Erfahrungsbericht Justine Kraft

Justine Kraft berichtet von ihren Erfahrungen beim Studium Diplom-Verwaltungswirt*in der Landeshauptstadt München in der dritten Qualifikationsebene (QE3).

Studium Diplomverwaltungswirt*in

Justine Kraft - Studium Diplom-Verwaltungswirtschaft
Foto: Jürgen Liebherr

Schon in meiner Kindheit wusste ich, dass es mich einmal von der Kleinstadt im Spreewald in eine andere Region ziehen wird. Ich wollte in der Zukunft mein eigenes Leben am besten in einer Metropole aufbauen. Mit 19 Jahren bin ich dann von einer Stadt mit gerade mal 27.000 Einwohner*innen in der Lausitz in die Millionenstadt München gezogen. Das war damals schon etwas beängstigend: Allein in einer Metropole zu wohnen. Aber im Rückblick waren die letzten fünf Jahre gut für mich. Ich habe es keine Sekunde bereut, hier in München zu sein – und arbeite auch noch für die schönste Stadt Deutschlands.

Von September 2018 bis August 2021 habe ich zuerst meine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Landeshauptstadt München absolviert. In dieser Zeit habe ich meine Begeisterung für die rechtliche Seite der Ausbildung entdeckt. Und so kam in mir der Wunsch auf, das Studium zur Diplom-Verwaltungswirt*in zu machen, um noch tiefer in die juristischen Aspekte einzutauchen. Weil ich mich aber schon sehr an die Arbeitswelt gewöhnt hatte, wollte ich unbedingt das duale System mit wechselnden Theorie- und Praxisphasen beibehalten. In den zahlreichen Praktika kann ich das Gelernte dann auch direkt anwenden.

Die Theoriephasen für den Fachbereich „Allgemeine Innere Verwaltung“ finden an der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern in Hof statt. Dort sind wir Studierenden in einem von der LHM bezahlten Wohnheim direkt am Campus untergebracht. Das Studium ist nicht wie andere vergleichbare Studiengänge aufgebaut, denn es gibt keine typischen Semester. In mehreren Praktika lernt man die Referate der Landeshauptstadt kennen. In den Fachstudienabschnitten, die drei bis sieben Monate lang sind, haben wir unsere Vorlesungen in Hof.

Auf dem Hochschul-Campus gibt es auch eine Mensa, eine Sporthalle mit Fitnessraum zur freien Nutzung, ein Outdoorsportfeld und einen Grillplatz. Für ausreichend Beschäftigung neben dem Hochschulalltag ist also gesorgt. Der Vorteil an den Fachstudienabschnitten ist, dass ich mich während des Praktikums nur auf die Arbeit konzentrieren muss, denn Klausuren und Projektarbeiten werden nur während des Fachstudienabschnitts geschrieben.

Selbstständig und kreativ arbeiten

In der Praxisphase ist jedes Praktikum anders und bringt neue Erfahrungen mit sich. Die Einsatzgebiete sind so vielfältig und umfassend, dass ich sie gar nicht alle aufzählen kann. Auch Sondereinsätze, wie zum Beispiel beim Zensus 2022 oder der Ukraine-Krise, sind möglich. Für mein zweites Praktikum bin ich im Personal- und Organisationsreferat im „Service Center Ausbildung“ eingesetzt. Zu meinen Aufgabenbereichen gehören unter anderem die Unterstützung beim Onboarding-Prozess oder beim Bearbeiten von Bewerbungsunterlagen der Ausbildungssuchenden. Was ich hier besonders schätze: Ich kann in beiden Bereichen komplett selbstständig und auch kreativ arbeiten. Dabei fühlt sich meine Arbeit eben nicht „nur“ wie ein Praktikum an, sondern ich habe das Gefühl, hier in der realen Arbeitswelt zu sein, meinen Teil zum großen Ganzen beizutragen.

Mir gefällt auch, dass die Stadt München allen Studierenden und Auszubildenden durch eine eigene Bildungsplattform Seminare und Workshops anbietet. Dadurch kann ich mich in meinem persönlichen Interessensfeld weiterbilden, selbst wenn die Themen in keinem direkten Zusammenhang mit der Arbeit auf der Dienststelle stehen. Auch die Work-Life-Balance passt – dank der vielen Angebote der LHM wie Gleitzeit, Betriebssport und vieles mehr.

München und das Umland sind für mich besonders reizvoll: In gerade mal einer Stunde bin ich in den Bergen zum Ski fahren oder Wandern oder an einem der wunderschönen Seen. Aber natürlich habe ich mich nicht nur wegen der Lebensqualität hier beworben, sondern weil ich mehr als nur eine Zukunftsperspektive haben wollte. Wenn ich Veränderungen in meiner beruflichen Laufbahn möchte, kann ich innerhalb des eigenen Referats oder zwischen den Referaten wechseln. Egal, ob ich lieber intern in der Personalabteilung arbeiten möchte oder eher Kontakt zu den Bürgern suche – es gibt fast keinen Aufgabenbereich, der nicht vertreten ist. Ich arbeite nicht nur mit Menschen, sondern auch für Menschen – und so kann ich nun selbst meinen Teil zum Erhalt und zur Verbesserung meiner Wahlheimat München beitragen.

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