Erkrankungen durch Zecken

Zecken sind weltweit verbreitete blutsaugende Parasiten und Überträger von Krankheiten auf Mensch und Tier.

Zecken - Parasiten aus dem Unterholz

Zecke
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Zecken zählen zur biologischen Klasse der Spinnentiere und ernähren sich als Parasiten vom Blut anderer Lebewesen. Sie leben nicht nur in ausgedehnten Waldgebieten, sondern fühlen sich außerdem im hohen Gras, an Büschen, Bachufern und Flussauen sowie in Grünanlagen und Parks wohl. Die Zecken warten dort darauf, bei Kontakt mit Menschen oder Tieren abgestreift zu werden und heften sich fest. Hierfür suchen Zecken sich möglichst geschützte Körperstellen.

In Deutschland ist die Art des „Gemeinen Holzbocks“ am verbreitetsten. Hier heimische Zecken fallen nicht von Bäumen und können nicht springen.  

Zecken sind ab einer Temperatur von acht Grad aktiv, ihre größte Aktivität findet aber zwischen Frühling und Herbst statt. Ist eine Zecke mit Krankheitserregern infiziert, so kann ein für sich harmloser Zeckenstich zur Gefahr für den Menschen werden. Die bekanntesten durch Zecken übertragbaren Krankheiten sind die von Bakterien ausgelöste Lyme-Borreliose und die virale Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).

Lyme-Borreliose

Am häufigsten werden von den hier heimischen Zecken Borrelien übertragen. Diese Erreger können neben anderen Krankheitsbildern eine Wanderröte, eine ringförmige Rötung der Haut um die Einstichstelle verursachen. Bei Anzeichen einer Rötung nach zirka einer bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich sollte sofort eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.

Eine Impfung gegen Borreliose gibt es derzeit nicht. Eine Infektion wird mit Antibiotika behandelt.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

FSME tritt bevorzugt im Frühjahr und Sommer auf, häufig jedoch auch im Herbst. Bei warmer Witterung können Infektionen vereinzelt auch im Winter auftreten.

In Jahren mit mäßig kaltem Winter ist die Zecken-Aktivität im Frühsommer höher und damit erhöht sich auch das Risiko einer Virusübertragung.

FSME-Viren werden mit dem Speichel einer stechenden Zecke, die selbst infiziert ist, übertragen. Zu den bevorzugten Einstichstellen beim Menschen gehören die behaarte Kopfhaut, Ohren, Hals, Arm- und Kniebeugen, die Leistenregion sowie Hände und Füße.

Nach einer Inkubationszeit von sieben bis 14 Tagen (Extremwerte: von zwei bis 28 Tagen) verspüren knapp 30 Prozent der Infizierten grippeähnliche, unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen, Fieber oder Schnupfen. In den meisten Fällen klingt die Krankheit wieder ab.

Bei einem Teil der Infizierten kann nach dem symptomfreien Zeitraum eine Entzündung des Gehirns, der Hirnhaut und/oder Rückenmarks mit entsprechenden neurologischen Symptomen beobachtet werden.

Schwere Verläufe können zum Beispiel mit Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen, Atemlähmungen und starker Schläfrigkeit einhergehen und sogar bis zum Tod führen.

Da die FSME-Erkrankung nur symptomatisch behandelt werden kann, kommt der Vorbeugung durch Impfung eine besondere Bedeutung zu. Die Ständige Impfkommission STIKO, empfiehlt die FSME Impfung Personen, die sich im Freien aufhalten. Dies gilt auch für Kinder ab 1 Jahr, sofern sie sich häufig im Freien aufhalten.

Die Impfung gegen FSME kann bei der/dem Hausärzt*in, aber auch in der Impfstelle des Gesundheitsreferats durchgeführt werden. Weitere Informationen finden Sie beim Internetauftritt der Impfstelle.

Was tun bei einem Zeckenstich?

Das Tragen geschlossener Kleidung (feste Schuhe, lange Hosen, lange Ärmel) bietet bei Aufenthalt im Freien einen gewissen Schutz. So wird es einer Zecke erschwert, eine geeignete Hautstelle für eine Blutmahlzeit zu finden. Die Anwendung von Insektenschutzsprays, sogenannten Repellents auf der Haut kann ebenfalls schützen.

Nach einem Aufenthalt im Freien sollte der Körper – insbesondere auch von Kindern - nach Zecken abgesucht werden. Zecken sollten so schnell wie möglich vollständig aus der Haut entfernt werden. Hierzu wird die Zecke mit einem Zeckenentfernungsinstrument (zum Beispiel Pinzette) nahe der Hautoberfläche gegriffen und aus der Haut gezogen. Die Zecke darf auf keinen Fall vor dem Entfernen mit Öl oder Ähnlichem beträufelt werden. Nach Entfernung der Zecke ist eine sorgfältige Desinfektion der Wunde empfohlen.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) stellt auf seiner Internetseite eine Bilderserie zum Entfernen von Zecken bereit.

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