Erfahrungsbericht Lydia Papazoglu

Lydia Papazoglu berichtet von ihren Erfahrungen während der Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt München.

Verwaltungsfachangestellte

Lydia Papazoglu
Lydia Papazoglu, Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten

Mein Ziel nach der Schule war es, so schnell wie möglich eine Ausbildung zu beginnen, um so früh wie möglich neue Erfahrungen zu sammeln. Nachdem ich den mittleren Bildungsabschluss absolviert hatte, machten mich zwei Freundinnen auf die Arbeitgeberin Landeshauptstadt München (LHM) aufmerksam. Da ich seit meiner Kindheit an immer eine sehr soziale und kontaktfreudige Person war, hatte ich von Anfang an Spaß daran, Menschen zu helfen. Für mich war es daher klar, dass ich bei einem sozialen und flexiblen Arbeitgeber arbeiten möchte. 

Dadurch, dass ich schon ein Praktikum in einer kleineren Gemeinde in der Nähe meines Wohnortes gemacht hatte, konnte ich bereits ein wenig in den Berufsbereich reinschnuppern und mir ein grobes Bild von den Aufgabenbereichen einer Verwaltungsfachangestellten machen.
 
Bedenken hatte ich anfangs nur wegen des langen Fahrtwegs aus dem Kreis Rosenheim nach München. Denn so würde mir sicher viel Zeit von meiner Freizeit wegfallen. Positiv in diesem Zusammenhang ist jedoch, dass die Stadt München die gesamten Kosten meines Bahntickets übernimmt.

Ablauf der Ausbildung

Meine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten läuft dual ab. Der theoretische Teil wird in der städtischen Berufsschule für Rechts- und Verwaltungsberufe vermittelt. In einem Ausbildungsjahr besucht man zweimal für sechs bis acht Wochen die Berufsschule. Mein Lieblingsfach ist Personalwesen. In diesem Fach ist es wichtig, mit der Vorschriftensammlung gut umzugehen. Mir macht es Spaß, aus den vielen verschiedenen Gesetzen die richtige Vorschrift rauszusuchen und anzuwenden.

Der praktische Teil der Ausbildung läuft an den Praktikumsstellen und an der Bayerischen Verwaltungsschule (BVS) ab. Ein Volllehrgang der BVS folgt in der Regel direkt im Anschluss des Berufsschulblocks und dauert circa zwei bis drei Wochen. An der BVS werden Themen, die teilweise bereits in der Berufsschule unterrichtet wurden, vertieft. Der Unterricht an der BVS ist jedoch deutlich anspruchsvoller und die Klausuren komplexer.

Während der Ausbildung werde ich insgesamt an fünf Praktikumsstellen eingesetzt. An vier davon werde ich jeweils ein halbes Jahr die verschiedenen Tätigkeiten kennenlernen. Nur bei der fünften und letzten Praktikumsstelle bleibt man ein ganzes Jahr. 

Vielfältige Praktikumsstellen

Meine erste Praktikumsstelle war das Standesamt in der Ruppertstraße 11. An der Urkundenstelle hatte ich die Aufgabe, persönliche, schriftliche und digitale Urkundenbestellungen entgegenzunehmen und auszustellen. Mir hat besonders der Kontakt mit den Bürger*innen gefallen. Der vielseitige und abwechslungsreiche Parteiverkehr ermöglicht es, direkt mit den Menschen in Dialog zu treten. Ein Aufgabenbereich war auch das Bearbeiten der Kirchenaustritte, für die ich circa ein bis drei Mal wöchentlich eingeteilt wurde.

Bei den Trauungen durfte ich als sogenannte Ordonanz mithelfen. Als Ordonanz überprüft man kurz die Anwesenheit des Traupaares und der Trauzeugen. Anschließend werden diese einschließlich der Gäste in den Trausaal geführt. Außerdem durfte ich in den Trausälen auch das Protokoll vorlesen, das ein wichtiger Teil der Trauungen ist. Die Freude in den Gesichtern der Menschen hat mir jedes Mal gezeigt, dass ich mir die richtige Ausbildung ausgesucht habe.

Aktuell bin ich im zweiten Praktikum und arbeite im Bürgerbüro des Kreisverwaltungsreferates. Hier ist es hauptsächlich meine Aufgabe, persönlich gestellte Anträge für Führungszeugnisse, Gewerbezentralregisterauskünfte und Meldebescheinigungen entgegenzunehmen und zu bearbeiten.

Ein großer Vorteil der Ausbildung bei der LHM ist das Kennenlernen von vielen unterschiedlichen und spannenden Aufgabenbereichen in den einzelnen Praktika. Dadurch bekommt man ein genaues Bild vom Beruf und den Arbeitsabläufen. Ich fühle mich in der Ausbildung sehr gut aufgehoben und habe viel Freude am Sammeln von Erfahrungen sowohl in der Berufsschule, als auch in den Dienststellen.

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