Münchner Radlbefragung 2019

Die Landeshauptstadt München befragt alle zwei bis drei Jahre Radfahrer*innen zu unterschiedlichen Themen rund ums Fahrradfahren.

Über die Radlbefragung

Die Landeshauptstadt München befragt alle zwei bis drei Jahre Radfahrer*innen zu unterschiedlichen Themen rund das Fahrradfahren. Die letzte Befragung fand im September und Oktober 2019 an den sechs Raddauerzählstellen der Landeshauptstadt München statt:

  • Olympiapark (Rudolf-Harbig-Weg)
  • Hirschgarten (Birketweg)
  • Hauptbahnhof (Arnulfstraße 9)
  • Deutsches Museum (Erhardtstraße)
  • Berg am Laim (Bad-Kreuther-Straße)

Fast 600 Radler*innen gaben hier mündlich Auskunft. Die Antworten wurden in einem Fragebogen festgehalten und ausgewertet. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse.

Ergebnisse im Überblick

Nutzungshäufgkeit: Auch im Winter wird viel geradelt.

Wie oft nutzen Sie das Rad?

  • Täglich: Sommer: 84 Prozent, Winter: 52 Prozent
  • Mehrmals die Woche: Sommer: 12 Prozent, Winter: 20 Prozent
  • Einmal pro Woche: Sommer: 1 Prozent, Winter: 3 Prozent
  • Selten: Sommer: 0 Prozent, Winter: 7 Prozent.

Im der warmen Jahreszeit steigen die Befragten in überwiegender Mehrheit täglich aufs Rad. An klassischen Pendler-Standorten ist mit 92 im Vergleich zu 79 Prozent die tägliche Nutzung nochmal höher als an Befragungsstellen, bei denen private Erledigungen oder das Einkaufen Hauptgrund für das Radln ist.

Im Winter sinkt die Anzahl der täglich Radfahrenden. Aber noch mehr als jeder zweite fährt auch in der kalten Jahreszeit mit dem Fahrrad. Ganz vorn dabei sind die Radler*innen vom Erhebungsstandort Olympiapark: 71 Prozent der Befragten nutzen diese Strecke auch im Winter täglich.

Distanz: Die Münchner*innen machen Strecke.

Wie weit ist ihre aktuelle Fahrt?

  • Unter 2 Kilometer: 5 Prozent
  • 2 bis 5 Kilometer: 22 Prozent
  • 5 bis 10 Kilometer: 45 Prozent
  • Über 10 Kilometer: 28 Prozent

Auch bei den Wegstrecken liegen die im Olympiapark befragten Radfahrenden vorn: Fast 38 Prozent gaben hier an, dass Sie mehr als 10 Kilometer zurücklegen. Auch von Radler*innen im Hirschgarten werden verhältnismäßig lange Strecken zurückgelegt. Diese Zahlen lassen sich durch eine hohe Pendlerdichte unter den Befragten erklären.

An der Margaretenstraße hingegen wurden Fahrtziele in der unmittelbaren Umgebung genannt, um beispielsweise einkaufen zu gehen. Die aktuell zurückgelegte Streckenlänge an dieser Befragungsstelle ist daher kürzer: Nur 10 Prozent haben Wege von mehr als 10 Kilometer zurückgelegt.

Verkehrsmittel: Das Auto ist keine echte Alternative.

  • ÖPNV: 74 Prozent
  • Auto: 16 Prozent
  • Zu Fuß: 7 Prozent
  • Anderes: 3 Prozent

Bei der Frage, welches Verkehrsmittel die Radler*innen nutzen würden, wenn sie auf kein Fahrrad zurückgreifen könnten, gaben über 70 Prozent den Öffentlichen Personennahverkehr an. 16 Prozent würden mit dem Auto fahren.

Sicherheit: Ausbau der Sicherheit wird gewünscht.

Das Sicherheitsgefühl von Radfahrenden in München hat sich leicht verschlechtert. Auf die Frage, wie sicher man sich als Radfahrer*in in München fühlt, liegt der Durchschnitt auf einer Skala von 1 (sehr sicher) bis 4 (unsicher) bei 2,8. Dieser Wert lag bei der letzten Befragung noch bei 2,6.

Um die Sicherheit zu erhöhen, wünschen sich die Befragten breitere Radwege und Radwege mit eindeutigeren Markierungen. Viele Radelnde sind zudem der Meinung, dass der Autoverkehr zugunsten des Radverkehrs eingeschränkt werden sollte.

Die Tatsache, dass sieben von zehn Radfahrenden Nebenstraßen bevorzugen, legt den Schluss nahe, dass sie sich hier sicherer als in den Hauptstraßen fühlen. Die Radler*innen, die schnell an ihr Ziel gelangen wollen, fahren auf den Hauptstraßen – ihr Anteil ist mit unter 30 Prozent aber geringer.

Radinfrastruktur: Am liebsten wird im Grünen geradelt.

Das Ranking der bevorzugten Radverkehrsumgebung führen weiterhin die Grünzüge an. Auf Platz zwei und drei folgen Fahrradstraßen und Radwege. Weniger beliebt sind Radfahrstreifen beziehungsweise Schutzstreifen, Tempo-30-Zonen und Einbahnstraßen.

Fast alle Befragten befürworten den weiteren Ausbau des Fahrradstraßennetzes. Die Befragten wünschen sich mehr Radwege, die breiter sein sollen, sowie zusätzliche Radschnellverbindungen. Diese Wünsche werden von der Verwaltung geprüft und geklärt, inwieweit diese in die zukünftige Planungen miteinfließen können.

Einige Befragte weisen darauf hin, dass die Regelungen zu Fahrradstraßen entweder nicht bekannt seien oder nicht eingehalten würden. Die Verwaltung greift diese Hinweise durch die Fortführung von Informationsveranstaltungen zum Thema und die Aktualisierung entsprechender Materialien auf. Auch der Wunsch nach verstärkter Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmenden untereinander wird häufig geäußert. Deshalb sollen zur Sensibilisierung zu diesem Thema Kampagnen umgesetzt werden.

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