Lohngerechtigkeit für Frauen

Mit rotem Schirm für Equal Pay: Flashmob am Donnerstag, 6. März, um 16 Uhr auf dem Marienplatz!

04. März 2025

OB Reiter: „Lasst die Frauen nicht im Regen stehen!“

Oberbürgermeister Dieter Reiter hat auch dieses Jahr die Schirmpatenschaft für den Equal Pay Day übernommen: „Lohngerechtigkeit für Frauen – ein Thema, das eigentlich selbstverständlich sein sollte. Aber mit einem Gender Pay Gap von 16 Prozent ist Deutschland noch immer eines der Schlusslichter in der EU.“
Oberbürgermeister Dieter Reiter hat auch dieses Jahr die Schirmpatenschaft für den Equal Pay Day übernommen: „Lohngerechtigkeit für Frauen – ein Thema, das eigentlich selbstverständlich sein sollte. Aber mit einem Gender Pay Gap von 16 Prozent ist Deutschland noch immer eines der Schlusslichter in der EU.“

Frauen erreichen seltener Führungspositionen, übernehmen einen Großteil der unbezahlten Care-Arbeit, arbeiten daher auch fast dreimal so häufig in Teilzeit wie Männer und sind häufiger im Niedriglohnsektor beschäftigt. Auf dieses Missverhältnis weist in Deutschland seit 2008 der Equal Pay Day (EPD) hin.

Zu diesem Anlass lädt das Münchner EPD-Aktionsbündnis an diesem Donnerstag, 6. März, um 16 Uhr zum Flashmob auf dem Marienplatz ein: „Zieht Euch rot an, packt Eure roten Regenschirme ein und kommt zahlreich zum Marienplatz! Wir brauchen viele Mitstreiter*innen, um ein eindrucksvolles Bild zu schaffen!“ Wer keinen roten Schirm hat, bekommt einen zur Verfügung gestellt. Musikalisch begleitet wird die Aktion von der Percussiongruppe Drumadama.

„Lasst die Frauen nicht im Regen stehen!“ ruft auch Oberbürgermeister Dieter Reiter auf. Er ist wieder Schirmherr des EPD. „Trotz des Wunsches vieler Familien nach einer gleichberechtigten Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit halten verkrustete Strukturen und kurzfristige finanzielle Anreize am traditionellen Zuverdienermodell fest. Abgesehen von den höchst ungerechten persönlichen Folgen für die Frauen, wirkt dieses Modell auch negativ auf Innovationskraft und Produktivität unserer Wirtschaft.“

In der ganzen Stadt ist auf Plakaten, Säulen und auf Bildschirmen in der U-Bahn die EPD-Botschaft MIND THE PAY GAP zu sehen, in Gaststätten liegen Postkarten aus. Um beim EPD mitzumachen einfach ein Foto davon auf Social Media mit dem Hashtag #equalpay teilen und den Account @epdmuenchen markieren. Denn: „Wichtig ist, sich zu vernetzen und die Posts vielfach zu teilen, um die EPD-Kampagne allen sichtbar zu machen und Equal Pay einzufordern,“ so das Bündnis. Details sind zu finden unter muenchen.de/equal-pay-day.

Ebenfalls am 6. März bietet das Referat für Arbeit und Wirtschaft von 10 bis 18 Uhr allen Frauen eine Freifahrt auf den Rathausturm unter dem Motto Bessere Aussichten für Frauen an.

Und das Versicherungsamt im Kreisverwaltungsreferat informiert in zwei Online-Vorträgen zum Thema Frauen und Rente und bietet zusätzliche Beratungs- und Antragstermine. Details sind zu finden unter muenchen.de/rente.

Vom 8. bis 30. März veranstalten zudem Künstler*innen- und Kultur-Initiativen mit Unterstützung des Kulturreferats das queer-feministische Kulturprogramm #sieinspiriertmich. Auch dieses Mal wieder mit Musik, Literatur, Film, Performance und Fotografie in Form von Workshops, Vorträgen, Konzerten und Ausstellungen. Alle Infos dazu unter sie-inspiriert-mich.de.

Förderung von Frauen auf breiter Front

Die Landeshauptstadt München ist eine attraktive Arbeitgeberin für Frauen – Chancengleichheit ist ihr ein wichtiges Anliegen. Mit eigenen Beratungsangeboten, Projektförderung und Preisen leistet sie aber auch einen Beitrag zur Chancengerechtigkeit in der Stadtgesellschaft und zum Schutz vor Gewalt.
Jan Saurer
Die Landeshauptstadt München ist eine attraktive Arbeitgeberin für Frauen – Chancengleichheit ist ihr ein wichtiges Anliegen. Mit eigenen Beratungsangeboten, Projektförderung und Preisen leistet sie aber auch einen Beitrag zur Chancengerechtigkeit in der Stadtgesellschaft und zum Schutz vor Gewalt.

Die Münchner Stadtverwaltung hat sich die Chancengleichheit für Frauen auf die Fahne geschrieben. Am Internationalen Frauentag am 8. März schmücken aber nicht nur symbolisch die Flaggen das Rathaus am Marienplatz.

„Die Stadt versucht mit ihren Arbeitszeitmodellen, der Möglichkeit von Home Office und den Leitsätzen zur Chancengleichheit die grundlegenden Bedingungen für berufliche Chancengerechtigkeit zu bieten,“ betont Oberbürgermeister Dieter Reiter. So unterstützt die Stadtverwaltung ihre Mitarbeiter*innen beim beruflichen Wiedereinstieg, erleichtert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bezahlt geschlechtsneutral und fördert Frauen in Führungspositionen – der Anteil liegt hier aktuell bei 50,9 Prozent.

Die bereits 1985 eingerichtete, städtische Gleichstellungsstelle für Frauen steht für Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit für alle Geschlechter. Die Themenvielfalt reicht von Gendermedizin über gendergerechte Spielraum-Gestaltung bis zur Gleichberechtigung bei der Besetzung von Gremien oder der Vergabe von Geldern, dem Gender Budgeting. Und die Gleichstellungsstelle ist auch Initiatorin, Mitorganisatorin oder Bündnispartnerin zahlreicher Veranstaltungen, Aktionen und Projekte.

Besonderes Augenmerk legt die Fachstelle auch auf das Thema Geschlechtsspezifische Gewalt. Sie hat dagegen gemeinsam mit städtischen Referaten und Vertreter*innen von Fachstellen und -einrichtungen einen Aktionsplan entwickelt und unterstützt die Vernetzung der Hilfs- und Unterstützungsangebote in München.

Im Rahmen des Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramms (MBQ) bietet die Stadt zudem ein ganzes Bündel an Maßnahmen an, um gleiche Chancen für Frauen am Arbeitsmarkt zu schaffen. MBQ fördert etwa das Projekt power_m, das Frauen beim Wiedereinstieg in den Beruf unterstützt, das Projekt MOVE! für den beruflichen Einstieg, Aufstieg oder Umstieg durch Mentoring oder guide, das Existenzgründerinnen bei der Umsetzung ihrer Geschäftsidee begleitet. Und am 8. April wird das Aktionsforum Neustart nach erfolgreicher Premiere in 2024 wiederholt: Münchnerinnen, die sich beruflich neu orientieren möchten, nach Elternzeit oder Pflegephase den Wiedereinstieg wagen oder über eine Selbstständigkeit nachdenken, können sich informieren und beraten lassen.

Außerdem verleiht die Stadt den Anita Augspurg Preis zur Förderung der Gleichberechtigung für Mädchen und Frauen. In diesem Jahr feiert er sein 30jähriges Bestehen. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis ist benannt nach Anita Augspurg, einer Feministin, die kämpferisch, kraftvoll und durchsetzungsstark gegen große Widerstände für viele grundsätzliche Frauen- und Gleichstellungsfragen eintrat. Der Preis 2024 geht an den Frauentreffpunkt Neuperlach e.V. Der Verein verfolgt seit 50 Jahren das Ziel, Kontakte zwischen Frauen jeden Alters und jeder Herkunft in allen Lebenssituationen zu fördern, Isolation entgegenzuwirken und die Frauen familiär, sozial sowie beruflich in ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten.

Seit 2018 macht die Stadt zudem mit dem Wirtschaftspreis für Frauen LaMonachia die Leistungen und den Erfolg von Frauen am Wirtschaftsstandort München sichtbar und zeigt Vorbilder auf. Eine LaMonachia-Preisträgerin ist wirtschaftlich erfolgreich, steuert ihr Unternehmen auf Wachstumskurs und überzeugt durch Innovationen. Noch bis 4. April können sich Managerinnen und Unternehmerinnen für den Preis 2025 bewerben.

OB Reiter ist überzeugt: „Durch die Schaffung einer gerechteren Arbeitswelt können wir nicht nur die Lebensqualität von vielen Frauen verbessern, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität und das Wachstum fördern. Damit stärken wir auch insgesamt die Basis einer demokratischen Gemeinschaft.“

Information

Die Stadt informiert

„Die Stadt informiert" erscheint in der Regel dienstags in der Süddeutschen Zeitung und im Münchner Merkur. Dieser Beitrag ist vom 4. März 2025.