Biodiversitätsbausteine

Unterstützen Sie die Artenvielfalt! Stellen Sie aus den Biodiversitätsbausteinen Ihr individuelles Projekt zusammen.

Artenvielfalt im Garten mit Hummel, Schwebfliege und Natternkopf

Was sind Biodiversitätsbausteine?

Das sind einzelne Maßnahmen, die die Artenvielfalt fördern.

Bereits ein einzelner Baustein kann viel bewirken. Den größten Nutzen schaffen Sie jedoch, wenn Sie sie kombinieren. 

Das Baukastensystem besteht aus den drei Maßnahmentypen: 

  • Basisbausteine: Nahrungsgrundlage 
  • Strukturbausteine: Schlaf-, Nist-, Brut- und Überwinterungsmöglichkeiten
  • Extrabausteine: zusätzliche Unterstützung 

Die Bausteine sind Teil des Angebots der Biodiversitätsberatung der Landeshauptstadt München. Sie berät kostenlos und unabhängig zur Zusammenstellung der Bausteine. Einige werden über das "Förderprogramm Biodiversitätsbausteine" finanziell gefördert.

Übersicht Biodiversitätsbausteine

Übersicht Biodivbausteine

Was gibt es zu beachten?

Frau arbeitet auf der Wiese mit Computer
Pixabay

Kurz zusammengefasst

Unsere Tierarten haben sich über Jahrhunderte an ihre Umwelt angepasst. Verwenden Sie daher gebietsheimische Pflanzen als Basis für eine artenreiche Fläche. So finden unsere Münchner Insekten die Wildblumen vor, die sie kennen.

Bezeichnungen wie VWW-Regiosaaten® oder RegioZert® helfen Ihnen, das richtige Material zu finden. Für Gehölze trifft für München die Region 6.1 zu. Für krautige Pflanzen Region 16.

Der Standort für Ihr Biodiversitätsprojekt muss mit Bedacht gewählt sein. Für die meisten Bausteine sind besonnte Flächen ideal. Hier wachsen Pflanzen wegen der Lichtverhältnisse besonders gut. Insekten oder Eidechsen gefällt es hier am besten.

Den Lebensraum, den Sie mit Ihrem Biodiversitätsprojekt schaffen ist kein „natürlicher“ Lebensraum. Um ihn zu erhalten, braucht er Ihre Pflege. Diese Pflege ist jedoch weniger aufwendig als die eines Gartens oder eines Parks. Sie müssen seltener mähen, schneiden und pflanzen. 

Bei größeren Projekten kann es sinnvoll sein ein Fachbüro mit der Planung und der Begleitung der Umsetzung zu beauftragen. Hierzu und zu Fördermöglichkeiten, kann die Biodiversitätsberatung Sie kompetent beraten.  

Die Basisbausteine

Die Basis jedes artenreichen Lebensraums ist Grün, denn es schafft die Nahrungsgrundlage für Tiere in der Stadt.

Wildblumenwiesen, Wildstauden, früchtetragende Hecken und Bäume sind ein gefundenes Fressen für viele Tiere. 

Artenreiche Wildblumenwiese

Wildblumenwiese mit Margeriten und Wiesensalbei
Pixabay

Infos und Tipps

Eine Wildblumenwiese besteht aus heimischen Wildblumen und einem geringen Anteil Gräsern.

Im Garten, in der Grünanlage vor dem Haus oder auf dem Dach.

Eine vielfältig blühende Wiese ist die Nahrungsgrundlage vieler Tiere. Außerdem ist sie Ort der Fortpflanzung, Eiablage, Jungenaufzucht, Überwinterung und Versteckmöglichkeit.

Wählen Sie

  • regionales Saatgut
  • eine vielfältige Artenzusammensetzung des Saatguts
  • einen besonnten und nährstoffarmen Standort

  • Nur ein- bis zweimal pro Jahr mähen
  • Sensen oder Balkenmäher einsetzen, um Insekten zu schonen
  • Schnitthöhe ab zehn Zentimeter einstellen, um Kleintiere vor dem Mäher zu schützen
  • Wiesenschnitt ein bis drei Tage liegenlassen, um Samen und Insekten vor Ort zu belassen
  • Auf jährlich wechselnden Flächen 10 bis 20 Prozent als Rückzugsraum für Kleintiere stehen lassen
  • Keine Düngung und Pestizide, um möglichst viele Arten zu fördern

In dieser Broschüre finden Sie viele weiterführende Informationen und in der Handreichung eine kompakte Anleitung zur Herstellung und Pflege einer Wildblumenwiese.

Artenreiche Wildstaudenbeete

Natternkopf mit Schmetterling
Denis Barthel

Infos und Tipps

Stauden sind blühende Kräuter, die jedes Jahr von neuem austreiben und im Winter oberhalb des Bodens absterben. 

Im Garten, in der Grünanlage vor dem Haus oder auf dem Dach.

Üppig blühende Stauden sind ein gefundenes Fressen für eine Vielzahl von Tieren. Generell gilt: Je mehr Pollen und Nektar die Pflanzen bieten, desto besser.

  • Verzichten sollten Sie auf gefüllte Blüten, denn sie bieten Bestäubern keine Nahrung.
  • Achten Sie auf ein durchgängiges Blühangebot über das Jahr, um dauerhaft Lebensraum zu bieten. Frühblüher: Waldschlüsselblume, Scharbockskraut oder Leberblümchen. Spätblüher: aufrechter Ziest.

  • Lassen Sie zur Überwinterung von Wildbienen einen Teil der Pflanzenstängel ein bis zwei Winter lang stehen. Geeignete Pflanzen: Königskerzen
  • Schneiden Sie zur Förderung der Blüten den anderen Teil der Stauden bis zum Frühjahr zurück.

Hier finden Sie Tipps zur Pflanzenwahl und zur Anlage eines Staudenbeets. Informationen für einen artenreichen Balkon finden Sie in der Broschüre. Lassen Sie sich für die Anlage eines biodiversitätsfördernden Staudenbeets auch von einer Gärtnerei in Ihrer Nähe beraten.

Früchtetragende Sträucher und Hecken

Früchtetragende Hecke mit Blaumeise
Pixabay

Infos und Tipps

Sträucher und Hecken sind holzige Pflanzen mit mehreren Stämmen, die im Winter nicht absterben.

Im Garten oder in der Grünanlage vor dem Haus.

Sträucher und Hecken bieten neben Blüten und Nektar auch Beeren, Nüsse und andere Früchte. Sie sind Versteck- und Brutplätze vieler heimischer Vögel und Überwinterungsort von Insekten und Amphibien.

  • Achten Sie auf ein durchgängiges Blühangebot über das Jahr, um dauerhaft Lebensraum zu bieten.
  • Dornige Sträucher sind besonders sichere Quartiere.

Geeignete Pflanzen:

  • Frühblüher: Kornelkirsche. Sie ist eine Alternative zur Forsythie, die weder Pollen noch Nektar produziert.
  • Spätblüher: Efeu oder Wald-Geißblatt 
  • Sträucher mit Dornen: Berberitzen, Kreuzdorn oder Schlehen.
  • Sträucher ohne Dornen: Liguster oder Schwarzer Holunder

  • Schneiden Sie Ihre Gehölze immer außerhalb der Vogelbrutzeit (1. März bis 30. September). Ermöglichen Sie dadurch die ungestörte Aufzucht der Jungvögel.
  • Die abgeschnittenen Äste können Sie an einer besonnten Stelle als Strukturbaustein für Insekten und andere Tiere stapeln.

Infos über heimische Sträucher in München finden Sie in der Broschüre. Die Handreichung gibt Tipps zur Pflanzenauswahl und Pflanzung.

Bäume für die Artenvielfalt

Alte Eiche entlang einer Allee
Pixabay

Infos und Tipps

Besonders wertvolle Baumarten für die Artenvielfalt: Winterlinde, Sal-Weide, Vogelbeere und alte Obstbaumsorten.

Im Garten oder in der Grünanlage vor dem Haus.

Schattenspender, Ausguck, Frischluftproduzenten, Nistmöglichkeit, Bäume sind für Mensch und Tier gleichermaßen wichtig für ein gesundes Leben. Pflanzen Sie neue Bäume und besonders wichtig: erhalten Sie die Alten wo immer möglich, denn in ihnen lässt es sich besonders gut leben.

  • Schneiden Sie Ihre Gehölze immer außerhalb der Vogelbrutzeit (1. März bis 30. September). Ermöglichen Sie dadurch die ungestörte Aufzucht der Jungvögel.
  • Erhalten Sie alte Bäume.
  • Auch abgestorbene Baumteile bereichern die Artenvielfalt. Erhalten Sie diese, sofern es sicherheitstechnisch möglich ist.

Lassen Sie sich zur Sortenauswahl, Größe und Pflanzung von der Baumschule beraten, bei der Sie die Bäume kaufen. In der Broschüre finden Sie viele Informationen zu Münchens Bäumen.

Heimisches Fassadengrün

Fassadenbegrünung mit Efeu
Pixabay

Infos und Tipps

Als Fassadenbegrünung wird die Pflanzung von Kletterpflanzen am Fuß von Hauswänden bezeichnet.

An der Hauswand oder an Mauer und Zaun.

Eine Fassadenbegrünung dient als natürliche Dämmung und senkt die Kosten der Temperaturregulation Ihres Gebäudes. Gleichzeitig vernetzt sie die Lebensräume der Stadt. Vögel finden Nahrung und Versteckmöglichkeiten und können ihre Nester darin bauen.

  • Die Waldrebe bietet von Juli bis September Blüten von denen Fliegen, Käfer oder Schmetterlinge profitieren. Die alten Fruchtstände verwenden Vögel gerne als Nistmaterial.
  • Der Efeu blüht spät und bietet auch im Winter gute Versteckmöglichkeiten. Seine Beeren sind im Winter eine der letzten natürlichen Nahrungsressourcen für unsere Vögel.
  • Wilder Wein, Geißblatt oder Hopfen sind weitere heimische Arten, die sich für Fassadenbegrünungen eignen und von denen Stadttiere besonders profitieren.

Beratung zur Pflanzung, Pflege und Förderung bietet das Begrünungsbüro des Greencity e.V. und das Förderprogramm "Grün in der Stadt" der Landeshauptstadt München.

Artenreiche Dachbegrünung

Dachbegrünung
Emmanuel Berrod

Infos und Tipps

Mit Dachbegrünung ist die Bepflanzung von Dächern gemeint. Dabei wird zuerst Substrat aufgebracht. Je nach Schichthöhe können verschiedene Pflanzen darauf wachsen.

Auf dem Flachdach: vom großen Gebäudekomplex bis zum Mülltonnenhäuschen.

Ein begrüntes Dach bietet Lebensraum in luftiger Höhe und hilft die Temperatur Ihres Gebäudes zu regulieren und dadurch Kosten zu senken.

  • Wählen Sie auch hier heimische Pflanzen.
  • Damit Wildbienen sich dort ganzjährig wohlfühlen, sollte das Substrat mindestens 25 Zentimeter tief sein.
  • Teilbereiche sollten bis zu 40 Zentimeter tief sein und aus lehmig-bindigem Substrat bestehen. Das „Standard-Gemisch“ eignet sich nicht für Brutröhren, denn es ist nicht bindig genug.
  • Ein welliges Bodenrelief bietet die meiste Lebensraumvielfalt
  • Nisthilfen, Wassertränken oder vegetationsfreie Bodenstellen ergänzen den Lebensraum auf dem Dach.

In der Broschüre erfahren Sie alles zur Artenvielfalt auf dem Dach. Bei Fragen können Sie sich an das Begrünungsbüro des Greencity e.V. wenden.

Die Strukturbausteine

Ein artenreicher Lebensraum braucht Schlaf-, Nist-, Brut- und Überwinterungsmöglichkeiten. Strukturen können beispielsweise Nisthilfen, Natursteinmauern oder fischfreie Teiche sein.

Unmittelbar neben Basisbausteinen haben Strukturbausteine den größten Effekt.

Nisthilfen

Vogelhäuschen im Apfelbaum
Pixabay

Infos und Tipps

Nisthilfen sind zum Beispiel Vogel- und Fledermauskästen oder Wildbienenhotels.

Am Baum, der Hauswand oder auf dem Dach, Hauptsache in der Nähe geeigneter Basisbausteine.

Höhlenquartiere in alten Bäumen sind in der Stadt selten und auch Hohlräume in Fassaden sowie Mauerspalten gehen zunehmend durch energetische Sanierungen verloren. Um Ihre tierischen Nachbarn zu unterstützen, können Sie Kästen oder Nisthilfen als „Notfallquartiere“ anbringen, ohne auf den Klimaschutz verzichten zu müssen.

  • Bringen Sie Nisthilfen wettergeschützt an.
  • Bringen Sie mehrere verschiedene Kästen nah beieinander an.
  • Bringen Sie die Kästen in verschiedenen Himmelsrichtungen an.
  • Meisen und Co.: Kästen an dicken Baumstämmen anbringen und möglichst einmal jährlich reinigen.
  • Mauersegler und Schwalben: Kästen an der Fassade müssen Sie meistens nicht sauber machen. Deren Bewohner erledigen den „Hausputz“ selbst. Sie sollten die Kästen in etwa vier Meter Höhe anbringen.
  • Fledermäuse: Hier zahlt sich Geduld aus. Am schnellsten werden Kästen von den freundlichen Flattertieren angenommen, wenn in der Nähe schon Fledermäuse leben.
  • Bienen und Co: Insektenhotels eignen sich am besten an besonnten Standorten, da es im Schatten feuchter ist und dadurch die Verpilzungsgefahr der Brutröhren steigt. Schützen Sie das Hotel mit Hasendraht vor dem Specht.

Vegetationsfreie Bodenstellen und Abbruchkanten

Bodenbrütende Biene
Pixabay

Infos und Tipps

Mit vegetationsfreien Bodenstellen und Abbruchkanten ist Boden oder Erde gemeint, auf dem nichts wächst. Zum Beispiel Lücken am Rand von Rasen oder in Blumenbeeten. 

Im Garten, in der Grünanlage vor dem Haus oder auf dem Dach - Hauptsache in der Nähe geeigneter Basisbausteine.

Viele unserer Wildbienenarten legen Brutröhren in offenen, vegetationsfreien Bodenstellen und Abbruchkanten an. Durch die starke Versiegelung der Stadt finden die Bienen sie nur noch selten vor.

  • Am besten eignen sich besonnte Stellen und leicht lehmiges, bindiges Material, damit die Brutröhren nicht zusammenfallen.
  • Wildbienen sammeln Pollen meistens nur im Umkreis von 100 Meter um ihre Behausung. Deshalb ist es wichtig einen Basisbaustein in unmittelbarer Nähe als Futterquelle zuhaben.
  • Dort wo die Bodenschicht zu gering ist, um etwas ab- oder einzugraben, können Sie Erdhügel oder -kisten mit bindigem Tonanteil bereitstellen.

Infos zum Bau eines Sandariums für Wildbienen.

Trockenmauern und Natursteinhaufen

Zauneidechse in der Sonne auf einem Stein unter einem Stamm
Pixabay

Infos und Tipps

Trockenmauern und Natursteinhaufen sind Mauern und Haufen aus unterschiedlich großen Natursteinen in deren Ritzen und Spalten Pflanzen und Tiere Lebensraum finden.

Im Garten, in der Grünanlage vor dem Haus oder auf dem Dach - Hauptsache in der Nähe geeigneter Basisbausteine.

Viele Tiere fühlen sich auf besonnten Trockenmauern und Natursteinhaufen wohl. Auf den warmen Steinen heizen sich beispielsweise Eidechsen auf „Betriebstemperatur“ auf, bevor sie auf Nahrungssuche gehen. Gleichzeitig können sie sich bei Gefahr schnell in einer Ritze verstecken.

  • Für die Standfestigkeit sollte ein Teil der Mauer in den Boden eingelassen werden. Bei entsprechendem Unterbau entstehen gleichzeitig frostfreie Überwinterungs­bereiche für Ihre Gartentiere.
  • Am besten kombinieren Sie Totholzelemente sowie Natursteine unterschiedlicher Größen und Formen, damit so viel Strukturvielfalt wie möglich entsteht.

Infos zum Bau von Trockenmauern und Natursteinhaufen.

Totholzburgen

Totholzhaufen
Pixabay

Infos und Tipps

Totholzburgen sind unterschiedlich große Äste und Stammteile, die zu einem stabilen Haufen aufgestapelt sind.

Im Garten, in der Grünanlage vor dem Haus oder auf dem Dach - Hauptsache in der Nähe geeigneter Basisbausteine.

Auf warmem Totholz sonnen sich viele Tiere gern. Von großem Totholz profitieren auch einige Käfer. Manche legen dort Brutröhren an, in denen wiederum Wildbienen ein natürliches Zuhause finden. Die Burgen dienen als Versteck,- Brut- und Überwinterungsort.

  • Eingerahmt von Basisbausteinen, wie Dornsträuchern oder einem blütenreichen Staudensaum, werden diese „Kleintier-Refugien“ besonders gern genutzt.
  • Am besten kombinieren Sie Totholzelemente sowie Natursteine unterschiedlicher Größen und Formen, damit so viel Strukturvielfalt wie möglich entsteht.

Infos zum Bau von Totholzburgen.

Naturnahe Teiche

Naturnaher Teich mit Flachwasserbereich. Davor blaue Blumen
Pixabay

Infos und Tipps

Naturnahe Teiche sind kleine, bepflanzte Wasserstellen mit unterschiedlichen Wassertiefen.

Im Garten, in der Grünanlage vor dem Haus oder auf dem Dach - Hauptsache in der Nähe geeigneter Basisbausteine.

Libellen und Amphibien benötigen naturnahe Teiche, um sich fortzupflanzen. Teiche mit flachen Ufern sind dafür optimal. In heißen Sommern dienen sie den Stadttieren außerdem als Trinkquelle.

Damit sich der Teich nicht zu stark aufheizt wählen Sie am besten einen halbschattigen Ort.

  • Einige Arten, wie der Bergmolch, kommen zwar zur Paarung ins Gewässer, leben sonst aber an Land. Nur bei flachen Ufern können sie und ihre Jungtiere das Gewässer wieder verlassen.
  • Eine Bepflanzung mit Wasserpflanzen, ermöglicht es Amphibien ihren Laich daran anzuheften und bietet gleichzeitig Schutz vor Räubern.
  • Da Libellen- und Amphibiennachwuchs auf dem Speiseplan von Goldfischen stehen, sollten Sie Ihr Kleingewässer frei von Zierfischen halten.
  • Miniteiche ohne Wasserpumpe benötigen einen regelmäßigen Wasseraustausch.

Infos zum Bau eines Teichs.

Die Extrabausteine

Die Extras unterstützen bestimmte Arten zusätzlich. Sie können ausschlaggebend für die Hochwertigkeit des Lebensraums sein. Dazu gehören unter anderem eine insektenfreundliche Beleuchtung, vogelfreundliche Glasflächen oder Wilde Ecken.

Wilde Ecken

Wilde Ecke mit Amsel
Pixabay

Infos und Tipps

Eine „Wilde Ecke“ ist eine Stelle oder ein Ort an dem der Natur freie Hand gelassen wird. Dort wird nicht gemäht und zurückgeschnitten. Abgeschnitte Äste oder Laub liegen dort in Haufen und werden der Natur überlassen.

Im Garten, in der Grünanlage vor dem Haus oder auf dem Dach - Hauptsache in der Nähe geeigneter Basis- und Strukturbausteine.

Viele unserer tierischen Mitbewohner, wie Wildbienen und Igel, brauchen Pflanzenstängel oder Laubhaufen für ihren natürlichen Entwicklungszyklus, beispielsweise als Winterquartier. Lassen Sie daher ohne schlechtes Gewissen etwas Unordnung in Garten und Grünanlagen zu.

  • Der Standort der Ecke kann jahrweise wechseln.
  • Räumen Sie Teile Ihrer wilde Ecke erst auf wenn es wieder wärmer ist. So wecken Sie Winterschläfer nicht zu früh.

Infos zur Anlage einer Wilden Ecke.

Komposthaufen

Komposthaufen
Pixabay

Infos und Tipps

Ein Komposthaufen ist ein Ort zur Entsorgung von Garten- und Küchenabfälle. Durch die Arbeit von Regenwürmern und Kleinstlebewesen werden die Abfälle zu Komposterde verrottet.

Im Garten, in der Grünanlage vor dem Haus oder auf dem Dach - Hauptsache in der Nähe geeigneter Basis- und Strukturbausteine.

Kompost ist nicht nur der perfekte natürliche Dünger für Ihren Garten. Komposthaufen sind Lebensraum für Kleinstorganismen, Würmer und Insekten. Diese sind die die Nahrungsgrundlage für Vögel, Igel und Co. Bei der Kompostierung entsteht Wärme. Deswegen überwintern Amphibien oder Reptilien gerne im Komposthaufen oder lassen ihre Eier wie in einer natürlichen Brutkammer „vom Kompost ausbrüten“.

  • Verwenden Sie nur Rasen- und Strauchschnitt sowie ungekochte Gemüseabfälle aus der Küche.
  • Achten Sie auf ausrechende Durchlüftung zum Beispiel durch eingestreute Zweige

Anleitung zur Anlage eines Komposthaufens.

Pfützen und Tränken

Vogeltränke mit Rotkehlchen
Pixabay

Infos und Tipps

Pfützen sind lehmige Stellen, in denen sich Regenwasser sammeln kann. Lassen Sie „Unebenheiten“ zu. Sie bieten abwechslungsreiche Lebensbedingungen für Kleintiere. Tränken sind wassergefüllte flache Gefäße. Rauhe Steintränken sind meist eine gute Lösung.

Im Garten, auf dem Balkon, in der Grünanlage vor dem Haus oder auf dem Dach.

In immer trockener werdenden Sommern werden Trinkquellen wichtiger. Für Mehlschwalben sind Lehmpfützen sogar noch mehr: Sie benötigen das Material, um ihre Nester zu bauen.

  • Der optimale Platz ist nahe von Hecken oder auf erhöhten Standorten. So wärmt sich das Wasser nicht zu schnell auf und die Badegäste sind vor Luft- (Sperber) und Bodenfeinden (Katzen) abgeschirmt.
  • Natürliche Wasserstellen trocknen regelmäßig aus und Krankheitserreger reduzieren sich dadurch. Permanente künstliche Tränken sollten regelmäßig gereinigt werden. Kochendes Wasser und eine Bürste reichen dafür aus.

Anleitung zum Bau von Insektentränken.

Fütterung

Vogelfütterung im Winter
Pixabay

Infos und Tipps

Als Vogelfutter können Sie Körner, Samen und gefriergetrocknete Mehlwürmer anbieten.

Im Garten, auf dem Balkon, in der Grünanlage vor dem Haus, an der Hausfassade oder auf dem Dach.

Im Winter und Frühling brauchen die Vögel der Stadt unsere Unterstützung. Dann finden sie nur wenige Beeren, Samen und Insekten.

  • Achten Sie auf hochwertiges Futter. So holen Sie sich kein Unkraut in den Garten.
  • Bevorzugen Sie Futtersäulen. So wird Futter nicht durch Kot verunreinigt.
  • Am liebsten nehmen Vögel das Futter in einer geschützten Umgebung an (zum Beispiel in der Nähe von Hecken).

Insektenschonende Beleuchtung

Insektenschwarm in der Nacht
Pixabay

Infos und Tipps

Insektenschonende Beleuchtung meint eine Beleuchtung, die die natürlichen Rhythmen der Insekten mitdenkt.

Überall, wo Sie eine Lampe installiert haben und insbesondere dort wo Sie vielleicht gar keine Beleuchtung brauchen

Städte sind zu hell für die inneren Uhren unserer Großstadttiere. Nachtaktive Insekten sind lichtempfindlich und werden in ihrer Orientierung gestört. Sie sammeln sich an Laternen und fehlen dann an anderen Orten als Nahrung. Manche Fledermausarten meiden künstliches Licht aus Angst vor nachtaktiven Räubern. Große beleuchtete Flächen können für sie regelrechte Barrieren darstellen.

  • Vermeiden Sie Dauerbeleuchtung: nutzen Sie Bewegungsmelder oder Zeitschaltuhren.
  • Benutzen Sie im Garten keine Solarlichter ohne Schalter.
  • Bringen Sie Lichter möglichst tief an und achten Sie darauf, dass sie zielgerichtet nur den gewünschten Bereich beleuchten und nach oben und die Seite abgeschirmt sind.
  • Wählen Sie vollabgeschlossene Lampengehäuse und Lichtfarben mit geringstmöglichem Blauanteil. Besser sind warmweiße Lampen (bis maximal 3.000 Kelvin).

Hilfreiche Informationen finden Sie online oder als Broschüre.

Vogelfreundliche Glasflächen mit Markierungen

Vogelaufkleber auf Fenster
Pixabay

Infos und Tipps

Vogelfreundliche Glasflächen unterstützen Vögel dabei die Flächen als Barrieren wahrzunehmen.

Fenster, Wintergarten, Terrassenüberdachung

Glasflächen sind für Tiere unerkennbare Hindernisse. Für Vögel bedeuten die Kollision meist das Aus, da sie mit zu hohen Geschwindigkeiten aufprallen. Weniger Fensterputzen reicht nicht aus.

  • Bei neuen Glasflächen können Sie bedrucktes Glas oder Milchglas verwenden.
  • Bei bestehenden Glasflächen helfen farbige Dekorationen, Vorhänge oder Jalousien.
  • Sie können Glasflächen auch bekleben. Die Silhouette ist dabei egal. Wichtig ist, dass die Kleber flächig wirken und am besten auf der Außenseite angebracht werden.

Hilfreiche Hinweise finden Sie in einer Broschüre und kompakt auf einem Merkblatt

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