Infektion mit multiresistenten Erregern
Eine Infektion mit multiresistenten Erregern kann die Antibiotikawirkung erheblich beeinträchtigen.
MRGN
Gramnegative Bakterien
Wenn man Bakterien mit besonderen Farbstoffen färbt, bevor man Sie unter dem Mikroskop betrachtet (Gram-Färbung), zeigen gramnegative Bakterien im Gegensatz zu grampositiven Bakterien keine Anfärbung des Zellkernes. Wichtige Vertreter der gramnegativen Bakterien sind Darmkeime wie Kolibakterien oder Klebsiellen. Normalerweise ist der menschliche Körper mit diesen Erregern besiedelt, er lebt also mit ihnen zusammen, ohne zu erkranken. Die Bakterien befinden sich im Darm oder auf der Haut.
Multiresistente Gramnegative Bakterien
Wenn diese Bakterien gegen drei bzw. vier Antibiotikagruppen unempfindlich (= resistent) sind, werden sie als 3 MRGN bzw. 4 MRGN bezeichnet. Eine Behandlung von Infektionen mit diesen Bakterien kann dann schwierig werden, da nur noch wenige Antibiotika mit eingeschränkter Wirksamkeit oder erheblichen Nebenwirkungen zur Therapie zur Verfügung stehen. In Deutschland sind derzeit ungefähr sieben Prozent der Bevölkerung mit 3 MRGN besiedelt.
Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, über Gegenstände sowie von Tier zu Mensch.
Bei medizinischen Eingriffen oder bei Immunabwehrschwäche können multiresistente gramnegative Bakterien Infektionen auslösen. Die antibiotische Therapie muss dann speziell auf die Bakterien abgestimmt werden und ist zum Teil mit Komplikationen und einem verlängerten Krankenhausaufenthalt verbunden.
Eine Besiedelung mit MRGN muss nicht behandelt werden. Da die Bakterien im Darm leben und dort nicht alle abgetötet werden können, bleibt eine Besiedelung oft dauerhaft bestehen. Manchmal verschwinden die Bakterien auch von selbst.
Eine gute Händehygiene mit Händewaschen nach jedem Toilettenbesuch und besonders vor der Zubereitung von Speisen kann Übertragungen verhindern. Eine Desinfektion von Flächen und Gegenständen im Haushalt ist in der Regel nicht erforderlich. Wenn Wunden vorliegen, sorgen Sie für einen guten Wundverband. Informieren Sie Ihre behandelnde Ärztin / Ihren behandelnden Arzt, wenn Sie mit MRGN besiedelt sind.
Für Angehörige und Besucher im Haushalt besteht in der Regel kein gesundheitliche Gefährdung. Dies gilt auch für Schwangere und Kinder. Achten Sie auf eine gute Händehygiene und vermeiden Sie ein gemeinsames Benutzen von Gegenständen zur Körperpflege.
Gefährdet für eine Infektion mit MRGN sind vor allem Personen mit Immunabwehrschwäche, offenen Wunden, Haut- oder chronischen Erkrankungen sowie Patienten, bei denen medizinische Eingriffe vorgenommen werden. Im Krankenhaus werden daher, anders als zu Hause, Maßnahmen ergriffen, die eine Übertragung auf Mitpatienten verhindern.
Multiresistente Erreger
Infektionen durch Bakterien lassen sich meist gut mit Antibiotika behandeln. Einige Bakterien sind jedoch unempfindlich gegenüber vielen Antibiotika. Man spricht in diesem Fall von multiresistenten Erregern – kurz: MRE. Hier erfahren Sie, für wen multiresistente Erreger wirklich bedrohlich sein können und wie Sie sich und andere schützen können.
MRSA
Staphylokokken
Das Bakterium Staphylococcus aureus besiedelt bei vielen Menschen Nasenvorhof, Rachen, Achseln und Haut, ohne dass diese erkranken. Wenn es in den Körper eindringt oder die Immunabwehr geschwächt ist, kann es schwere Infektionen auslösen.
MRSA (Methicillin resistenter Staphylococcus aureus)
Wenn das Bakterium Staphylococcus aureus gegen das Antibiotikum Methicillin unempfindlich ist, ist es auch gegen viele weitere Antibiotika unempfindlich. Es wird dann als MRSA (Methicillin resistenter Staphylococcus aureus) bezeichnet. Eine Behandlung von Infektionen mit MRSA kann schwierig werden, da nur noch wenige Antibiotika mit eingeschränkter Wirksamkeit oder erheblichen Nebenwirkungen zur Therapie zur Verfügung stehen. In Deutschland sind derzeit ein bis drei Prozent der Bevölkerung mit MRSA besiedelt, ohne krank zu sein.
Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, über Gegenstände sowie von Tier zu Mensch.
Bei medizinischen Eingriffen oder bei Immunabwehrschwäche kann MRSA eine Reihe von Infektionen auslösen. Eine Therapie mit Antibiotika muss dann speziell auf das Bakterium abgestimmt werden und ist zum Teil mit Komplikationen und einem verlängerten Krankenhausaufenthalt verbunden.
Eine MRSA-Besiedelung von Gesunden verschwindet in manchen Fällen von selbst. Andernfalls ist ein sogenannter Sanierungsversuch möglich. Dazu werden spezielle Waschlotionen, Nasensalben und weitere Hygienemaßnahmen nach einem besonderen Schema angewendet. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, ob eine solche Behandlung in Ihrem Fall sinnvoll ist.
Gute Händehygiene mit Händewaschen kann Übertragungen verhindern. Eine Desinfektion von Flächen und Gegenständen im Haushalt ist in der Regel nicht erforderlich. Wenn Wunden vorliegen, sorgen Sie für einen guten Wundverband. Informieren Sie auf jeden Fall Ihren behandelnden Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie mit MRSA besiedelt sind.
Gefährdet für eine Erkrankung an MRSA sind vor allem Personen mit Immunabwehrschwäche, offenen Wunden, Haut- oder chronischen Erkrankungen sowie Patienten, bei denen medizinische Eingriffe vorgenommen werden. Im Krankenhaus werden daher, anders als zu Hause, Maßnahmen ergriffen, die eine Übertragung auf Mitpatienten verhindern.
VRE
Enterokokkus
Enterokokken sind ein normaler Bestandteil der Darmflora des Menschen.
Vancomycin resistente Enterokokken
Wenn diese Enterokokken gegen das Antibiotikum Vancomycin unempfindlich sind, spricht man von Vancomycin resistenten Enterokokken (VRE). Oft bestehen dann weitere Unempfindlichkeiten gegen andere Antibiotika bei diesen Bakterien.
Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch und über Gegenstände. Die Bakterien werden mit dem Stuhlgang ausgeschieden.
Vancomycin resistente Enterokokken führen in der Regel beim Gesunden nicht zu einer Erkrankung.
Achten Sie auf eine gute Händehygiene und vermeiden Sie ein gemeinsames Benutzen von Gegenständen zur Körperpflege.
Für Angehörige und Besucher im Haushalt besteht in der Regel keine gesundheitliche Gefährdung.
Gefährdet für eine Erkrankung mit Vancomycin resistenten Enterokokken sind vor allem Personen mit Immunabwehrschwäche. Im Krankenhaus werden daher, anders als zu Hause, Maßnahmen ergriffen, die eine Übertragung auf Mitpatienten verhindern.
Clostridioides difficile
Das Bakterium Clostridioides difficile kann im Darm des Menschen vorkommen, ohne dass er erkrankt, da ein Gleichgewicht der verschiedenen Bakterienarten vorliegt. Bei der Einnahme eines Antibiotikums zur Bekämpfung einer Infektion werden viele der guten Darmbakterien abgetötet. Clostridioides difficile gewinnt die Überhand, da dieses Bakterium gegen die meisten Antibiotika unempfindlich ist. Unter Umständen kann es Giftstoffe (= Toxine) produzieren, die zu schweren Durchfallerkrankungen mit Komplikationen führen können.
Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch und über Gegenstände. Da die Bakterien mit dem Stuhlgang ausgeschieden werden, ist der betroffene Patient besonders in der Zeit mit Durchfall für andere ansteckend.
Clostridioides difficile führt in der Regel beim Gesunden nicht zur Erkrankung. Das Gleichgewicht der verschiedenen Bakterienarten im Darm schützt einen gesunden Menschen. Erst wenn dieses Gleichgewicht durch eine Antibiotikagabe oder eine schwere Allgemeinerkrankung gestört ist, kommt es zu Durchfallerkrankungen.
Achten Sie auf eine gute Händehygiene, besonders auf das gründliche Händewaschen, und vermeiden Sie ein gemeinsames Benutzen von Gegenständen zur Körperpflege.
Für Angehörige und Besucher im Haushalt besteht in der Regel keine gesundheitliche Gefährdung.
Gefährdet für eine Erkrankung mit Clostridien sind vor allem Personen mit Immunabwehrschwäche oder chronischen Erkrankungen sowie Patienten, die mit Antibiotika behandelt werden müssen. Im Krankenhaus werden daher, anders als zu Hause, Maßnahmen ergriffen, die eine Übertragung auf Mitpatienten verhindern.