Winterdienst auf Radwegen

Das Baureferat startet in der laufenden Wintersaison mit dem zweiten von zwei Pilotversuchen für einen optimierten Winterdienst auf Radwegen.

Baureferat entwickelt Winterdienst auf Radwegen weiter

Optimierter Winterdienst auf Radwegen
Michael Nagy/Presseamt
Dr. Florian Paul, Radverkehrsbeauftragter der Stadt München, Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer und Andreas Schön, 1. Vorsitzender des ADFC München und Sprecher des Bündnis Radentscheid.

Auch im Winter nimmt der Radverkehr in München zu. Das Baureferat startete in der letzten Wintersaison deshalb mit dem ersten von zwei Pilotversuchen für einen optimierten Winterdienst auf Radwegen. Ziel ist es, den Winterdienst weiter an die veränderten Mobilitätsgewohnheiten der Münchner*innen anzupassen.

Bisher erfolgte die Glättebekämpfung auf Radverkehrsanlagen ausschließlich mit Splitt. Auf Vorschlag des Baureferats testet München nun auch den Einsatz auftauender Mittel. Der erste Versuch erprobt den präventiven Einsatz von Feuchtsalz bzw. Sole auf sieben Fahrradstraßen in Verbindung mit einer effektiven Schnee- und Schneematschräumung

Das sind die Fahrradstraßen-Teststrecken:

  • Erika-Mann-Straße und Bernhard-Wicki-Straße zwischen Donnersbergerbrücke und Hackerbrücke
  • Clemensstraße zwischen Winzererstraße und Leopoldstraße
  • Birnauer Straße zwischen Lerchenauer Straße und U-Bahn-Station Petuelring
  • Hansjakobstraße zwischen Baumkirchner Straße und St.-Veit-Straße
  • Theodolindenstraße ab Seybothstraße - Am Perlacher Forst - Säbener Platz - Tegelbergstraße bis Naupliastraße
  • Josef-Retzer-Straße zwischen Bäckerstraße und Weinbergerstraße
  • Marschnerstraße

Die Auswahl der Pilotstrecken ist in enger Abstimmung mit Vertreter*innen des Radentscheid München erfolgt. Bereits im Frühjahr 2023 hatte Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer die Ergebnisse der Winterdienstumfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) München entgegengenommen, bei der viele Teilnehmer*innen sich für eine Weiterentwicklung des Winterdienstes auf Radverkehrsanlagen ausgesprochen hatten. Auswahlkriterien für die Teststrecken waren unter anderem hohe oder sehr hohe Nutzerzahlen und dass die Entwässerung der Fahrbahn nicht ins Straßenbegleitgrün erfolgt.

Pläne zu den Teststrecken

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Zusätzliche Teststrecken

Ab der Wintersaison 2024/25 erprobt das Baureferat zusätzlich den Einsatz von neuen Räumkehr-Einheiten mit Solesprühung auf baulichen Radwegen. Drei ganzjährig intensiv genutzte Radwegeabschnitte wurden dafür ausgewählt.

Das sind die Teststrecken auf baulichen Radwegen:

  • Odeonsplatz - Ludwigstraße bis Akademiestraße
  • Grillparzerstraße von Einsteinstraße bis Berg-am-Laim-Straße und Berg-am-Laim-Straße von Grillparzerstraße bis Schlüsselbergstraße
  • Baldeplatz - Schyrenplatz - Wittelsbacherbrücke - Humboldtstraße bis Pilgersheimer Straße.

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Schneeflockenpiktogramm

Radroutenschild mit Schneeflockenpiktogramm
Michael Nagy/Presseamt
Radroutenschild mit Schneeflockenpiktogramm

Die insgesamt zehn Pilotrouten werden durch ein Schneeflockenpiktogramm auf den vorhandenen Fahrradroutentafeln (grüne Schrift auf weißem Grund) kenntlich gemacht.

Dazu Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer:Unsere Verantwortung ist es, für sichere Radwege zu sorgen, auch im Winter. Immer mehr Menschen nutzen auch bei Schnee und Temperaturen unter null das Rad als ihr primäres Verkehrsmittel. Eine positive Entwicklung, die wir weiter befördern wollen mit einem angepassten Winterdienstkonzept, das auftauende Mittel nicht per se ausschließt. Feuchtsalz und Sole wirken effektiv gegen Spurrillen und Glätte. Bäumen und anderen Pflanzen aber kann ihr Einsatz schaden. Deswegen schauen wir ganz genau hin, wie und wo wir beides miteinander in Einklang bringen, noch bessere Bedingungen für Radfahren im Winter und den Schutz unseres Straßenbegleitgrüns.

Winterdienst auf Radwegen

Schon gewusst?
So funktioniert der städtische Winterdienst auf Radwegen

München ist die schneereichste Großstadt in Deutschland. Der städtische Winterdienst auf Radwegen geht deswegen über die rechtlichen Anforderungen hinaus: Ab einer Schneehöhe von drei Zentimetern räumt und streut das Baureferat alle Radwege (inklusive Fahrradstraßen). Der erste Umlauf ist bereits nach maximal 3 Stunden abgeschlossen. Auf bestimmten Winterrouten (siehe unten) sogar innerhalb von zwei Stunden. Innerhalb von 24 Stunden wird ein zweites Mal geräumt, auch bei Schneefall unter drei Zentimetern. Zur Beseitigung von Schneematsch wird auch in der Tauphase geräumt. Bei beengten Verhältnissen wird der Schnee verstärkt abtransportiert. Splitt wird bei längeren Wärmeperioden auch während der Wintersaison abgekehrt, um Rollsplitt möglichst zu vermeiden. Alle baulichen Radwege sind einer von zwei Kategorien zugeordnet:

  • In Kategorie I, den sogenannten "Winterrouten", wird innerhalb von zwei Stunden geräumt. Sie umfassen derzeit stadtweit zirka 155 Kilometer hochfrequentierte Radverkehrsanlagen entlang dem Altstadtring und der Isarparallele, sowie wichtigen Einfallstraßen wie zum Beispiel Balanstraße, Lindwurmstraße, Landsberger Straße, Dachauer Straße, Ungererstraße oder Wasserburger Landstraße.
  • In Kategorie II, den sonstigen Radverkehrsanlagen, wird innerhalb von drei Stunden geräumt. Sie umfassen derzeit zirka 775 Kilometer Radwege im Straßenraum, in Grünzügen, Grün- und Parkanlagen. Die Fahrradstraßen im Nebenstraßennetz, die nicht Teil der oben genannten Testrouten sind, werden innerhalb von drei Stunden geräumt und bei Bedarf mit Splitt gestreut.

Die Winterdienstarbeiten beginnen ab 2 Uhr und enden um 22 Uhr. Bei Fragen oder Problemen im Zusammenhang mit dem Winterdienst können Sie sich an die Service-Telefonnummer 089 / 233 61201 des Baureferates wenden (Montag bis Freitag von 9 bis 22 Uhr, Samstag bis Sonntag von 8 bis 22 Uhr) oder eine E-Mail senden an strassenunterhalt.bau@muenchen.de.

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