Stadtbezirk 9 Neuhausen-Nymphenburg
Der 9. Stadtbezirk erstreckt sich vom Marsfeld im Osten bis zum Schloss Nymphenburg im Westen und vom Biedersteiner Kanal im Süden bis zum Bahnhof Pasing im Norden.
Der Stadtbezirk 9 Neuhausen-Nymphenburg im Portrait
Der 9. Stadtbezirk erstreckt sich vom Innenstadtrand im Osten (Marsfeld) bis zum Schloss Nymphenburg mit seinem Schlosspark im Westen und reicht in seiner Nord-Süd-Ausdehnung vom Biedersteiner Kanal bis zu den Gleisanlagen Hauptbahnhof-Pasing. Mit dem vor genau 100 Jahren eröffneten Botanischen Garten, dem Schlosspark Nymphenburg und dem Hirschgarten besitzt der Stadtbezirk ausgedehnte Grün- und Erholungsflächen von stadtweiter Bedeutung, ist aber auch durch hohes Verkehrsaufkommen, u.a. durch die Anbindung der A 8 an das Stadtgebiet und durch ein Teilstück des Mittleren Ringes, belastet. Neuhausen-Nymphenburg weist mit knapp 96 000 Bewohnern nach Ramersdorf‑Perlach die zweithöchste Einwohnerzahl unter den Münchner Stadtbezirken auf. Charakteristisch für den Stadtbezirk ist die Mischung unterschiedlicher städtebaulicher Strukturen. Im ursprünglichen Neuhausen (1890 eingemeindet), zur Spätgründerzeit bereits prosperierendes Stadtviertel, bestimmen in den Hauptstraßen, vor allem entlang der Nymphenburger Straße und rund um das Stadtteilzentrum Rotkreuzplatz, Wohn- und Geschäftshäuser vorwiegend aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg das Stadtbild. In den meist ruhigen Nebenstraßen ist Wohnnutzung mit zum Teil repräsentativen Althausbeständen dominierend. Ungefähr die Hälfte des Neuhauser Immobilienbestands steht unter Ensemble- oder Denkmalschutz. Im südlichen Teil von Neuhausen sind im Zuge der Gewerbe- und Industrie-Ansiedlungen entlang der Gleisanlagen im Bereich der Arnulf- und Donnersbergerstraße umfangreiche, genossenschaftlich organisierte, „Eisenbahnersiedlungen“ entstanden, an die sich weiträumige Wohnsiedlungen aus der Zwischenkriegszeit bis zur Nibelungenstraße anschließen. Für das neue Quartier am Hirschgarten sieht die Planung die Schaffung von Wohnraum für rd. 4 600 Bewohnerinnen und Bewohner und ca. 5 500 Arbeitsplätze vor. Eine S-Bahn-Haltestelle an der Friedenheimer Brücke, mit dem Namen Hirschgarten, wurde Ende 2009 eröffnet.
Nördlich des Nymphenburger Schlosskanals liegt Gern. Dieser Teil von Nymphenburg ist weitgehend geprägt durch seinen Altbau-Wohnhausbestand, im Charakter einer Villenkolonie, aus der Zeit des Jugendstils. Im benachbarten Nederling dominiert zwar ebenfalls niedrige und weitgehende Einfamilienhaus-Bebauung, diese ist jedoch deutlich jünger als in Gern und zum Teil erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden.
Der Bezirksteil Nymphenburg, rund um das Schloss sowie im Bereich nördlich und südlich des Nymphenburger Kanals, setzt sich mit seiner Baustruktur ebenfalls deutlich von derjenigen Neuhausens ab. Hier ist mit Beginn des ausgehenden 19. Jahrhunderts, nicht zuletzt durch die Nähe zur prunkvollen Schlossanlage, ein repräsentatives, großbürgerliches Villenviertel entstanden, mit noch zahlreichen Beispielen gründerzeitlicher Architektur. Mit dem „Schlossviertel Nymphenburg“ entstanden in den letzten Jahren östlich des Hirschgartens, westlich der Wotanstraße 1 200 Neubauwohnungen mit den notwendigen Infrastruktur-Einrichtungen und gut 1 000 Arbeitsplätzen.
Der 9. Stadtbezirk verfügt neben einer breiten Palette von Unternehmen aus dem Bereich Handel und Dienstleistungen über zahlreiche öffentliche Einrichtungen, u. a. die Niederlassung der Deutschen Bahn AG, das Bundeswehr-Verwaltungszentrum, zahlreiche Krankenhäuser (wie das Rotkreuz-Krankenhaus, das Deutsche Herzzentrum, das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, das Krankenhaus Dritter Orden mit Kinderklinik) sowie andere bedeutende Sozialeinrichtungen. Die soziale Zusammensetzung der Bevölkerung im Stadtbezirk ist entsprechend der unterschiedlichen städtebaulichen Strukturen sehr gemischt. Nach der Altersverteilung stellt sich Neuhausen als der jüngere der beiden Stadtbezirksteile dar. Der Anteil an Ausländerinnen und Ausländern liegt in Nymphenburg und in Neuhausen unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt.