Preise für Galerien und Off-Spaces

Mit dieser Ehrung soll das Engagement der Preisträger*innen für die Kunstszene und den Kunststandort München gewürdigt werden.

Über den Preis

Seit 2019 vergibt das Kulturreferat der Landeshauptstadt München regelmäßig Preise an Münchner Galerien und Off-Spaces, um deren Engagement für die lokale Kunstszene und den künstlerischen Nachwuchs zu würdigen. Jährlich werden im Wechsel drei Preise in Höhe von je 6.000 Euro vergeben – ein Jahr an Galerien und im darauffolgenden Jahr an Off-Spaces. Der Fokus liegt dabei auf der konzeptionellen Arbeit und dem Engagement der jeweiligen Einrichtungen im vorangegangenen Jahr. Somit werden mit den Preisen bereits abgeschlossene Ausstellungen, Konzepte und Projekte geehrt.

Galerien

Galerien, die auch Münchner Künstler*innen vertreten, nehmen eine zentrale Rolle im aktuellen Kunstgeschehen der Landeshauptstadt München ein. Sie tragen nicht nur zur regionalen Wahrnehmung der lokalen Kunstszene bei, sondern präsentieren die Arbeiten Münchner Künstler*innen auch national und international. Sie schaffen Verbindungen zwischen der lokalen Szene und einem breiteren Publikum, wodurch sowohl die Anerkennung Münchner Künstler*innen als auch die Wahrnehmung Münchens als Kunststandort gefördert wird.

Off-Spaces

Off-Spaces tragen ebenfalls zur Förderung und Sichtbarkeit der Münchner Kunstszene bei, indem sie Künstler*innen eine Plattform für selbstbestimmtes und experimentelles Arbeiten bieten. Sie fördern den Austausch mit Kurator*innen, Galerist*innen und Sammler*innen und ermöglichen eine unbefangene Perspektive auf Kunst, jenseits institutioneller oder kommerzieller Vorgaben. Oft von Künstler*innen betrieben, stehen sie im Zeichen der Unterstützung der lokalen Kunstszene und bieten neben überwiegend nicht-kommerziellen Ausstellungen auch interdisziplinäre Veranstaltungen, wodurch sie lebendige Orte des Dialogs und der Begegnung sind.

Information

Ausschreibung

Die Ausschreibung der Preise für Off-Spaces lief im Jahr 2025.

Die Preise für Galerien werden im Jahr 2026 ausgeschrieben.

Preise für Galerien und Off-Spaces erhielten

AAP – Archive Artist Publications

Das Archive Artist Publications (AAP) von Hubert Kretschmer ist seit über vier Jahrzehnten ein unverzichtbarer Ort für die Sichtbarmachung und Archivierung unabhängiger Künstler*innen-publikationen aus München und weltweit. Seit Ende der 1970er-Jahre sammelt Kretschmer konsequent Publikationen (u.a. Zines, Flugblätter, Multiples und Mail Art), die andernorts kaum Beachtung finden. Sein Archiv folgt keinem Kanon, sondern bietet Raum für Randständiges, Experimentelles und Widersprüchliches und umfasst rund 100.000 Objekte.

Das AAP ist ein lebendiges, offenes Gefüge, das Begegnung, Austausch und neue künstlerische Produktionen ermöglicht. Viele junge Kunstschaffende lassen sich vom Archiv inspirieren oder sind mit eigenen Publikationen vertreten. Durch partizipative Ausstellungen und Kooperationen hat Kretschmer diese oft übersehene Kunstform einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mittlerweile zählt das AAP – trotz seines Status als Artist-run Space – zu den wichtigsten Sammlungen dieser Art weltweit.

Die Jury würdigt diese niedrigschwellige und gemeinschaftsstiftende Praxis und spricht sich für die Vergabe des Preises für Off-Spaces durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München aus. Darüber hinaus unterstützt die Jury den Wunsch, das AAP über den Preis hinaus nachhaltig zu stärken und als lebendigen Ort für Produktion, Begegnung und kritische Auseinandersetzung langfristig zu erhalten.

GiG Munich

GiG Munich überzeugt mit einem konzeptionell scharfen und zugleich experimentierfreudigen Programm, das frische Impulse in die Münchner Kunstszene bringt. Unter der Leitung von Magdalena Wisniowska gelingt es GiG, künstlerische Praxis und theoretische Reflexion auf beeindruckende Weise zu verbinden. Die Ausstellungen entstehen in enger Zusammenarbeit mit den Künstler*innen und sind eingebettet in einen diskursiven Rahmen, der kunstphilosophische Fragestellungen nicht nur aufgreift, sondern produktiv weiterdenkt.

Besonders hervorzuheben ist die Fähigkeit von GiG, in wechselnden Settings eine klare kuratorische Handschrift zu bewahren. Dabei bleibt das Projekt lokal verankert und zugleich international ausgerichtet: GiG schafft es, sowohl junge als auch etablierte Positionen aus München in einen Dialog mit globalen künstlerischen Stimmen zu bringen, wodurch ein einzigartiger interkultureller Austausch entsteht.

Mit großer intellektueller Sorgfalt, formaler Offenheit und kontinuierlichem Engagement hat sich GiG zu einem unverzichtbaren Bestandteil der kulturellen Landschaft Münchens entwickelt. Durch die Förderung von innovativen Kunstpraktiken und die Schaffung eines offenen Raums für Diskussionen trägt GiG entscheidend zur Weiterentwicklung der zeitgenössischen Kunstszene bei.

Galerie ohne Namen / Galerie von Empfangshalle

Die Galerie ohne Namen / Galerie von Empfangshalle unter der kuratorischen Leitung von Maria Justus überzeugt durch ihr kooperatives Selbstverständnis, das sich nicht nur in der gemeinschaftlich geprägten Nutzung zeigt, sondern auch in der Vielzahl der ihr zugeschrie-benen Namen Ausdruck findet. Die Jury würdigt insbesondere die nicht-hierarchische Arbeitsweise sowie die solidarischen Strukturen, die ein weitreichendes Netzwerk für Künstler*innen ermöglichen und vor allem jungen Positionen Sichtbarkeit und Unterstützung bieten.

Das Programm der Galerie ohne Namen / Galerie von Empfangshalle ist experimentell, vielschichtig und genreübergreifend – es vereint bildende Kunst, Performances und Aktionen im öffentlichen Raum auf anregende Weise. Die künstlerische Praxis steht dabei stets im Dialog mit der Stadtgesellschaft und greift relevante gesellschaftliche Themen auf. Besonders hervorzuheben ist zudem das leidenschaftliche Engagement, mit dem der Off-Space – trotz fehlender fester Räumlichkeiten – sein Programm in wechselnden Zwischennutzungen und im öffentlichen Raum weiterführt.

Für dieses konsequente und kreative Engagement, die nachhaltige Förderung junger Kunst und die beispielhafte kollaborative Organisationsform spricht sich die Jury für die Vergabe des Preises für Off-Spaces durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München an die Galerie ohne Namen / Galerie von Empfangshalle aus.

  • 2023
    Space n.n., Rosa Stern Space, Lost Weekend meets Young Art, mim | Raum für Kultur, Galerie Christine Mayer, Galerie Françoise Heitsch,
  • 2021
    Galerie Françoise Heitsch, Loggia, Rosa Stern Space, Ruine München, Schwabinggrad, Max Goelitz
  • 2020
    Nir Altmann, Das KloHäuschen, fructa space, Britta Rettberg, Sperling, T156
  • 2019
    Nir Altman, Jo van de Loo, Milchstrasse, Deborah Schamoni, Sperling, Weltraum

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