Grundwassernutzung
Alle Arbeiten die das Grundwasser berühren könnten, maßgeblich ist der Grundwasserhöchststand, sind wasserrechtlich relevant.
Erdaufschlüsse und Grundwassermessstellen
Erdaufschlüsse, die bis zum Grundwasser reichen (zum Beispiel Erkundungsbohrungen und Baugrundsondierungen), sowie die Errichtung von Grundwassermessstellen, sind mindestens vier Wochen vor dem geplanten Beginn beim Referat für Klima- und Umweltschutz, Sachgebiet Wasserrecht anzuzeigen.
Bohrung, die nur die quartären Kiese erschließen und nicht im Wasserschutzgebiet liegen, dürfen einen Monat nach Eingang der Anzeige mit vollständigen Unterlagen begonnen werden, sofern die Arbeiten innerhalb dieser Frist nicht untersagt wurden. Bohrungen, die mehrere Meter in die tieferen tertiären Schichten (Ton, Schluff, Sand) gehen benötigen neben der Bohranzeige auch eine wasserrechtliche Erlaubnis.
Anzeige für Erdaufschlüsse bis zum Grundwasser und die Errichtung von Grundwassermessstellen
Grundwasser-Wärmepumpen und Kühlanlagen
Grundsätzlich sind grundwasserbetriebene Wärmepumpen im ganzen Stadtgebiet, mit Ausnahme des Wasserschutzgebietes Waldtrudering, möglich. Allerdings befindet sich im Münchner Süden das Grundwasser relativ tief (15 bis 25 Meter) und in Stadtvierteln wie Solln oder Großhadern ist bereichsweise nur wenig Grundwasser vorhanden. Wir empfehlen Ihnen daher zur sicheren Planung die Grundwasserstände an Ihrem Standort bei uns zu erfragen:
Grundwasserauskünfte des Referats für Klima- und Umweltschutz
Brunnen
Die Errichtung von Förder- und Schluckbrunnen ist mindestens vier Wochen vor der Ausführung dem Referat für Klima- und Umweltschutz, Sachgebiet Wasserrecht anzuzeigen.
Bohrung, die nur die quartären Kiese erschließen und nicht im Wasserschutzgebiet liegen, dürfen einen Monat nach Eingang der Anzeige mit vollständigen Unterlagen begonnen werden sofern die Arbeiten innerhalb dieser Frist nicht untersagt wurden. Bohrungen, die mehrere Meter in die tieferen tertiären Schichten (Ton, Schluff, Sand) gehen benötigen neben der Bohranzeige auch eine wasserrechtliche Erlaubnis.
Brunnen-Bohranzeige für eine Wärmepumpe beziehungsweise Kühlanlage bis 50 Kilowatt Leistung
Brunnen-Bohranzeige für eine Wärmepumpe beziehungsweise Kühlanlage über 50 Kilowatt Leistung
Betrieb einer Wärmepumpe beziehungsweise Kühlanlage
Eine Bohranzeige für die Errichtung des Förder- und Schluckbrunnens deckt den Betrieb einer Wärmepumpe beziehungsweise Kühlanlage nicht ab. Für das Betreiben einer Grundwasser-Wärmepumpe oder Kühlanlage wird zusätzlich eine wasserrechtliche Erlaubnis des Referats für Klima- und Umweltschutz (Sachgebiet Wasserrecht) benötigt:
Erlaubnis für den Betrieb einer Wärmepumpe beziehungsweise Kühlanlage bis 50 Kilowatt Leistung
Erlaubnis für den Betrieb einer Wärmepumpe beziehungsweise Kühlanlage über 50 Kilowatt Leistung
Erdwärmesonden, -kollektoren und -körbe
Erdwärmesonden
Für eine Grobabschätzung, ob eine Erdwärmesonde an Ihrem Standort realisierbar ist, kann man damit rechnen das pro Quadratmeter Wohnfläche etwa einen Meter Tiefe gegraben werden muss (das heißt bei 150 Quadratmeter Wohnfläche werden 150 Meter Gesamttiefe, also zum Beispiel fünf Bohrungen mit jeweils 30 Meter benötigt). Die Bohrungen müssen außerdem mindestens vier bis fünf Meter voneinander Abstand haben, um sich nicht nachteilig zu beeinflussen. Es dürfen im Stadtgebiet nur kiesige quartäre Böden mit den Bohrungen erschlossen werden.
Erdwärmesonden sind daher in der Regel nur im Münchner Süden sinnvoll, da hier die quartären Kiesschichten sehr mächtig sind. Die maximal möglichen Bohrtiefen liegen dabei in Solln, Forstenried, Harlaching, Perlach und Trudering bei etwa 30 bis 35 Meter.
Erdwärmekollektoren und -körbe
Erdwärmekollektoren werden in frostfreier Tiefe (etwa ein bis eineinhalb Meter) in der Fläche verlegt. Es wird ein großes Grundstück benötigt, da die Fläche der Kollektoren in etwa der doppelten Wohnfläche entsprechen muss. Die Fläche muss zudem frei von Bäumen und Sträuchern sein und sollte kein Gefälle haben.
Erdwärmekörbe müssen in frostfreier Tiefe (etwa ein Meter) eingebaut werden und einen Abstand von mindestens vier Meter untereinander haben. Für ein Haus mit etwa zwölf Kilowatt Heizbedarf werden daher etwa fünf bis sieben Körbe benötigt, von denen jeder etwa zehn Quadratmeter Raum benötigt.
Wenn Flächenkollektoren oder Erdwärmekörbe im Grundwasserbereich liegen, wird eine wasserrechtliche Erlaubnis des Referats für Klima- und Umweltschutz benötigt.
Antrag für eine Erdwärmeanlage stellen
Die Errichtung einer Erdwärmeanlage (Sonde, Kollektor, Körbe und ähnliches) ist dem Referat für Klima- und Umweltschutz (Sachgebiet Wasserrecht) vor Ausführung anzuzeigen. Inwieweit eine wasserrechtliche Erlaubnis für den Bau der Anlage notwendig ist beziehungsweise ob das Vorhaben erlaubnisfähig ist, wird anhand dieser Bohranzeige entschieden. Die Bohranzeige kann auch mit dem Antrag kombiniert werden.
Bohranzeige und Betrieb einer Erdwärmesonde beziehungsweise -kollektors beantragen
Gartenbrunnen
Zur Gartenbewässerung kann statt Trinkwasser aus der Wasserleitung auch Regenwasser genutzt werden, das in einem geeigneten Sammelgefäß aufgefangen wird oder Grundwasser, das über einen Brunnen (zum Beispiel Schlagbrunnen) gewonnen wird.
Bei Nutzung eines Grundwasserbrunnens zur Gartenbewässerung ist zu beachten, dass das Wasser aus dem ersten Grundwasserstockwerk sowohl mikrobiologische als auch chemische Verunreinigungen aufweisen kann und daher nicht als Trinkwasser benutzt werden sollte. Darüber hinaus darf das Brunnenwasser auch nicht verwendet werden zur Zubereitung von Speisen und Getränken, zur Reinigung von Gegenständen die mit Lebensmitteln in Berührung kommen (zum Beispiel Geschirr) und zur Reinigung von Gegenständen die dauerhaft mit dem menschlichen Körper in Kontakt kommen (zum Beispiel Kleidung).
Um eine versehentliche Benutzung des Grundwassers als Trinkwasser zu verhindern, ist der Brunnen mit einer gut sichtbaren Beschilderung "Kein Trinkwasser" zu versehen und vor dem unsachgemäßen Zugriff, insbesondere durch Kinder, zu sichern.
Die Errichtung eines Gartenbrunnens und auch die Nutzung des Grundwassers zur Gartenbewässerung benötigt keine Genehmigung, wenn
- das geförderte Wasser ausschließlich zur Bewässerung des eigenen Gartens genutzt wird,
- nur oberflächennahes Grundwasser genutzt wird und
- die Entnahmemenge einen Höchstwert von drei Litern pro Sekunde nicht überschreitet.
Wenn diese Bedingungen eingehalten werden ist die Errichtung des Brunnens dem Referat für Klima- und Umweltschutz (Sachgebiet Wasserrecht) mindestens vier Wochen vor Ausführung anzuzeigen.