Aus dem EU-Projekt Coming Home

Neben Einzelpersonen unterstützt Coming Home auch von Immigrant*innen initiierte soziale Projekte in Rückkehrländern mit Spenden oder Sammelaktionen.

Sichere Rückkehr, Reintegration

Szenenbild aus einer der Orthopädiewerkstätten in Afghanistan
Ausbildung von einheimischen Fachkräften in Afghanistan

Viele Menschen kommen nach München um Schutz und Zuflucht vor Gewalt in ihrem Heimatland zu finden oder um ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Wenn eine Rückkehr in ihr Heimatland ansteht - sei es aus familiären Gründen, wegen einer fehlenden Aufenthaltsgenehmigung oder weil sie nach Kriegsende selbst einen Beitrag zum Wiederaufbau des Landes leisten wollen - werden sie nicht allein gelassen. Im Rahmen des EU-Projekts „Coming Home“, das größtenteils durch den Europäischen Rückkehrfonds und das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen finanziert wird, möchte das Sozialreferat eine Rückkehr in Sicherheit und Würde ermöglichen sowie eine dauerhafte und erfolgreiche Reintegration fördern. Die Angebote des Sozialreferats umfassen unter anderem Beratung bei der Planung und Organisation der Rückkehr, Qualifizierungsmaßnahmen zur beruflichen Reintegration - sowohl vor als auch nach Ausreise sowie Vermittlung an Beratungsstellen oder Kontaktpersonen im Heimatland.

Projekte

In Afghanistan lebt in jedem fünften Haushalt eine Person, die Opfer von Minen, Granaten oder Polio-Erkrankungen geworden ist und deshalb dringend orthopädischer Hilfsmittel bedarf, um wieder mobil zu werden und am sozialen Leben teilzunehmen. Jedoch haben nur wenige die finanziellen Mittel, um die notwendige Versorgung zu bezahlen. Noch heute sind etwa zehn Millionen Minen auf dem Land verstreut, die eine tägliche Bedrohung für die Bevölkerung darstellt.

Wali Nawabi floh in seiner Jugend aus Afghanistan nach Deutschland und machte in München eine Ausbildung zum Orthopädietechniker. Nach über zwanzig Jahren kehrte er im Jahr 2003 trotz der instabilen und gefährlichen Lage nach Afghanistan zurück, um sich am zivilen Wiederaufbau zu beteiligen. Er eröffnete Werkstätten in Kabul, Kunduz, Bamiyan, Jalalabad und Faryab, in denen Prothesen, Krücken und Gehhilfen hergestellt und Behinderte mit orthopädischen Hilfsmitteln versorgt werden. Langfristig möchte er ein flächendeckendes Netzwerk von orthopädischen Werkstätten schaffen. Dafür bildet er Einheimische aus unterschiedlichen Gegenden des Landes aus, damit diese in ihrer Heimat selbst Werkstätten eröffnen können. Förderung in Form von Geld- und Sachspenden kommt aus München. Um die notwendige Hilfe aus Deutschland langfristig koordinieren zu können, gründete Wali Nawabi 2005 mit deutschen und afghanischen Bekannten den gemeinnützigen Verein "Empor - Aufbauhilfe für Afghanistan“. Seit 2005 startet das Sozialreferat jährlich einen Spendenaufruf und stellt einen Container, mit dem die Hilfsgüter nach Kabul geliefert werden.

So können Sie sich engagieren
Das Sozialreferat sammelt folgende Sachspenden – neu oder gebraucht:

  • Bein-, Arm- und Handprothesen
  • Orthesen, Schienen, Kniegelenke
  • Krücken, Gehstöcke, Rollstühle
  • Materialien zur Prothesenherstellung
  • Werkzeuge

Geldspenden werden benötigt für die Finanzierung der Ausbildung lokaler Fachkräfte und den Kauf von Materialien zur Herstellung von Prothesen.

Spendenkonto:
Stadtsparkasse München
Konto: 17 270 380, BLZ: 701 500 00
IBAN DE84 7015 0000 0017 2703 80
SWIFT-BIC SSKMDEMM
Stichwort: „Orthopädie“

as westafrikanische Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt. Viele Familien kämpfen mit ihrem geringen Einkommen ums Überleben. Der Schulbesuch ist nicht selbstverständlich, da die Kinder meist die Eltern in der Haus- oder Feldarbeit unterstützen müssen und das Schuldgeld von vielen Familien nicht aufgebracht werden kann.

Halidou S., ein Burkinabé, der seit rund 20 Jahren in München lebt, unterstützt seit 1994 den Aufbau und Unterhalt eines Schulkomplexes (Grund- und weiterführende Schule, Ausbildungszentrum und Kindergarten) in der Hauptstadt Ouagadougou. Heute ist aus dem kleinen Unterrichtsraum eine Ausbildungsstätte für 1000 Schülerinnen und Schüler entstanden. Viele von ihnen sind Waisen, deshalb wird das Schuldgeld von Patinnen und Paten übernommen oder aus Spenden finanziert.

Das Büro für Rückkehrhilfen fördert das Projekt seit 2004. Der Verein "Wunschträume e.V." hat mit seiner finanziellen Unterstützung zur jetzigen Größe der Schule beigetragen. Durch die enge Abstimmung mit dem engagierten Schulpersonal vor Ort und den regelmäßigen Besuchen von Halidou S. hat sich ein beachtliches Erfolgsmodell entwickelt.