Informationen zur asiatischen Tigermücke

Die asiatische Tigermücke hat sich in den letzten Jahren weltweit stark verbreitet. Auch in München wurde sie vereinzelt nachgewiesen.

Die asiatische Tigermücke

Tickermücke
GordZam/istockphoto.com

Die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) ist eine sogenannte invasive Art. Das bedeutet, dass sie in Deutschland eigentlich nicht beheimatet ist. Das Insekt stammt ursprünglich aus Südostasien. Die Globalisierung und der Klimawandel erleichtern es der Tigermücke jedoch, sich auch hierzulande anzusiedeln.  

Die Tigermücke ist im Gegensatz zu vielen heimischen Arten auch tagsüber aktiv. Mit ihrem aggressiven Stechverhalten kann sie sehr lästig sein und unter bestimmten Umständen auch Infektionskrankheiten, wie das Chikungunya-, Dengue- und Zika-Fieber übertragen.

Das Insekt ist bestens an das städtische Umfeld angepasst und hält sich vor allem in Bodennähe auf. Es legt seine Eier überall dort ab, wo sich kleine stehende Wassermengen befinden. Tigermückeneier sind sehr widerstandsfähig gegenüber Trockenphasen und können teils auch Frost überstehen.

Aufgrund der nahezu unendlichen Möglichkeiten zur Ablage der Eier ist das Gesundheitsreferat der Landeshauptstadt München auf die aktive Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen. Jede*r kann durch einfache Maßnahmen dabei helfen, die Ansiedlung der Tigermücke in München zu verlangsamen.

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Wissenswertes

Tigermücke

Typische Erkennungsmerkmale für die Tigermücke sind:

  • relativ kleine Mückenart, häufig unter einem Zentimeter Körpergröße und damit kleiner als viele heimische Arten
  • schwarzer Körper mit deutlich sichtbaren weißen Streifen, silbrig-weiße Linie mittig am Kopf, die sich am Brustteil fortsetzt. Es besteht eine Verwechslungsgefahr mit heimischen Mücken. Nicht jede dunkle Mücke mit Streifen ist eine Tigermücke!
  • transparente Flügel
  • Stiche der Tigermücke werden meist schmerzhafter als gewohnt wahrgenommen, die Einstichstelle schwillt oft an.

Das Gesundheitsreferat der Landeshauptstadt München überwacht die Entwicklung der Tigermücke schon seit einigen Jahren. Durch ein Stechmückenmonitoring mit besonderem Fokus auf die asiatische Tigermücke sollen frühzeitig Erkenntnisse darüber gesammelt werden, wie sich die Verbreitung der Tigermücke in München entwickelt.

Im Jahr 2023 wurde das Tigermückenmonitoring um mehrere Beobachtungsstandorte im gesamten Stadtgebiet ausgeweitet.

Mit den folgenden Maßnahmen im Garten oder auf dem Balkon unterstützen Sie ganz einfach dabei, die Verbreitung der Tigermücke zu verlangsamen:

  • Brutstätten vermeiden

    Tigermückenweibchen legen ihre Eier in kleine Wasseransammlungen, etwa in Eimern, Gießkannen, Untersetzern oder Regentonnen ab. Alle stehenden Gewässer, die auf diese Weise als Brutstätte genutzt werden können, sollten vermieden werden. Mögliche Brutstätten sollten regelmäßig kontrolliert werden, damit sich nicht unbemerkt stehendes Wasser ansammelt.

    Nicht benötigte Gegenstände sollten in einen überdachten Bereich (zum Beispiel Schuppen, Keller) geräumt, kopfüber gelagert, mit einer Plane oder einem Netz abgedeckt oder gegebenenfalls entsorgt werden.

    Pflanzentöpfe können statt in Untersetzer auf Blumentopffüße gestellt oder die Untersetzer mit Sand oder Kies befüllt werden.

    Hohle Stangen wie Sonnenschirmständer können nach der Reinigung mit Klebeband oder Schutzkappen abgedichtet werden.

    Regenrinnen sollten regelmäßig von Laub befreit werden.

    Gefäße für Nutzwasser wie Zisternen und Regentonnen sollten mit einem engmaschigen Netz abgedeckt werden, sodass Mücken zur Eiablage nicht an das Wasser gelangen können.
  • Brutstätten reinigen

    Tigermücken legen ihre Eier bevorzugt am Rand von Brutstätten, oberhalb der Wasseroberfläche ab. Durch Säubern des inneren Randes können die Eier leicht entfernt werden. Hierfür eignet sich ein Schwamm oder eine Bürste sowie gegebenenfalls Seifenlauge.

    Optimalerweise werden Reinigungsutensilien nach der Anwendung in einem verschlossenen Beutel für mindestens 48 Stunden bei -20°C eingefroren, bevor sie in den Restmüll entsorgt werden. Das zur Reinigung verwendete Wasser sollte nicht in den Abfluss geschüttet werden, da sich Eier dort weiter entwickeln können. Entsorgen Sie das Wasser besser in einem Beet oder in der Wiese.

    Vogel- und Igeltränken sowie Planschbecken sollten engmaschig überprüft und das Wasser regelmäßig gewechselt werden.

    Bei besonderen Umständen oder einem Befall im öffentlichen Raum wird die Bekämpfung durch das Gesundheitsreferat initiiert.

Grundsätzlich ist die Entwicklung aller Stechmückenarten an stehende Gewässer gebunden und wird von klimatischen Faktoren wie Temperatur und Niederschlag beeinflusst. In Deutschland bietet vor allem der Spätsommer, bei anhaltend warmen Temperaturen auch der Frühherbst günstige Bedingungen für Stechmücken.

Die natürlichen Lebensräume der Asiatischen Tigermücke umfassen Wasserkörper, die von Landpflanzen gehalten werden, zum Beispiel Baumhöhlen. In Städten hat sich die Asiatische Tigermücke vor allem an stehende und kleine Brutstätten angepasst und greift bevorzugt auf verschiedene Formen künstlicher Brutstätten wie Regentonnen, Blumentopfuntersetzer, Gießkannen, Teelichthalter oder verstopfte Regenrinnen zurück. Diese finden sich typischerweise in Gärten und auf Balkonen.

Fließende oder größere stehende Gewässer, sowie durch Fische besetzte Teiche oder Badeseen sind hingegen kein geeigneter Ort für die Eiablage von Tigermücken

Die Tigermücke kann bei bestimmten Voraussetzungen Infektionskrankheiten wie das Chikungunya-, Dengue- und Zika-Fieber übertragen.

Ein Grund zur Sorge besteht aktuell aber nicht, da die Übertragung von tropischen Krankheiten bislang sehr unwahrscheinlich ist. Die Gefahr einer Infektion durch den Stich einer Tigermücke wird von der Nationalen Expertenkommission Stechmücken deutschlandweit noch als gering eingeschätzt.

Im Lichte des fortschreitenden Klimawandels ist es aber dennoch wichtig, frühzeitig geeignete Maßnahmen zu ergreifen, damit eine Verbreitung der Tigermücke verhindert wird.

Wenn Sie eine auffällige Mücke entdeckt haben, sich aber nicht sicher sind, ob es sich um eine asiatische Tigermücke handelt, können Sie das tote Insekt an den Mückenatlas schicken, damit dort eine Bestimmung vorgenommen wird. Das Internetangebot wird herausgegeben vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. und vom Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit.

Alternativ ist eine Mückenbestimmung auch beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) möglich. Mückenexemplare, die Ihnen untypisch oder auffällig erscheinen, können Sie an folgende Adresse senden:

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
Landesinstitut für Tiergesundheit II
Sachbereich TG 6.3
Veterinärstr. 2
85764 Oberschleißheim

Damit die Mücken beim Versand nicht zerquetscht und möglichst im Ganzen versendet werden, können Sie diese in einer Streichholzschachtel, einem Plastikröhrchen oder ähnliches verpacken. Die Stechmücken bitte nicht in Flüssigkeiten wie Alkohol einlegen, sondern trocken lagern und versenden, damit eine Bestimmung möglich ist.

Beim Aufenthalt im Freien ist es empfehlenswert, lange, helle Kleidung zu tragen sowie Socken, die über die Fußknöchel reichen. Zudem können auf unbedeckten Körperstellen und Kleidung regelmäßig Steckmückenschutzsprays, sogenannte Repellents, angewendet werden, um Stechmücken abzuhalten. Fliegengitter an Fenstern und Türen sowie Moskitonetze über Betten bieten in Innenräumen einen Schutz vor Stechmücken.

Wer eine Reise plant, sollte sich über mögliche Krankheitsübertragungen durch Mückenstiche im jeweiligen Urlaubsland und geeignete Schutzmaßnahmen informieren. Wer nach der Auslandsreise allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Glieder- oder Kopfschmerzen entwickelt, sollte seine behandelnde Ärztin oder seinen behandelten Arzt auf die Auslandsreise hinweisen. Das Auswärtige Amt informiert auf seiner Seite über mögliche Schutzmaßnahmen. Außerdem können die länderspezifischen Reise- und Sicherheitsempfehlungen des Auswärtigen Amtes zum Mückenvorkommen und dem damit verbundenen Infektionsrisiko unter diesem Link eingesehen werden.

Personen, die aus den Tropen und Subtropen zurückkehren, sollten sich im Sommer und Herbst noch zwei Wochen nach ihrer Rückkehr nach München aktiv vor Mückenstichen schützen. Dadurch soll verhindert werden, dass tropische Viren in die hiesige Tigermücken-Population eingeschleppt werden.

Monitoring und Verhaltenstipps zur Asiatischen Tigermücke

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Wo bekomme ich zusätzliche Informationen und Hilfe?

Das Gesundheitsreferat steht gerne für Ihre Rückfragen zu den genannten Bekämpfungsmaßnahmen und Verhaltensempfehlungen zur Verfügung.

Landeshauptstadt München Gesundheitsreferat
Abteilung Infektionsschutz und Pandemiebekämpfung
Email: tigermuecke.gsr@muenchen.de

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