Verkehrsdaten: Erhebungen und Prognosen

Aktuelle Verkehrsdaten und Erhebungen stellen eine wichtige Grundlage für die Verkehrsplanung dar.

Haushaltsbefragung 2017

Darstellung des Modal Split, der Verteilung der Hauptverkehrsmittel, in den Jahren 2007 und 2008
LHM
Hauptverkehrsmittel (Modal Split) von 2008 (Werte unter Vorbehalt)

2017 hat sich die Landeshauptstadt München zum dritten Mal an der bundesweiten Haushaltsbefragung „Mobilität in Deutschland“ (MiD) beteiligt. Ein Jahr lang wurden 14.410 zufällig ausgewählte Haushalte zu ihrem alltäglichen Verkehrsverhalten befragt, 8.195 davon in München.

Münchner*innen legen anteilig deutlich mehr Wege mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurück als noch 2008. Dafür fahren die Münchner*innen anteilsmäßig weniger mit dem Auto und gehen weniger Strecken zu Fuß. Auch bei der „MVV-Bevölkerung“ insgesamt, also allen im S-Bahn-Bereich lebenden Menschen (MVV-Verbundraum), und im Münchner Umland sind die Anteile des öffentlichen Verkehrs und des Radverkehrs gestiegen.

Dies führt insgesamt jedoch nicht zu weniger mit dem Auto zurückgelegten "Personenkilometern", sondern sondern aufgrund des Bevölkerungswachstums zu einer höheren Belastung durch den motorisierten Individualverkehr.

Ein Fünftel der erwachsenen Münchner Bevölkerung (20 Prozent) und drei Prozent der erwachsenen Bevölkerung im Münchner Umland besitzen mittlerweile eine Carsharing-Mitgliedschaft. Im MVV-Verbundraum insgesamt liegt diese Quote bei zwölf Prozent. In München greifen allerdings rund zwei Drittel der Carsharer nie oder seltener als monatlich auf dieses Angebot zurück.

 

Verkehrsprognose 2035

Für die Aufstellung von Bebauungsplänen und weitere Fragestellungen werden Verkehrsprognosen für den motorisierten Individualverkehr und den öffentlichen Verkehr benötigt.

Die Berechnung solcher Verkehrsprognosen erfolgt über ein Gesamtverkehrsmodell. Dieses wird von der Landeshauptstadt München zusammen mit der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV GmbH) und der Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG mbH) betrieben.

Für Planungsvorhaben können anhand des Modells die Änderungen des Verkehrsaufkommens berechnet und dargestellt werden. Ebenfalls lassen sich großräumige Auswirkungen aufgrund von Netzänderungen (Verkehrsangebotsseite) beziehungsweise Strukturänderungen (Verkehrsnachfrageseite) analysieren und prognostizieren. Auf Verkehrsprognosen basieren auch die rechtlich erforderlichen Lärmberechnungen im Zuge von Bebauungsplänen und Planfeststellungsverfahren.

In folgenden Bereichen und Fragestellungen wird das Verkehrsmodell regelmäßig angewendet:

  • Berücksichtigung verkehrlicher Belange im Rahmen der Bauleitplanung (Analyse und Prognose, Eingangsgröße für die Lärmberechnung),

  • die Aufstellung, Umsetzung und Fortschreibung des Verkehrsentwicklungs- und Nahverkehrsplans der Landeshauptstadt München,

  • Datenbereitstellung und fachliche Begleitung der Lärmaktions- und Luftreinhalteplanung aus Sicht der Verkehrsplanung,

  • Datengrundlage für Leistungsfähigkeitsberechnungen von Knotenpunkten und Bemessung von Straßenquerschnitten.

Datengrundlage für die Verkehrsplanung

Das Mobilitätsverhalten im Großraum München ist durch Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum aber auch durch innovative Mobilitätsangebote immer im Wandel. Aktuelle Verkehrsdaten und Erhebungen stellen daher eine wichtige Grundlage für die Verkehrsplanung dar. Dazu zählen in München die Haushaltsbefragung „Mobilität in Deutschland“, Verkehrsmengen-Messungen sowie Verkehrsprognosen aus einem Gesamtverkehrsmodell.

Verkehrsmengenkarten

Darstellung der Verkehrsmengen im Münchner Straßennetz bis zum Autobahnring
Verkehrsmengenkarte

Verkehrsmengenkarten bilden die Verkehrsbelastungen in München im Gesamtquerschnitt einzelner Straßen ab.

Die Darstellungen gehen auf rund 500 manuelle Einzelzählungen an Knotenpunkten und Querschnitten zurück. Sie werden kontinuierlich mit aktuellen Zählungen ergänzt und jährlich neu aufgelegt.

Die Belastungen basieren in der Mehrzahl auf 2 x 4-Stunden Erhebungen in zwei Zählblöcken (von 6 bis 10 Uhr und von 15 bis 19 Uhr) und einem anschließend hoch­gerechneten Tageswert (24 Stunden). Grundsätzliches Zählintervall ist hierbei die Viertelstunde, sodass auch Verkehrsspitzenzeiten im Tagesverlauf genau erfasst werden.

In regelmäßigen Abständen durchgeführte 24-Stunden-Tageszählungen wie zum Beispiel am Bahn-, Isar- und Stadtgrenzenschnitt dienen auch zum Plausibilitätsabgleich der Kurzzeiterhebungen.

Erhoben wird grundsätzlich an typischen, repräsentativen Werktagen (Dienstag, Mittwoch, Donnerstag) außerhalb von Ferienzeiten, Feier- und Brückentagen. Baustellen, Großer­eignissen oder andere Faktoren, die das werktägliche Verkehrsgeschehen beeinflussen, werden bei den Erhebungen vermieden. Die Ergebnisse geben somit den durchschnittlichen werktäglichen Verkehr (DTVw) wieder.

Der bei den Verkehrszählungen gesondert erfasste Schwerverkehr wird in einer eigenen Belastungskarte dargestellt. Zum Schwerverkehr zählen Kleinlastfahrzeuge mit Zwillingsbereifung, Lastkraftwagen größer als 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht mit und ohne Anhänger, Sattelzüge und Busse.

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