Optionsförderung Theater
Mit diesem Instrument fördert die Landeshauptstadt München nachhaltig professionelle Theaterschaffende.
Über die Förderung
Im Rahmen dieser Förderung können Anträge von Theaterschaffenden gestellt werden, die eine mehrjährige erfolgreiche, individuell ausgeprägte Arbeit mit erkennbarer öffentlicher und auch überregionaler Resonanz nachweisen. Zudem muss durch ihre bisherige Tätigkeit deutlich werden, dass sie professionell künstlerisch auf qualitativ hohem Niveau arbeiten. Darüber hinaus sollten sie über ein leistungsfähiges organisatorisches Potential verfügen und weiterführende Konzepte für die Fortsetzung ihrer künstlerischen Arbeit vorlegen.
Die Optionsförderung erfolgt über einen Zeitraum von drei Jahren. Die maximale Förderhöhe beträgt 100.000 Euro pro Jahr.
Die Optionsförderung für freie Theaterschaffende erhielten
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Christiane Mudra, Netzwerk Münchner Theatertexter*innen
Christiane Mudra
Christiane Mudra hat in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Theaterprojekten Münchens freie Theaterszene bereichert und auch überregional für Furore gesorgt. Mit ihrem besonderen Verfahren des ‚Investigativen Theaters‘ hat sie in „Kein Kläger“ die Kontinuität völkisch-rassistischen Gedankenguts in der deutschen Justizgeschichte aufgezeigt und als Stationentheater inszeniert. In „The Holy Bitch“ hat sie Misogynie als dystopischen Verschwörungszirkel eindrucksvoll in Szene gesetzt und sich schließlich in „Der Schlüssel“ der aktuellen Dynamik von Verschwörungstheorien in Filterblasen angenommen. Der Antrag auf Optionsförderung von Christiane Mudra überzeugte die Jury und verspricht, dass weiterhin kontroverse Themen bearbeitet werden. Ihr Vorhaben einer vertieften Beschäftigung mit und Exploration von medientechnisch ausgeklügelten Dramaturgien fand breiten Zuspruch. Die Jury spricht sich daher für eine Optionsförderung an Christiane Mudra/Investigatives Theater in Höhe von 89.300,00 Euro aus.
Netzwerk Münchner Theatertexter*innen
Seit 2016 arbeitet das „Netzwerk Münchner Theatertexter*innen“ an der Vernetzung von äußerst unterschiedlichen Autor*innenpositionen in München. Zentralen Ausgangspunkt bildet die Befragung des Theatertextes für zeitgemäßes, experimentelles Theater. In Textwerkstätten wird diskutiert, in Laborsituationen werden neue Theatertexte auf ihr Potential für die Umsetzung auf der Bühne überprüft, Stipendienprogramme ermöglichen den internationalen Austausch. Die bisherige Arbeit soll nun mit weiteren Workshops, Showings, Diskursveranstaltungen und konkreten Theaterproduktionen sowohl erweitert als auch vertieft werden. Die Konsequenz und Kontinuität dieser Arbeit, die äußerst innovativen und klugen Fragen, die sich das Netzwerk in Bezug auf den Theatertext auf der Höhe der Debatten stellt, die Arbeit an der Erweiterung und Diversifizierung ihres Verbundes sowie die sehr klare Konzeption für die Weiterentwicklung in den nächsten drei Jahren haben die Jury überzeugt. Daher empfiehlt sie die Vergabe der Optionsförderung an das Netzwerk Münchner Theatertexter*innen in Höhe von 99.500 Euro.