Radwegenetz in und um München
Radrouten, Ringverbindungen und künftig auch Radschnellwege bilden das Münchner Radverkehrsnetz.
Unterwegs mit dem Fahrrad
Das Rückgrat des Münchner Radverkehrsnetzes bilden 14 Radrouten, die sternförmig vom Stadtrand in die Innenstadt verlaufen. Sie führen vorwiegend durch Tempo-30-Zonen, Parks oder Grünanlagen. An Hauptverkehrsstraßen werden separate Radwege und Radfahrstreifen genutzt.
Ergänzt werden die Radrouten durch drei Ringverbindungen: Innerer Radroutenring, Äußerer Radroutenring und der Bundesgartenschau-Radlring. Zwischen Routen und Ringen liegt ein dichtes Netz an stadtteilübergreifenden Hauptrouten und Nebenrouten innerhalb der Stadtteile. Für die Verbindung in Umland sollen künftig bis zu sechs neue Radschnellwege sorgen.
Radwegarten und Regelungen
Radverkehrsanlagen
In der Umgangssprache werden häufig alle Radverkehrsanlagen als „Fahrradwege“ bezeichnet. In der Fachsprache gibt es jedoch folgende Unterscheidungen:
- Radwege sind in der Regel baulich von der Fahrbahn und vom Gehweg getrennte Radverkehrsanlagen. Sind Radwege oder Radfahrstreifen beschildert, müssen Sie von Radfahrer*innen auch genutzt werden. Radwege auf der linken Straßenseite dürfen Sie nur benutzen, wenn dies ausdrücklich erlaubt ist. Radwege können nur für Fahrräder ausgelegt sein, oder sich eine Wegführung mit Fußgänger*innen teilen.
- Radfahrstreifen werden durch eine durchgezogene Linie auf der rechten Fahrbahnseite markiert. An besonderen Gefahrenpunkten können Radfahrstreifen abschnittsweise rot eingefärbt sein.
- Schutzstreifen sind durch eine unterbrochene Linie auf der rechten Fahrbahnseite gekennzeichnet. Autos dürfen bei Bedarf den Schutzstreifen überfahren.
Auf Radverkehrsanlagen haben Fahrräder Vorrang. Autofahrer dürfen hier nicht parken.
Fahrradstraßen
Bei einer Fahrradstraße bekommt die ganze Fahrbahn die Funktion eines Radweges. Radler*innen dürfen nebeneinander fahren. Nur, wenn die Zusatzschilder „Anlieger frei“ oder „Kraftfahrzeuge frei“ hängen, dürfen auch motorisierte Verkehrsteilnehmer die Fahrradstraße befahren. Sie müssen sich aber der Geschwindigkeit des Radverkehrs anpassen und dürfen 30 Stundenkilometer nicht überschreiten.
Folgende Kriterien sollten erfüllt sein, damit eine Straße als Fahrradstraße in Frage kommt:
- ausreichende Fahrbahnbreiten und asphaltierte Fahrbahn
- bereits vorhandene oder zukünftig zu erwartende starke Nutzung durch Radler*innen
- bestehende Beschilderungen als Radverkehrsrouten
- passende Gestaltung der Radverkehrsführung am Beginn und am Ende der Straße
- keine Hauptverkehrsstraße, maximale Belastung von 400 Kraftfahrzeugen pro Stunde
- keine Interessenkonflikte mit dem Linienbusverkehr
Weitere Informationen zu Fahrradstraßen auf München unterwegs
Liste der Fahrradstraßen in München
Einbahnstraßen
In München ist mehr als die Hälfte der 700 Einbahnstraßen für den gegenläufigen Radverkehr freigegeben. Das spart unnötige Umwege. Allerdings sollten Radfahrer*innen entgegen der Fahrtrichtung besonders vorsichtig fahren. Auch bei der Ausfahrt aus einer Einbahnstraße in Gegenrichtung ist besondere Achtsamkeit geboten: Autofahrer*innen erwarten häufig nicht, dass aus der Einbahnstraße Fahrräder kommen.
Fußgängerzonen
Das Radfahren in Fußgängerzonen ist grundsätzlich verboten. Allerdings kann mit dem Zusatzzeichen „Radfahrer frei“ sowohl in Fußgängerzonen als auch auf Fußwegen Radverkehr zugelassen sein. Fahrräder dürfen jedoch auch dann nur mit Schrittgeschwindigkeit oder angepasster Geschwindigkeit fahren. Fußgänger haben auf der gesamten Fläche jederzeit Vorrang.
In München ist in der Altstadt-Fußgängerzone sowie auf der Sendlinger Straße ist zwischen 21 und 9 Uhr das Radfahren erlaubt. Am Viktualienmarkt und in der nördlichen Residenzstraße sind nur die abgesenkten Fahrbahnfläche freigegeben. Der als Gehweg beschilderte Marktbereich des Viktualienmarkts darf nicht befahren werden.
Fahrrad-Karten und Routenplaner
-
Münchner Radlstadtplan
Im Radlstadtplan der Landeshauptstadt München ist das komplette Radwegenetz inklusive der Fahrrad-Hauptrouten eingezeichnet. Die Online-Version im Geoportal bietet zudem Funktionen wie Adresssuche und Streckenmessung. In Papierform ist der Radlstadtplan in der Stadtinformation und beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC München) erhältlich. -
MVV-Radroutenplaner
Der Radroutenplaner des Münchner Verkehrsverbunds (MVV) berücksichtigt bei der Routenplanung neben reinen Fahrradstrecken auch Fahrten mit Bus und Bahn. Neben der Web-Version gibt es den MVV-Radroutenplaner auch als App für iOS und Android. Hier ist auch ein Download von Routen und deren Beschreibungen möglich.
Meldung von Radwegschäden
Ein Fahrradweg hat Schlaglöcher, die Farbe bei einem Radfahrstreifen ist ausgeblichen, ein Fahrradstraßen-Schild ist umgeknickt oder eine Radfahr-Ampel streikt? Dann helfen Sie mit und melden uns Art und Ort des Schadens:
Radthemen auf München unterwegs
Ausbau des Radwegenetzes
-
Radentscheid und Altstadt-Radlring
Die Landeshauptstadt will einen Großteil der Forderungen aus den Bürgerbegehren „Radentscheid“ und „Altstadt-Radlring“ bis 2025 umsetzen. Für rund 40 Straßen sind bereits Ausbaumaßnahmen im Bau oder in der Planung. Damit wird die Fahrrad-Infrastruktur in München massiv gestärkt. -
Radschnellverbindungen ins Umland
Auf Radschnellwegen lassen sich mit dem Fahrrad große Strecken zügig und bequem zurücklegen. Die Stadt München prüft derzeit in Kooperation mit dem Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München, ob und welche Verbindungen vom Stadtgebiet ins Umland realisiert werden können. -
Pop-Up-Radwege während Corona
Von Anfang Juni bis Ende Oktober 2020 hat die Landeshauptstadt München in der Innenstadt vorübergehend Pop-up-Radwege eingerichtet. Aktuell prüft das Mobilitätsreferat, ob an den sechs betroffenen Straßenabschnitten auch dauerhaft Radwege entstehen können.