Preise für Galerien und Off-Spaces

Mit dieser Ehrung soll das Engagement der Preisträger*innen für die Kunstszene und den Kunststandort München gewürdigt werden.

Über den Preis

Seit dem Jahr 2019 vergibt die Landeshauptstadt München regelmäßig sechs Preise zu je 7.500 Euro für Galerien und Off-Spaces. Mit dieser Ehrung soll das Engagement der Preisträger*innen für den künstlerischen Nachwuchs und die Kunstszene sowie ihre Vorbildfunktion für die Wahrnehmung Münchens als Kunststandort ausgezeichnet werden. Nach aktueller Beschlusslage werden die Preise seit 2021 biennal verliehen.

Off-Spaces dienen (nicht nur) Künstler*innen zu Beginn ihrer Karriere als Plattform zur Präsentation ihrer Arbeiten und als Orte, die den Austausch mit anderen Künstler*innen, aber auch mit Kurator*innen, Galerist*innen und Sammler*innen ermöglichen. Sie bilden die Münchner Kunstszene im Rahmen eines überwiegend nichtkommerziellen Ausstellungsbetriebs ab und werden mit einem hohen persönlichen Einsatz betrieben.

Neben den Off-Spaces leisten insbesondere junge Galerien, die auch Münchner Kunstschaffende vertreten, einen wichtigen Beitrag in der Vermittlung des aktuellen Münchner Kunstgeschehens sowohl im regionalen als auch durch Messeauftritte im nationalen und internationalen Kontext.

Preise für Galerien und Off-Spaces haben erhalten

Galerie Françoise Heitsch

Seit 1992 ist die Galerie Françoise Heitsch in der Maxvorstadt im Herzen von München zu finden und feiert somit im Jahr 2022 ihr 30-jähriges Bestehen. Ihr anfänglich noch regional, auf Münchener Künstler*innen ausgerichtetes Galerieprogramm, erweiterte sie peu à peu durch ihre persönlichen Beziehungen zu den beiden Ländern Griechenland und Türkei, indem sie seit 2005 auch Arbeiten von griechischen und ab 2012 dann auch von türkischen Künstler*innen präsentiert. Nicht nur Münchens Publikum profitiert von dem länderübergreifenden Kunst- und Kulturtransfer, sondern vor allem auch die Künstler*innen, die angeregt von dem interkulturellen Dialog herausragende Arbeiten erschaffen haben. Françoise Heitsch besticht durch ihre stets professionelle Galeriearbeit, öffnet sich darüber hinaus aber auch einem medienübergreifenden Programm, das sowohl Experimentelles als auch gesellschaftskritische Diskurse zulässt. Das unermüdliche Engagement der Galeristin erachtet die Jury als unverzichtbar für die Stadt München.

Loggia

Loggia ist ein unabhängiger Ausstellungsraum, der 2017 von Yves-Michele Saß und Stefan Fuchs gegründet wurde, um jüngste Entwicklungen in der zeitgenössischen Kunst in München zu unterstützen. Mit Einzel- und Gruppenausstellungen, Performances und Interventionen auf höchstem künstlerischem Niveau hat sich der Raum im Kunstareal schnell als zentraler Treffpunkt der lokalen Kunstszene etabliert und ist dazu im ständigen Austausch mit renommierten Akteur*innen aus anderen Städten. Mit dieser Balance zwischen internationalen und lokalen künstlerischen Positionen schafft Loggia eine Sichtbarkeit weit über die Grenzen Münchens hinaus. Im Herbst 2019 eröffnete Loggia zudem eine Dependance in Wien, wo vier Ausstellungen im Jahr präsentiert werden. Nicht nur durch die zwei Standorte, auch durch kluge Kooperationen und die aktive Teilnahme an Various Others hat Loggia den Anspruch, ein dynamischer Ort des Austausches zu sein mit der richtigen Haltung mehr als erfüllt.

Rosa Stern Space

Seit Januar 2020 agiert Rosa Stern Space als freier künstlerischer Produktions- und Präsentationsort in Schwabing-West. Die Räumlichkeiten kombinieren sowohl den Ausstellungsraum, wie auch zwei Ateliers. Als autonome Plattform und interaktives Netzwerk entwickelte der Kunstraum in den vergangenen zwei Jahren ein originelles kuratorisches Konzept, welches sowohl lokale, wie auch überregionale und internationale Strukturen schafft und nachhaltig pflegt. Dabei schafft der sehr intime Charakter der sich im Innenhof befindenden Räumlichkeiten einen besonderen Ort des konzentrierten Austausches. Neben Projekten mit lokalen Akteur*innen gastieren Kunstschaffende aus u.A. Amsterdam, Sofia, Wien oder Krakau in den Räumlichkeiten, worin sie produzieren, Workshops geben, ausstellen und zum Teil auch leben und dabei in Austausch mit dem Münchener Publikum und der Szene treten. Der Kunstraum Rosa Stern Space wird von Kalas Liebfried, Rosanna Marie Pondorf, Simon Sternal, Alexander Scharf, Constanze Metzel, Josua Rappl und Zarah Abraham organisiert.

Ruine München

Ruine München ist ein nomadischer, von Künstler*innen betriebener Kunstraum mit Publikationsreihe. Ruine erscheint etwa viermal im Jahr an verschiedenen mehr oder weniger öffentlichen Orten. Ruine München ist eine Plattform für künstlerische Präsentationsformen, die nicht oder nur wenig objektbezogen sind, seien es Rollenspiele, Performances oder Lesungen. So bietet Ruine München Künstler*innen, die mit ephemeren Live-Formaten arbeiten, eine Einzelausstellung nach ihren ganz eigenen Parametern. Zu jeder Ruine wird eine Publikation oder Edition in kleiner Auflage produziert, die das fluide Format mit einem bleibenden Element begleitet. Ruine wird seit 2017 von Maria VMier, Jan Erbelding und Leo Heinik organisiert. Ruine München überzeugt die Jury durch ihren konzeptuellen Ansatz eines experimentellen Off-Space, der qualitative künstlerische Positionen in München zeigt und flexible Formate umsetzt.

Schwabinggrad

Der ungewöhnliche Name des Projektraums ist Programm und avancierte in kürzester Zeit – seit seiner Gründung im vergangenen Jahr – zu einem der wichtigsten Begegnungsorte zeitgenössischer Kunst in München. Bereits bei der Eröffnung wurden mit spielerisch gekonnter Geste Performances in einer einnehmenden verspiegelten und institutionskritischen Rauminstallation von lokalem Bezug des Münchner Akademieprofessors Stephan Dillemuth initiiert. In aufgeschlossener Atmosphäre begegnen sich bedeutende Protagonist*innen der Stadt, ob Künstler*innen, Kurator*innen, Kunstkritiker*innen oder Sammler*innen bei experimentellen Ausstellungen und einem medial vielfältigen Rahmenprogramm. Bemerkenswerterweise präsentieren sich dort vielversprechendste internationale künstlerische Jung-Talente, die oft auch im deutschsprachigen Raum leben – aber nicht aus München stammen. Warum nicht einmal andersherum: neues, diverses künstlerisches Potential dem Standort München zuführen und diesen sich von seiner offenen und begeisterbaren Seite vorstellen lassen.

Max Goelitz

Max Goelitz steht für ein internationales und intergenerationales Programm mit Schwerpunkt auf konzeptuellen Ansätzen. Trotz widrigster Startbedingungen seit der Eröffnung seiner Galerie im April 2020 ist das Engagement von Max Goelitz in der Stadt und nun auch auf internationalen Messen präsent; er setzt die Tradition von Häusler Contemporary, deren Galerie er übernommen hat, sehr eigenständig, konsequent und souverän fort. Seine digitalen Auftritte sind wegweisend für die gesamte Branche. Die Galerie max goelitz trägt zum Kunststandort München auf mehreren Ebenen bei, Goelitz vertritt sowohl junge Münchner Künstler*innen als auch kunsthistorisch relevante Klassiker, diese Strategie zusammen mit seiner langjährigen Erfahrung im gehobenen Kunstmarktsegment sind bereits jetzt erfolgreich und fruchtbar. Ein Schwerpunkt in seinem Netzwerk ist der mittelamerikanische Raum, ein Alleinstellungsmerkmal im Münchner Handel, und eine spannende Perspektive für die Region.

  • 2020
    Nir Altmann, Das KloHäuschen, fructa space, Britta Rettberg, Sperling, T156
  • 2019
    Nir Altman, Jo van de Loo, Milchstrasse, Deborah Schamoni, Sperling, Weltraum

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