept für die Parkstadt. Für die Weiterentwicklung des Konzeptes und die erforderlichen Untersuchungen stellt die Stadt bis zu 140.000 Euro zur Verfügung.
Parkstadt im Projekt MoveRegioM
Die Maßnahmen des Mobilitätskonzepts für die Parkstadt Schwabing sollen in die Projektskizze MoveRegioM (Mobilitätsverbund Region München) integriert und zur Förderung beim Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) eingereicht werden. Ziel des Projekts ist die nachhaltige Verbesserung der Mobilität in Stadt und Region durch eine stärkere Vernetzung bestehender Mobilitätsdienstleistungen mit dem ÖPNV sowie innovative Technologien und Dienste.
Münchner Norden
Im Münchner Norden wachsen Einwohnerzahl und Arbeitsplätze – nicht zuletzt durch die Bauprojekte Bayernkaserne und Kronprinz-Rupprecht-Kaserne. Damit steigt auch das Verkehrsaufkommen. Seit dem ersten Beschluss von 2011 wird daher das Verkehrskonzept für den Münchner Norden kontinuierlich weiterentwickelt. Wesentliches Ziel ist es, den Autoverkehr zu reduzieren und den ÖPNV und Radverkehr weiter auszubauen.
Bahnausbau Feldmochinger Kurve
Im Münchner Norden plant die Deutsche Bahn, zwei alte Stellwerke durch ein neues elektronisches Stellwerk (ESTW) zu ersetzen. Bislang war vorgesehen, in diesem Zusammenhang auch die sogenannte Feldmochinger Kurve mit zu realisieren. Die Feldmochinger Kurve ist eine für den Güterverkehr geplante Verbindung vom Eisenbahnnordring in Richtung Feldmoching–Landshut. Die Kurve selbst existiert bereits, zur Inbetriebnahme ist aber noch eine Weichenverbindung und Signaltechnik notwendig. Für die Realisierung der Verbindung muss nun wohl ein gesondertes Genehmigungsverfahren durchgeführt werden. In dessen Rahmen können auch im Interesse der Anwohner*innen die künftige Belastung durch den Gütergleises offengelegt und der Lärmschutz nach den gesetzlichen Vorschriften geregelt werden. Der Beginn des Verfahrens ist noch offen.
Interkommunales Verkehrskonzept
Die Landeshauptstadt München hat gemeinsam mit mehr als 30 Kommunen aus dem Landkreis München sowie aus den Landkreisen Freising und Dachau Region ein Konzept für die Mobilität im Münchner Norden entwickelt – das Verkehrskonzept Raum München Nord. Bereits im Februar 2015 wurde mit einer Veranstaltung in Oberschleißheim der Auftakt für das Konzept gelegt, dass 2019 dann beschlossen wurde. Teil des Konzepts sind eine Reihe von Pilotprojekten für den Münchner Norden.
Untersuchungen und Beschlüsse
- Stadtratsbeschluss Oktober 2014
In seinem Beschluss vom 22. Oktober 2014 hat der Stadtrat die Weichenstellungen für die Verkehrsentwicklung im Münchner Norden gestellt: Die Tram 23 soll von der Parkstadt Schwabing bis zum U-Bahnhof Kieferngarten und die Tram 24 vom U-Bahnhof Kieferngarten zum U-Bahnhof Am Hart verlängert werden. Die Planungen zur U 26 werden weiterverfolgt und dem Stadtrat gemeinsam mit den Planungen zum Bau der U-Bahn- Entlastungsstrecke U9 wieder vorgelegt werden. Zudem soll die Schleißheimer Straße an den Autobahnring A99 angeschlossen werden. Weitere Maßnahmen, zum Beispiel eine Nutzung des DB-Nordrings für den Schienenpersonennahverkehr, werden im Dialog mit dem Freistaat Bayern und den Umlandgemeinden geprüft. - Beschlüsse und Beteiligungen 2011/2012
2010 wurden verschiedene Möglichkeiten von Ergänzungen im öffentlichen Nahverkehr und im Straßennetz untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in einem Beschluss vom 1. Juni 2011 und einem Beschluss vom 4. Juli 2012 zusammengefasst. Die Verbesserung des Nahverkehrs-Angebots wurde bereits in dieser Untersuchung als Schlüssel zu einem erfolgreichen Verkehrskonzept für den Münchner Norden hervorgehoben. Am 4. Dezember 2012 fand dann eine Bürgerversammlung zum Verkehrskonzept Münchner Norden statt.1.500 Teilnehmer*innen hatten hier Gelegenheit, die Untersuchungsergebnisse zu diskutieren.
Stadtbezirk 19
Das verkehrspolitische Gesamtkonzept für den Stadtbezirk 19 (Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln) fördert nachhaltige Fortbewegung wie das Zufußgehen und Radfahren. Der Umstieg vom motorisierte Individualverkehr auf alternative Verkehrsmittel wird erleichtert.
Das Konzept basiert neben dem Verkehrsentwicklungsplan auf zwei Erhebungen, die die Stadt im April und Juli 2014 durchgeführt hat. Auch die Ergebnisse einer Bürgerwerkstatt im Dezember 2015 flossen in das Konzept mit ein.
Diese Maßnahmen sind konkret vorgesehen:
- Das bestehende Durchfahrverbot für den Schwerverkehr wird deutlicher gekennzeichnet.
- Die Verlängerung der Stäblistraße entfällt zugunsten eines neuen Fuß- und Radwegs.
- Für den Fuß- und Radverkehr gibt es bessere Beschilderungen sowie mehr eigene Wege.
- Ein Mobilitätsmanagement-Konzept soll den Umstieg auf andere Verkehrsmittel erleichtern.
- Für den Stadtteil Solln ist eine eigene verkehrstechnische Untersuchung vorgesehen.
Münchner Südosten
Der Münchner Südosten verändert sich. Es entstehen neue Wohngebiete, etwa an der Hochäckerstraße. Mit einem starken Zuzug ist auch mit einem Mehr an Verkehr zu rechnen. Das Verkehrskonzept für den Münchner Süden wird daher aktuell überarbeitet. Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2020 wird der Stadtrat über weitere Maßnahmen entscheiden.
Grundsatzbeschuss 2013
In seinem Beschluss vom 24. Juli 2013 hat der Stadtrat einem umfassendes Verkehrskonzept für den Münchner Süden zugestimmt. Grundlage des Konzepts waren der Verkehrsentwicklungsplan von 2006, eine Verkehrsprognose für 2020 sowie Vorschläge von Stadtrat, Bezirksausschuss und Bürger*innen. Folgende Maßnahmen wurden beschlossen:
- Südanbindung Perlach
Die „Südanbindung Perlach“ zur Autobahn München-Salzburg (A8) soll stufenweise umgesetzt werden: Zunächst soll nur der westliche Abschnitt von der Anschlussstelle Neubiberg bis zur Anbindung an die Lilienthalstraße in Unterbiberg realisiert werden. Durch den Bau dieses Abschnitts wird bereits eine hohe verkehrliche Entlastung prognostiziert, besonders in der Weidener und Sebastian-Bauer-Straße. Eine spätere Verlängerung bis zur Carl-Wery-Straße ist möglich. Allerdings fehlt aktuell die Zustimmung der Gemeinde Neubiberg zur Realisierung des Westabschnitts. - Alternative zum Westabschnitt
Als Alternative zum Webstabschnitt der Südanbindung hält sich die Stadt zur Erschließung des Gewerbegebiets die sogenannte „Münchner Lösung“ offen – also eine Verbindung der Unterhachinger mit der Unterbiberger Straße südlich der Nabburger Straße. Eine Erschließung des Gewerbegebiets Perlach-Süd vom Norden her wird es nicht geben. - Bahnübergänge
Der Bahnübergang Unterhachinger Straße soll höhenfrei ausgebaut werden, das heißt, es soll eine Straßenunterführung der S-Bahn zwischen der Fasangartenstraße und der Unterhachinger Straße errichtet werden. Der Bahnübergang an der Unterbiberger Straße bleibt bestehen. - Wilhelm-Hoegner-Straße
Der im Verkehrsentwicklungsplan vorgesehene Lückenschluss, die Verlängerung der Wilhelm-Hoegner- bis zur Nailastraße, wird wegen der Lärm- und Artenschutzproblematik nicht weiter verfolgt. - Hanns-Seidel-Platz
Um die Aufenthaltsqualität am Hanns-Seidel-Platz zu erhöhen und die Thomas-Dehler-Straße zu entlasten, soll ein Teil des Verkehrs auf die Fritz-Erler-Straße verlagert werden. Verschiedene Maßnahmen werden geprüft.
Wegenetz im Sanierungsgebiet Giesing
Im Pilotprojekt "Wegenetz im Sanierungsgebiet Giesing" wurde die Nahmobilität im Sanierungsgebiet Tegernseer Landstraße / Chiemgaustraße untersucht. Dabei wurden die besonderen Bedürfnisse des Fuß- und Radverkehrs berücksichtigt. Im Ergebnisbericht (PDF, 4009 KB) wird dargestellt, wie und mit welchem Kostenaufwand kurze, sichere Fuß- und Radwegverbindungen geschaffen werden können. Untersuchungsschwerpunkt waren Wege zu und zwischen Einrichtungen für Familien, Kinder aller Altersstufen , Menschen mit Behinderung sowie für ältere Menschen.