Münchner Förderpreis für neue Dramatik

Ein Preis für neue Dramatik in Kooperation mit den Münchner Kammerspielen, die die Werke auch zur Uraufführung bringen.

Für Theaterautor*innen

Das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, der Drei Masken Verlag und die Münchner Kammerspiele schreiben den Münchner Förderpreis für Neue Dramatik aus. Das von der Edith und Werner Rieder Stiftung ausgelobte Preisgeld beträgt 20.000 Euro.

Preisgeld / Optionen

Zudem ist eine Dotierung der Residenz mit EUR 3500 pro Autor*in bzw. nominiertem Kollektiv vorgesehen. Die Münchner Kammerspiele erhalten eine zeitlich befristete Uraufführungsoption auf alle für den Preis nominierten Stücke. Zusätzlich wird für die für den Förderpreis nominierten Kandidat*innen eine Unterkunft in München gestellt.

Der Drei Masken Verlag bietet den Preisträger*innen die Aufnahme in den Verlag an.
Die Preisverleihung ist im Juni 2025 bei einer LANGEN NACHT DER NEUEN DRAMATIK im Rahmen des  Programmschwerpunkts „Neue Zeit, Neue Dramatik“ in den Münchner Kammerspielen geplant.

Den Münchner Förderpreis für neue Dramatik erhielten

Jurybegründungen
Matthias van den Höfel – »Drinnen«

Im Zentrum dieses Stücks steht ein Junge, der ganz und gar von der Pflege, Sorge und Verantwortung anderer abhängig ist. Und um diese anderen geht es hauptsächlich. Eine Mutter, zwei Pflegekräfte, ein abwesender Vater und ein vorbeispringender Partner.
Sie sind die handelnden und sprechenden Figuren im Stück, sie sind Liebende und sie sind Menschen mit Abgründen. Sie sind dem Leben entnommen, ebenso wie den ungleichen Strukturen in der gesellschaftlichen Rollenverteilung.
Das Stück "Drinnen" von Matthias van den Höfel beeindruckt besonders durch seine ganz eigene, inhaltlich und formal ausgearbeitete Sprache. Dem voran gehen eine äußerst genaue Recherche und Beobachtung von sozialen, geschlechtsspezifischen und also gesellschaftsbedingten Aspekten, die mit der Care-Arbeit mit Menschen mit Behinderung einhergehen.
Das Stück ist spannungsgeladen bis zum Schluss, doch der Autor unterläuft die großen dramatischen Ausbrüche, er operiert sehr geschickt mit dem Unterlaufen von dramatischen Höhepunkten; er deckelt sie und bringt so in der Form zum Ausdruck, was die Figuren ebenso charakterisiert: das Deckeln und Unterdrücken von Emotionen. Zugleich gelingt ihm dadurch eine ebenso komplexe wie subtile Dramatik.
Das Stück ist thematisch von großer Relevanz. Es ist neuartig und einzigartig, ein mit viel Geduld und Präzision meisterhaft geschriebenes Stück.

Biografie Matthias van den Höfel:

Geboren 1987, wuchs im Ruhrgebiet auf. Für „Wind von Norden“ erhielt er 2019 den Hauptpreis des Autorenwettbewerbs der Nibelungenspiele. Die Erstfassung von „Drinnen“ erhielt beim Retzhofer Dramapreis 2021 eine lobende Erwähnung durch die Jury. Sein Stück „SQUASH“ wurde 2021 vom Prinz Regent Theater Bochum als digitale Inszenierung uraufgeführt.

Publikumspreis für Paula Klays Stück „Oberland“

Biografie Paula Kläy:

1997 in Zürich geboren, studiert seit 2020 Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Texte von ihr wurden unter anderem gezeigt an der Vaganten Bühne, am Landestheater Detmold, am Theaterdiscounter, am Theater Chemnitz sowie an der Schaubude Berlin. Sie war nominiert für den Preis der jungen Dramatik der Theater Magdeburg und Braunschweig 2022. Veröffentlichungen im Drama Magazin sowie in der Bella Triste. Ein Auszug aus ihrem neusten Text Gewölk ist im Mai 2023 im Rahmen der Autor: innentheatertagen am Deutschen Theater Berlin zu sehen. Gemeinsam mit Guido Wertheimer und Basil Zecchinel ist sie Finalistin im Nachwuchswettbewerb des Theaters Drachengasse in Wien.

Mitglieder der Jury

Dr. Dirk Olaf Hanke (Drei Masken Verlag), Maxi Obexer (Autorin), Dr. Fridolin Schley (Kulturreferat der Landeshauptstadt München), Tobias Schuster (Münchner Kammerspiele)

  • 2021
    Liat Fassberg, Raphaela Bardutzky (Publikumspreis)
  • 2018
    Danijel Szeredy, Anna Gschnitzer, Caren Jeß
  • 2016
    Wilke Weermann, Joël Lázló, Nele Stuhler, Sophia Hembeck und Svenja Reiner
  • 2013
    Sascha Hargesheimer, Magdalena Schrefel, Juliane Stadelmann
  • 2011
    Sarah Trilsch, Ivna Zic, Olivia Wenzel
  • 2009
    Laura Naumann, Anne Lepper, Susanna Mewe

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