Dialog zur "Perspektive München"
Das Stadtentwicklungskonzept "Perspektive München" wird in einem zweijährigen Prozess mit verschiedenen Beteiligungsformaten weiterentwickelt.
Fachbeirat zur Perspektive München
Im Februar 2022 wurden die bisherigen Ergebnisse der Fortschreibung der Perspektive München im Stadtrat vorgestellt. Er erteilte weitere Aufträge, u. a. die Einbindung der Fachöffentlichkeit. Der im Mai 2022 ins Leben gerufene Fachbeirat ist der zentrale Baustein der Beteiligung der Fachöffentlichkeit.
Dieser Fachbeirat setzt ich aus rund 50 Expert*innen zusammen, die ein breites Spektrum an Themen der Stadtentwicklung (z. B. Stadtentwicklung, Mobilität, Wirtschaft, Soziales, Bildung, Ökologie, Kultur) sowie Organisationen, Institutionen und Akteursgruppen (z. B. Wissenschaft, Nichtregierungsorganisationen, Verbände) abbilden.
Seine Rolle besteht v.a. darin,
- Die bisherigen Ergebnisse der Fortschreibung zu reflektieren (mit dem Fokus auf strategische Ziele und Steuerungsaspekte)
- Ergänzungs- und Anpassungsbedarfe für die strategischen Ziele zu identifizieren
- Zielkonflikte aufzuzeigen und mögliche Lösungsansätze
- Handlungsempfehlungen für die Stadtentwicklung zu formulieren mit Blick auf Zusammenarbeit von Stadtgesellschaft, Stadtverwaltung und Politik
Der Fachbeirat tagt bis Oktober 2022 in vier Veranstaltungen. Zudem wurde im Anschluss an die Auftaktveranstaltung eine Online-Befragung der Mitglieder durchgeführt.
Bislang stattgefunden haben:
Auftaktveranstaltung
am 30. Mai 2022 von 17 bis 19 Uhr online
Nach einem Überblick über aktuelle Herausforderungen und Trends der Stadtentwicklung und einer Einführung in die Fortschreibung der Perspektive München diskutierten die Mitglieder des Fachbeirats ihr eigenes Rollenverständnis und welche strategischen Aufgaben sie für sich in diesem Fachgremium sehen. Im Anschluss wurden die Herausforderungen und Veränderungsdynamiken der letzten drei Jahre in den unterschiedlichen Bereichen der Stadtgesellschaft diskutiert.
Online-Befragung
Im Rahmen der Online-Befragung teilten die Mitglieder des Fachbeirats ihre Einschätzungen zu folgenden Fragen mit:
- zentralen Herausforderungen, Ziele und Zielkonflikte in ihren Fachbereichen für München bis 2040
- strategischen Weichenstellungen, die in ihren Bereichen jetzt zu treffen sind, um München zukunftsfähig zu machen
- Kommentare und Ergänzungen zur Präambel
- Ergänzungsbedarf bei den strategischen Leitlinien
Erster Workshop
am 28. Juni 2022 von 16.30 bis 20 Uhr im Akademischen Gesangsverein
Im Mittelpunkt des Workshops stand die Auseinandersetzung mit Präambel und Strategischen Leitlinien. Aufbauend auf den Ergebnissen der Online-Befragung diskutierte der Fachbeirat im ersten Teil Impulse zur Präambel und schlug neue Formulierungen vor. Im zweiten Teil wurden einzelne Unterziele von strategischen Leitlinien neu zugeordnet und Ergänzungen aus dem Fragebogen oder die während des Dialogs entstanden wurden ebenfalls den strategischen Leitlinien zugeordnet.
Zweiter Workshop
am 26. Juli 2022 von 16.30 bis 20 Uhr im Kreisverwaltungsreferat
Der Fachbeirat befasste sich im ersten Teil des Workshops mit der Definition von und dem Umgang mit Zielkonflikten, die sich zwischen Zielen der einzelnen Leitlinien ergeben können.
Der zweite Teil widmete er sich den Anforderungen an ein vorausschauendes Stadtentwicklungsmanagement. Der Fokus lag dabei auf einer möglichen Aufgabenverteilung innerhalb der Stadtgesellschaft und welche Möglichkeiten die einzelnen Mitglieder des Fachbeirats sehen, zur Zielerreichung beizutragen.
Abschlussveranstaltung
Am 19. Oktober 2022
Was bisher geschah
Mit der Auftaktveranstaltung "Für München - Dialog zur Zukunft unserer Stadt" am 26. Februar 2019 im Literaturhaus startete die Diskussion mit den Bürger*innen. Im Zentrum der Veranstaltung stand die Auseinandersetzung mit Zukunftsfragen der Stadtentwicklung. In vier "Blitzlichtern" wurde über die Herausforderungen für München in den Bereichen Mobilität, Digitalisierung, sozialer Zusammenhalt und Siedlungsentwicklung diskutiert.
Einen Video-Rückblick finden Sie unten auf dieser Seite.
Am 4. Mai 2019 trafen sich bereits zum dritten Mal zirka 120 Bürger*innen mit der Stadtverwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft Münchens zum #MucGov19, dem BarCamp „Digitale Stadt“. Im Mittelpunkt stand dabei, den Austausch zu fördern und gemeinsamen Gesprächen, Ideen und Innovationen Raum zu geben.
In einer Mobilitäts-Werkstatt am 9. Mai 2019 konnten Bürger*innen ihre Visionen für den Verkehr im Jahr 2030 nennen. Wie wollen wir uns in Zukunft fortbewegen? Was ist uns bei der Mobilität von morgen wichtig? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans. Visionen und Ideen wurden diskutiert, wobei das Hauptaugenmerk sich auf Fußgänger*innen, Radfahrende, öffentliche Verkehrsmittel und den Umweltschutz richtete. Die Ergebnisse sollen in einen neuen Mobilitätsplan einfließen, der die Richtung der künftigen Verkehrsplanung in München vorgibt.
In zwei Perspektiven-Werkstätten am 11. und 18. Mai 2019 entwickelten Bürger*innen gemeinsam mit Expert*innen und Vertreter*innen der Stadtverwaltung Zukunftsvorstellungen für München. Ein Teil der Teilnehmer*innen wurde zufällig aus dem Einwohnermelderegister gezogen.
Einen Video-Rückblick finden Sie unten auf dieser Seite.
In einer Experimentier-Werkstatt am 30. Juli 2019 konnten Familien mit Kindern ab zehn Jahren das digitale Angebot der Stadt testen. Wie smart ist München wirklich? Neueste Technologien aus den Bereichen Mobilität, Energie und Technik wurden unter die Lupe genommen.
Aufbauend auf den Ergebnissen der Perspektiven-Werkstätten im Mai 2019 startete der Social-Lab-Prozess. Ziel war es, die Zukunftsvorstellungen für München weiterzuentwickeln. Von Oktober 2019 bis März 2020 arbeiteten über 30 Münchner*innen mit unterschiedlichen Hintergründen (Alter, Bildung, Einkommen, Beruf) an Zukunftsbildern für München.
Von 29. November bis 23. Dezember 2021 fand ein Online-Dialog mit den Bürger*innen zur neuen Präambel, den strategischen Leitlinien und zum neuen Stadtentwicklungsplan STEP2040 statt. Die Beiträge fließen in den weiteren Erarbeitungsprozess ein.
Der Social-Lab-Prozess im Detail
Erfolgreiche Umsetzung eines innovativen Formats der Beteiligung
Das Social Lab ist ein neuartiges Format der aktiven Bürger*innenbeteiligung und wurde von der Landeshauptstadt München erstmals in der Stadtentwicklungsplanung erprobt. Im Rahmen der Fortschreibung der "Perspektive München" wurden in fünf Veranstaltungen von Oktober 2019 bis März 2020 experimentelle Dialog- und Arbeitsprozesse durchgeführt.
Eine Besonderheit des Social Lab Prozesses war die Abbildung der Vielfalt der Münchner Stadtgesellschaft im Beteiligungsprozess. Dazu wurden 30 Münchner*innen ausgewählt, die eine bunte Mischung der Stadtgesellschaft abbildeten:
- aus der Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Sozialwirtschaft,
- der Wirtschaft und dem öffentlichen Sektor,
- Akteure, die in politischen oder Beteiligungsprozessen oft nicht repräsentiert sind.
Gemeinsam wurden Vorstellungen für ein zukunftsfähiges und lebenswertes München hinweg über soziale, kulturelle, politische oder sonstige Grenzen diskutiert.
Ausgehend von Impulsen der Perspektiven-Werkstätten – zwei großen Beteiligungsworkshops im Mai 2019 – tauchten die Teilnehmenden des Social Labs in den Workshops in wichtige Themenbereiche der künftigen Stadtentwicklung ein:
- sozialer Zusammenhalt
- Digitalisierung
- Umwelt
- Mobilität
- bezahlbarer Wohnraum
Zukunftsvisionen für München
Innerhalb des Prozesses wurden Entwicklungen und Zielkonflikte thematisiert und Lösungswege aufgezeigt. Die Ergebnisse des Prozesses mündeten in Zukunftsvision für München, die in gemeinsamen Zukunftsbildern visualisiert wurden. Die Ergebnisse der Veranstaltungsreihe sind in der Abschlussdokumentation zum Social Lab Prozess dokumentiert.
Abschlussdokumentation
Die Ergebnisse der Veranstaltungsreihe sind in der Abschlussdokumentation zum Social Lab Prozess dokumentiert.
Zur Dokumentation
Methoden-Handbuch
Der Einsatz der innovativen Social Lab Methodik wurde erstmals in der Stadtentwicklungsplanung in Deutschland erfolgreich umgesetzt. Dabei hat sich das Social Lab als bürgernahes Planungsinstrument bewährt und eignet sich für zukünftige Planungsvorhaben in der Stadtentwicklungsplanung sowie angrenzender Bereiche der kommunalen Planung. Um einem interessierten Personenkreis einen Einblick in die Methodik zu geben, wurde ein Handbuch erstellt, das sich an Fachplanende, Wissenschaft und interessierte Bürger*innen richtet und die Einzelschritte der Durchführung eines Social Labs erläutert.
Zum Handbuch