Quartier an der Marienburger Straße
In Bogenhausen entsteht ein neues Stadtquartier mit zirka 470 Wohnungen. Entwickelt wird eine bislang teils gewerblich und teils landwirtschaftlich genutzte Fläche.
Projekt-Steckbrief
Stadtbezirk: Bogenhausen
Lage: zwischen Marienburger Straße, Memeler Straße und Bahnstrecke Nr. 5560
Fläche: zirka 4,8 Hektar
Bisher: teils gewerblich, teils landwirtschaftlich genutzte Fläche
Geplante Nutzungen: 470 Wohnungen, Kindertageseinrichtung, ambulant betreute Pflege-Wohngemeinschaften, Tagespflegeeinrichtung, Einzelhandel
Bebauungsplan Nummer: 2183
Verfahrensstand: Billigungsbeschluss
Projekt
Lage
Das etwa 4,8 Hektar große Planungsgebiet liegt im Nordosten von München im Stadtbezirk 13 Bogenhausen, im Bezirksteil Englschalking.
Anlass und Ziele der Planung
Das Areal an der Marienburger Straße und Memeler Straße soll gemeinsam von zwei Bauträgergesellschaften und der Landeshauptstadt München als neues Stadtquartier entwickelt werden. Auf dem derzeit teils landwirtschaftlich, teils gewerblich genutzten Areal sollen zirka 470 Wohnungen, eine Kindertageseinrichtung, ambulant betreute Pflege-Wohngemeinschaften, eine Tagespflegeeinrichtung, Einzelhandel, Gewerbe sowie Grün- und Freiflächen entstehen.
Im Osten grenzt das Areal an eine Bahnstrecke, die künftig viergleisig ausgebaut wird. Ob die Trasse oberirdisch oder im Tunnel geführt wird, ist noch nicht entschieden und bestimmt auch den künftigen Verlauf der Englschalkinger Straße und die Lage der S-Bahn-Station Englschalking. Die Stadt verlangt den Ausbau in Tunnellage. Mit Hilfe eines städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs wurden für beide Ausbauvarianten geeignete Planungskonzepte gefunden. Im Dezember 2023 wurde der Wettbewerb entschieden.
Der Wettbewerb
Der Wettbewerb sah im Süden einen Realisierungsteil für Wohnnutzung vor, im Norden einen Ideenteil für ein gemischtes Gebiet mit Wohnen, Gewerbe und Dienstleistungen. Die Planerteams sollten dabei den harmonischen Übergang zur kleinteiligen Bestandsbebauung berücksichtigen und ein Entree zu den künftigen neuen Stadtteilen im Münchner Nordosten schaffen. Um die künftigen Bewohner vor Bahnlärm zu schützen, spielte der Lärmschutz eine besondere Rolle.
Im Dezember 2023 wurde der städtebauliche und landschaftsplanerische Ideen- und Realisierungswettbewerb entschieden. Unter den zwölf teilnehmenden Planungsteams vergab die Jury vier Preise.
1. Preis
su und z Architekten, München, mit studio B Landschaftsarchitektur, München
2. Preis
ASTOC Architects and Planners, Köln, mit lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner, München
3. Preis
Olaf Gipser Architects, Amsterdam, mit Cityförster, Rotterdam und Felixx Landscape Architects and Planners, Rotterdam
4. Preis
AllesWirdGut, Wien/München, mit D/D Landschaftsplanung, Wien
Wohnen am und im Park - das ist die Idee von su und z Architekten und studio B Landschaftsarchitektur. Die Neubauten liegen innerhalb eines attraktiven, zusammenhängenden Freiraums. Entlang der Bahntrasse verlaufen die langgestreckten Gebäude im leichten Zick-Zack. Im westlichen Teil leitet die aufgelockerte Bebauung aus Punkthäusern zur benachbarten Einfamilienhaussiedlung über. In diesem großzügig durchgrünten Bereich entsteht so entlang der Marienburger Straße ein qualitätvoller Freiraum, der allen zur Verfügung steht.
Die Gebäude entlang der Bahntrasse sind sechs- bis achtgeschossig vorgesehen. Die Punkthäuser bestehen aus sechs Stockwerken mit einer viergeschossigen Sockelzone. Diese Sockelzone vermittelt zu den niedrigen Einfamilienhäusern. Die Grundrisse der Punkthäuser bewertete die Jury als sehr qualitätvoll. Mängel sah sie jedoch bei den Grundrissen in den langgestreckten Gebäuderiegeln.
Im nördlichen Ideenteil schlagen die Planer ein Hochhaus an der nordöstlichen Grundstückgrenze vor. Das denkmalgeschützte Bürogebäude der Firma Niggl soll zum Quartierstreff mit einem vorgelagerten Quartiersplatz werden. Während die Jury Quartierstreff und Quartiersplatz guthieß, kritisierte sie die Lage des Hochhauses. Weiter ausgearbeitet werden müssten zudem die verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen, wie das Schwammstadt-Prinzip.
Empfehlung des Preisgerichts
Das Preisgericht empfiehlt den Entwurf des 1. Preisträgers als Grundlage des weiteren Planungsverfahrens. Des Weiteren empfiehlt das Preisgericht, zu prüfen, ob der kollektive Freiraum gegliedert und gemeinschaftlich den Wohngebäuden zugeordnet werden kann, sowie zu untersuchen, ob die freistehenden Punkthäuser variantenreicher konzipiert werden können.
Die nächsten Schritte
Als nächster Schritt ist voraussichtlich im Sommer 2026 die Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Absatz 2 Baugesetzbuch geplant.
Chronologie
12/2025 Billigungsbeschluss
07/2024 - 08/2024 Frühzeitige Unterrichtung der Öffentlichkeit nach § 3 Absatz 1 Baugesetzbuch mit Erörterung
06/2024 Bekanntgabe der Wettbewerbsergebnisse im Stadtrat
12/2023 - 01/2024 Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse im Referat für Stadtplanung und Bauordnung
12/2023 Preisgericht Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb
01/2023 Bürgerbeteiligung zur Auslobung des Wettbewerbs
12/2022 Aufstellungs- und Eckdatenbeschluss für den Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 2183