Klimapartnerschaft: Regenwaldschutz

Mit dem Volk der Asháninka in Peru pflegt die Stadt München eine Partnerschaft, um den Klimaschutz voranzubringen und die Rechte indigener Menschen zu stärken.

Die Klimapartnerschaft

Regendwald Kalender Klimapartnerschaft Ashaninka 2023
Landeshauptstadt München

Bereits seit 1993 ist die Stadt München Mitglied des europäischen Netzwerks "Klima-Bündnis". Sie hat sich damit unter anderem dazu verpflichtet, den tropischen Regenwald zu schützen und Projekte indigener Partner*innen zu unterstützen.

Im Rahmen dieser Mitgliedschaft hat München 1997 die Partnerschaft mit dem peruanischen Regenwaldvolk der Asháninka ins Leben gerufen.

Diese beruht drei Säulen:

  • Bildungs- und Informationsarbeit, um die Menschen in München für die globale Bedeutung des Regenwaldes zu sensibilisieren
  • Unterstützung konkreter Projekte im peruanischen Regenwald nach Schwerpunkten, die die Asháninka setzen
  • Politische Unterstützung zum Schutz des Regenwaldes und seiner Bewohner*innen

Nicht nur die Asháninka profitieren von der Partnerschaft, sondern auch die Münchner Bürger*innen, insbesondere durch die Begegnungen mit indigenen Delegierten. Bei ihren Besuchen in München sind sie in Schulen und Universitäten, sowie bei Fachgesprächen und Konferenzen. Dort berichten sie über ihr Leben im Regenwald, über die unmittelbaren Auswirkungen des Klimawandels und über ihre Vorhaben und Projekte.

Hintergrund und Unterstützung

Nord Süd Forum München e.V.

Die Asháninka sind mit rund 80.000 Menschen das größte indigene Volk im peruanischen Regenwald. "Asháninka" bedeutet "Geschwister, Menschen mit gleicher Sprache".

Sie wohnen in kleinen Siedlungen oder Einzelanwesen, meist in der Nähe eines Flusses. Wo es möglich ist, prägt Selbstversorgung die Dorfgemeinschaften. Die Familien leben im Wald von Landwirtschaft und ihren kleinen Gärten, in denen unter anderem Maniok, Bananen und Heilkräuter wachsen. Wo die Flüsse nicht durch Abwässer aus Bergwerken und durch Goldsuche verseucht sind, betreiben die Menschen Fischfang.

Ein sehr großes Problem ist die Verteidigung von Landrechten. Wo offizielle Landtitel fehlen, sind die Asháninka zunehmend der Willkür wirtschaftlicher Interessen ausgeliefert.

Die Folgen der Abholzung des Regenwalds sind verheerend: Es entweicht organischer Kohlenstoff, der sich mit Sauerstoff zum Treibhausgas Kohlenstoffdioxid (CO2) verbindet.

Die Landeshauptstadt München unterstützt deshalb das Volk der Asháninka sowohl auf politischer Ebene, als auch bei der Realisierung konkreter Bildungs- und Umweltprojekte.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Asháninka und ihre Bemühungen rund um den Erhalt des Regenwaldes zu unterstützen.

Beispielsweise durch den Kauf der fair gehandelten München Schokolade oder des fair gehandelten München-Kaffees. Pro verkauftem Produkt gehen 5 Cent an die Projekte der Asháninka.

Auch eine Mitarbeit im Arbeitskreis München-Asháninka des Nord Süd Forum München e.V. ist sehr willkommen.

Über Spenden freuen sich die Projektpartner:

Nord Süd Forum München e.V.
Bank für Sozialwirtschaft München
BLZ: 700 20 500, Konto: 88 33 100
IBAN: DE 29 7002 0500 0008 833100
BIC: BFSWDE33MUE
Stichwort Asháninka

Projekte in Asháninka Dorfgemeinschaften

LHM, Referat für Klima- und Umweltschutz

Ein wichtiger Aspekt der Partnerschaft ist die Unterstützung bei der Sicherung gemeinschaftlicher Landrechte.

Traditionell gibt es in indigenen Dörfern keinen privaten Grundbesitz. Die Dorfgemeinschaft vergibt lediglich Nutzungsrechte an ihrem Gemeinschaftsland. Dieses kann nur mit einem offiziell anerkannten und eingetragenen Landtitel rechtlich gesichert und geschützt werden.

Die amtliche Anerkennung der Landrechte ist ein langwieriges und für die Dorfgemeinschaften kostspieliges Verfahren. Mit der Hilfe der Stadt München konnten sich die Asháninka über 35.000 Hektar Regenwald sichern.

Einige Teile des Regenwaldes wurden durch Holzfirmen, Erdölförderung oder Neusiedler zerstört. Dort kämpfen die Dorfgemeinschaften mit den negativen Auswirkungen: Mangel an Nahrungsmitteln, ein verändertes Mikroklima, Wasserknappheit sowie gleichzeitige Überschwemmungen nach starken Regenfällen.

Mit mehreren Projekten zur Wiederaufforstung soll dem begegnet werden.

Ebenso wird die zweisprachige Bildung und die indigene kulturelle Identität gefördert.

Die Herausgabe des Wörterbuches Asháninka - Spanisch hat große Bedeutung für den zweisprachigen Unterricht. Auch anderer Lesestoff in der Sprache der Asháninka stand bisher kaum zur Verfügung. Der Verband der zweisprachigen Lehrerinnen und Lehrer hat mündlich überlieferte Geschichten zusammen getragen und ein zweisprachiges Lesebuch veröffentlicht. Eine Auswahl dieser Geschichten ist auch auf deutsch erhältlich.

Mit Unterstützung Münchens wurden in mehreren Dörfern im Landkreis Rio Negro einfache Standesämter eingerichtet und circa 20 indigene Standesbeamt*innen ausgebildet.

In der Vergangenheit war die Eintragung in die behördlichen Geburtsregister oft nicht möglich. Ohne den Geburtsurkunden war es den Asháninka nicht möglich Schulen zu besuchen, einen Personalausweis zu erhalten und zu wählen.

Mittlerweile haben fast 95 Prozent der Menschen in diesem Landkreis gültige Geburtsurkunden und Ausweise und können nun ihre Bürgerrechte wahrnehmen.

Nord Süd Forum München e.V.

München unterstützt auch verschiedene Initiativen der Asháninka im Sinne einer Solidarischen Ökonomie.

So haben sich Frauen aus mehreren Dörfern auf die Herstellung von Schmuck aus Naturmaterialien des Regenwaldes spezialisiert.

Die Frauengruppen sind sehr erfolgreich: Inzwischen existiert ein kleiner Laden und eine Firma mit eigenem Label. Mit dem Erlös können auch Fortbildungskurse für andere Berufe finanziert werden.

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