Fritz-Schäffer-Straße

An der Fritz-Schäffer-Straße 9 soll ein neuer Stadtbaustein mit zirka 300 Wohnungen entstehen.

Information

Projekt-Steckbrief

Stadtbezirk: Ramersdorf – Perlach
Lage: in Neuperlach Zentrum, zwischen Fritz-Schäffer-Straße, Albert-Schweitzer-Straße und Ständlerstraße
Fläche: zirka 3,4 Hektar
Bisher: Büroflächen
Geplante Nutzungen: zirka 325 Wohnungen, Büros, Kindertagesstätte, Einzelhandel, Gewerbe, Gastronomie, Kultur
Bebauungsplan Nummer: 2202
Verfahrensstand: Einleitungs- und Aufstellungsbeschluss

Projekt

Umgriff Fritz-Schäffer-Straße
LHM
Umgriff des Planungsgebiets, Bebauungsplan Nr. 2202

Bauen mit dem Bestand: Das Areal mit zwei großen Bürokomplexen an der Fritz-Schäffer-Straße in Neuperlach wird in den nächsten Jahren zum „Fritz District“ umgestaltet. Für das gemischt genutzte, vielfältige Quartier wird ein neuer vorhabenbezogener Bebauungsplan mit Grünordnung aufgestellt.

Bis Ende 2020 war das knapp 3,4 Hektar große Gebiet rein monofunktional genutzt. Nach dem Auszug der Büromieter soll das zwischen dem Einkaufszentrum „pep“ und der Ständlerstraße liegende Grundstück zukunftsfähig weiterentwickelt werden. Zunächst wurde das westliche, knapp 30 Jahre alte Bestandsgebäude saniert und umgebaut und nimmt nun neben Büroflächen auch eine Kindertagesstätte auf. Auch große Teile des östlichen, 1984 errichteten Gebäudekomplexes sollen in die Neuplanung integriert werden. Geplant ist hier eine vielfältige Nutzungsmischung aus Wohnen, Arbeiten, Kindertagesstätte, kleinflächigem Einzelhandel und Gastronomie, die Neuperlach über die Grenzen des Planungsgebiets hinaus bereichern soll. Es sollen zirka 325 Wohneinheiten in verschiedenen Wohnformen und für unterschiedliche Einkommensgruppen entstehen. Der einstige Bürostandort wird so zu einem belebten, gemischt genutzten Stadtbaustein umgestaltet, in den die Bestandsgebäude einbezogen und transformiert werden.

Um dem architektonischen, freiräumlichen sowie programmatischen Anspruch des Vorhabens gerecht zu werden und um ein qualitätsvolles Gesamtkonzept zu gewährleisten, wurde ein umfassendes Workshopverfahren für den östlichen Teilbereich des Grundstücks durchgeführt. Das städtebauliche und landschaftsplanerische sowie hochbauliche und freiraumbezogene Verfahren war in zwei Phasen untergliedert und, wie bei einem Wettbewerb auch, mit der Bayerischen Architektenkammer abgestimmt. Der Siegerentwurf wurde zu unterschiedlichen Themen weiterbearbeitet, und es wurde ein Masterplan erstellt. Dieser ist Grundlage für den Einleitungsbeschluss.

Die Öffentlichkeit wird mehrfach in den Planungsprozess eingebunden, unter anderem durch Informationsveranstaltungen vor dem Start sowie mit Abschluss des Workshopverfahrens. Dazu kommen ab 2026 die gesetzlich vorgesehenen Beteiligungsschritte im Rahmen des Bauleitplanverfahrens.

Bei diesem Verfahren wird das Baukastenmodell der Sozialgerechten Bodennutzung (SoBoN) 2021 angewendet.

Lage

Das gut 33.000 Quadratmeter große Planungsgebiet liegt zentral in Neuperlach, nördlich des Einkaufszentrums „pep“ und des Hanns-Seidel-Platzes. Im Norden wird es von der Ständlerstraße begrenzt, im Osten von der Albert-Schweitzer-Straße. Nach Süden hin grenzt es an die Fritz-Schäffer-Straße und im Westen an die Gebäude einer Versicherungsgesellschaft sowie den Sitz der Polizeiinspektion 24 am Adenauerring. 

Wettbewerbsergebnis

1. Preis: Architekturbüro Site Practice, Amsterdam
2. Preis: Pool Architekten, Zürich
3. Preis: ROBERTNEUN™ ARCHITEKTEN GMBH, Berlin
4. Platz: MAD Arkitekter, Norwegen

Ausloberin

HEVF 2 Fritz 9 S.à r.l, vertreten durch die Hines Immobilien GmbH, in Kooperation mit der Landeshauptstadt München

Lage

Das gut 33.000 Quadratmeter große Planungsgebiet liegt zentral in Neuperlach, nördlich des Einkaufszentrums „pep“ und des Hanns-Seidel-Platzes.

Anlass und Ziel des Wettbewerbs

Ziel ist es, die Fritz-Schäffer-Straße 9 zu einem zukunftsgerichteten Quartier zu entwickeln, das mit einer lebendigen Diversität an Nutzerinnen und Nutzern, einem vielfältigen Angebot sowie einem gestärkten urbanen Kern einen Transformationsimpuls für die umgebende, nutzungsgetrennte Stadt setzt.

Würdigung des Preisgerichts

Ein ,Fritz District’ für Neuperlach – ein spannender Ansatz. Aus dem monolithischen Gesamtkomplex an der Kreuzung zwischen Ständlerstraße und Albert-Schweizer-Straße entstehen neun Einzelgebäude mit individuellem Charakter. Die Vielfalt der Nutzungen und Bauformen wird sukzessive und situativ aus dem Ort und für den Ort entwickelt und trägt zur Belebung Neuperlachs und des geplanten Boulevards entlang der Albert-Schweizer-Straße bei. Städtisches Leben findet als ‚urbaner 24h-Mirkrokosmos’ neuen Ausdruck und Raum – ein dringendes Anliegen der Neuperlacher*innen.

Im Herzen des neuen „Fritz District“ liegt ,Fritz 9’, der als freigestellter Kern des ehemaligen Bürokomplex für eine kulturelle Nutzung vorgesehen ist mit dem Potential die heutige Zwischennutzung in Situ zu verstetigen. Umgeben wird dieses von einer offenen Bebauung die mit einer Höhenentwicklung von 6 bis 16 Geschossen eine bewegte Stadtsilhouette ausbildet.

Die besondere Stärke des Konzeptes ist seine Prozeßqualität, die ausgehend von den Möglichkeiten des Bestandes eine iterative Planungskultur in den Mittelpunkt stellt. Ziel dieser Strategie ist es den Monolithen in ein offenes und vielschichtiges Quartier zu transformieren das neue Qualitäten für Neuperlach bietet und zum Engagement vor Ort einlädt. Das Konzept der ‚Fünf-Minuten-Stadt‘, in der eigenständige Mobilität für Alle einfach ermöglicht wird, findet seinen städtebaulichen Ausdruck in einer vernetzten und durchlässigen Raumstruktur. Über diese feinmaschige Erschließung organisiert der Entwurf eine fußverkehrsfreundliche Planung mit kurzen Wegen, Mobilitätshubs, dezentrale Fahrradgaragen sowie Möglichkeiten für Mikromobilität. Baulich integriert bildet sich dies im südlichen Eingangsgebäude des ,Fritz 2‘ ab. Der grundlegende konzeptionelle Ansatz wurde kontrovers diskutiert und gewürdigt, insbesondere wurden dabei die teils noch unpräzisen Außenräume in den Blick genommen. Als Durchgangsräume bleiben viele Flächen noch hinter ihren Möglichkeiten zurück. Das Freiflächenangebot liegt im Durchschnitt der eingereichten Arbeiten jedoch noch unter den städtischen Orientierungswerten und bedarf der Qualifizierung.

Obwohl im Vergleich zu anderen Arbeiten überdurchschnittlich viel Bestand erhalten wird, wurde aufgrund seiner kleinteiligen Zerlegung und Überformung die Frage der Nachhaltigkeit kritisch hinterfragt. Die Jury teilt den Anspruch der Verfasser*innen, dass eine optimale Weiterverwendung der Bausubstanz anzustreben ist. Dabei muss das statische System die Grundlage von Teilungen und Eingriffen bilden, damit Vorhandenes ohne umfangreiche Nachrüstung sinnvoll weiterentwickelt werden kann. Modellhaft können unterschiedliche Transformations- und Nachhaltigkeitsstrategien im Sinne einer (Um)Bauausstellung zur Anwendung kommen.

Das von den Verfasser*innen angestrebte Erscheinungsbild einer ‚neuen Ästhetik des Entfernens, Wiederverwendens und Hinzufügens von Material’ wird verstanden und im Prinzip begrüßt, wenngleich der Modellbau eine irritierend jahrmarktartige Anmutung suggeriert, der in der Umsetzung mit nachhaltig konstruktiver Disziplin begegnet werden sollte. Die Qualitäten dieses städtebaulichen Konzeptes sind seine Umsetzbarkeit im Dialog mehrerer Planungsteams, seine Reaktionsfähigkeit auf neue Bedarfe und Herausforderungen die sich aus dem Umgang mit dem Bestand ergeben können, sowie die Ergänzung des räumlichen Repertoires Neuperlachs durch ein nahbares Ensemble von Gebäuden mit eigener Identität.

Empfehlung des Preisgerichts

Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober für das anschließende Verfahren, die Entwürfe unter besonderer Berücksichtigung der Hinweise und Anmerkungen der schriftlichen Beurteilungen im Protokoll weiter zu bearbeiten.
Das Preisgericht empfiehlt den ersten Preis als Leaderteam zu bestimmen und die drei weiteren Teams in Mehrfachbeauftragung in Phase 2 einzuladen. Zusätzlich wird empfohlen, das Thema Nachhaltigkeit in Bezug auf das Projekt mit Unterstützung fachlicher Beratung zu präzisieren und weiter zu entwickeln.

Preisgerichtssitzung

20. Dezember 2022

Koordination

Hendricks & Schwartz GmbH

1. Preis: Architekturbüro Site Practice, Amsterdam

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2. Preis: Pool Architekten, Zürich

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3. Preis: ROBERTNEUN™ ARCHITEKTEN GMBH, Berlin

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4. Preis: MAD Arkitekter, Norwegen

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Ausstellung Workshop Ergebnis

Fritz-Schäffer-Str. 9, überarbeiteter Siegerentwurf, Stufe 2
Frans Parthesius
Weiterentwickelter Siegerentwurf

Der Siegerentwurf des Wettbewerbs für das Areal an der Fritz-Schäffer-Straße wurde in einem Workshopverfahren weiterentwickelt und weiter ausgearbeitet. Dabei wurden die Einzelbaukörper und Freiräume durch den Erstplatzierten gemeinsam mit den drei weiteren Preisträgern konkretisiert und aufeinander abgestimmt.

Zum Abschluss des zweistufigen Verfahrens wurde im Juni 2023 das Ergebnis der Öffentlichkeit vorgestellt. Eine weitere Ausstellung fand im September 2023 im Referat für Stadtplanung und Bauordnung statt.

Ergebnisse Workshop

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Die nächsten Schritte

Als nächster Schritt ist im Frühjahr 2026 die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Absatz 1 des Baugesetzbuchs geplant.

Chronologie

12/2025 Einleitungs- und Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 2202
09/2023 Ausstellung der Workshop-Ergebnisse im Referat für Stadtplanung und Bauordnung
06/2023 Ausstellung der Workshop-Ergebnisse im shaere
01/2023 Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse im shaere
12/2022 Preisgericht Workshopverfahren
07/2022 Eckdatenbeschluss und Auftrag für die Durchführung eines Workshopverfahrens

  • Referat für Stadtplanung und Bauordnung

    Stadtplanung - Planungsgruppe Bezirk Ost (Stadtbezirk 13 und 16)

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