Projektpartnerschaft mit Gharb Irbid

Gemeinsam schaffen Gharb Irbid in Jordanien und die Stadt München berufliche Perspektiven - für Menschen mit und ohne Fluchtgeschichte.

Die Partner*innen aus München und Gharb Irbid stehen auf einem Schachbrett, das auf den Boden gemalt ist

Ziel der Partnerschaft

München und Gharb Irbid (Jordanien) tauschen ihr Wissen und ihre Kompetenzen in folgenden Bereichen aus:

  • Empowerment von Frauen aus Syrien und Jordanien (siehe Existenzgründungszentrum)
  • kommunale Beschäftigung (siehe kommunaler Betrieb zur Metallverarbeitung)
  • berufliche Bildung (siehe Kooperation mit Münchner Berufsschulen)

Berufliche Bildung - Bilder aus der Projektpartnerschaft

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Meilensteine der Partnerschaft

Bereits 2018 einigten sich Gharb Irbid und München auf eine Kooperation. Zwei Vertreter*innen des Referats für Arbeit und Wirtschaft unternahmen eine Sondierungsreise nach Jordanien. Dort trafen sie Vertreter*innen aus vier verschiedenen jordanischen Kommunen. Die größte Schnittmenge bei Bedarfen und gemeinsamen Arbeitsschwerpunkten ergab sich mit Gharb Irbid. Im gleichen Jahr beantragte der FB Europa und Internationales erfolgreich Bundesmittel aus dem Schnellstarterpaket I Nahost. Das Maßnahmenpaket zielte auf die Förderung für Kommunalbeziehungen zwischen deutschen Kommunen und Aufnahmekommunen syrischer Flüchtlinge in Nahost ab.

Gemeinsam mit Gharb Irbid eröffneten die Vertreter*innen der Landeshauptstadt München im Winter 2021 ein Existenzgründungszentrum für Frauen – ein großer Erfolg der Projektpartnerschaft!

In dem Zentrum können Frauen diverse Kurse belegen: EDV, Projektmanagement, Erstellung von Business-Plänen, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit usw. Expert*innen unterstützen sie dabei, Unternehmen zu gründen und so finanziell unabhängig zu werden.

2022 ist die Produktion von 1100-Liter-Abfallcontainern im kommunalen Betrieb angelaufen. Basis hierfür waren mehrere Fortbildungen im technisch-fachlichen Bereich der Produktion und Managementfortbildungen. Nachdem die Produktion jahrelang still stand, werden nun täglich 50 Abfallcontainer produziert. Dies bedeutet für die überschuldete Gemeinde einen großen Einnahmegewinn und hat zwanzig Arbeitsplätze geschaffen. Die Produktion wurde 2023 auch auf den Bau von Busstationen und Mülleimern (aus recyceltem Schnittmaterial) ausgeweitet. Der Betrieb steht finanziell auf eigenen Beinen - ein gutes Beispiel für nachhaltige Zusammenarbeit.

Getreu dem Motto "Tu (gemeinsam) Gutes und sprich darüber" produzierten die Partnerkommunen 2023 einen Film. Das viereinhalb-minütige Video erzählt die (Erfolgs-)Geschichte der Kooperation. Die Engagierten aus Gharb Irbid und München kommen darin zu Wort und sprechen über Erreichtes, Erfolgsfaktoren und darüber, was sie antreibt.

Die jordanische Filmemacherin Rawa'a Majdi Tahseen Al-jallad reiste mit ihrer Kamera von Amman nach Irbid, um Eindrücke aus der Stadt und Stimmen der Partner*innen einzufangen. Die Marketing-Agentur Fa-Ro aus München kümmerte sich um den Dreh in der Landeshauptstadt und um den Zusammenschnitt. Der anschauliche Projekt-Film "Gemeinsam stark für globale Ziele!" ist unten verlinkt.

Vom 8. bis 10. Oktober 2023 waren zwei Vertreter der LHM in Gharb Irbid und planten gemeinsam mit den Projektpartnern die nächste Projektphase im Bereich der Berufsbildung. Wie in anderen Ländern der Region ist die Jugendarbeitslosigkeit auch in Jordanien relativ hoch. Gleichzeitig fehlen gut ausgebildete Fachkräfte. Hier setzt die Kooperation an. Ziel ist der Wissenstransfer im Bereich der beruflichen Bildung. Schwerpunkte werden dabei der landwirtschaftliche Sektor sowie die Lebensmittelverarbeitung und die sozialpädagogische Begleitung der Schüler*innen sein. Parallel sollen Schüler*innen auch Zugang zu Deutschkursen bekommen, um perspektivisch einen Zugang zum Münchner Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu vereinfachen. Außerdem sind mit der Gemeinde und den Berufsschulen Maßnahmen zur Inklusion von taubstummen Schüler*innen geplant.

Das Bild ist ein Selfie mit drei jordanischen Kooperationspartnerinnen und einem Mitarbeiten des Referats für Arbeit und Wirtschaft

Film: Gemeinsam stark für globale Ziele!

Wie setzen sich die Landeshauptstadt München und Gharb Irbid in Jordanien gemeinsam für Geflüchtete, für das empowerment von Frauen und für einen nachhaltigen Arbeitsmarkt ein? Der Projektfilm gibt Auskunft!
Zum Gharb Irbid-Film

Situation in Gharb Irbid

Stadtbild von Gharb Irbid zur Illustration
LHM
Stadtbild von Gharb Irbid

Zwischen Syrien, Irak, Saudi-Arabien, Ägypten, Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten liegt das kleine Königreich Jordanien. Die Einwohnerzahl hat sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt: von 5 auf rund 11 Millionen. Gegenwärtig haben also knapp 50 Prozent aller Bewohnerinnen und Bewohner des Landes einen Fluchthintergrund. Davon stammen etwa 1,2 Millionen Menschen aus Syrien. Statistisch gesehen ist jeder zehnte Einwohner ein Flüchtling. Knapp 80% der Geflüchteten leben außerhalb der Flüchtlingslager, vornehmlich in städtischen Ballungszentren.

Die Stadt Gharb Irbid hat 90.000 Einwohner*innen und liegt im Nordwesten Jordaniens, in unmittelbarer Nähe zur syrischen Grenze. Nahezu jede fünfte Person Gharb Irbids ist aus Syrien geflüchtet, dies entspricht 16% der Bevölkerung. Dies stellt die Kommune vor besondere Herausforderungen in der Daseinsvorsorge.

Förderung durch die Bundesebene

Die Kooperation wird seit 2018 mit Bundesmitteln von Engagement Global gGmbH / Servicestelle Kommunen in der Einen Welt unterstützt.

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