Münchner Innovationspreise 2022
Die Start-ups proband 15, CI Cloud Item und cityscaper wurden mit den Münchner Innovationspreisen 2022 ausgezeichnet.
Finale im Munich Urban Colab
Foto v.l.: Links Lorenz Prasch und Philipp (proband15), Referent für Arbeit und Wirtschaft Clemens Baumgärtner, Bürgermeisterin Habenschaden, Yannic Schwarz (cityscaper), Andreas Neumair und Ronald Lehnert (Cloud Item), Nils Westrich und Nina Herzog (Future Weeks). Nicht auf Bild: Ron Tamerin (TamerinTECH).
Die besten Lösungsvorschläge zu den ausgeschriebenen städtischen Challenges wurden durch den kommissarischen Leiter des IT-Referats, Hans Raab, und den Leiter der Städtischen Friedhöfe München, Heino Jahn, gekürt. Schirmherrin Bürgermeisterin Katrin Habenschaden überreichte den Start-ups cityscaper, CI Cloud Item und proband15 den Innovationspreis 2022 der Landeshauptstadt München.
Katrin Habenschaden: „Digitaler, nachhaltiger, effizienter und bürgerfreundlicher: Das ist der Kurs, den wir mit voller Kraft verfolgen. Der Innovationspreis ist Teil dieser Strategie, denn oft hilft bei der Lösung eines Problems der Blick von außen. Als Verwaltung profitieren wir von den Ideen der kreativen Köpfe. Die Startups wiederum können sich in einem realen Testfeld ausprobieren und weiterentwickeln. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner-Teams.“
Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner bekräftigt die Signalwirkung des Innovationspreises: „Der Innovationspreis hat sich erfolgreich etabliert. Hier finden junge Teams die richtigen Anknüpfungspunkte, um in Pilotprojekten Lösungen für die unterschiedlichsten Herausforderungen der Urbanität zu finden und zu erproben und damit konkret an der Zukunft ihrer Stadt mitzugestalten.“
Preisträgerinnen und Preisträger 2022
Klimawandel greifbar machen
Preisträger: cityscaper GmbH
Der Klimawandel erscheint vielen als abstraktes Phänomen und persönlich wenig greifbar. Wie psychologische Forschungen zeigen, trägt häufig eine verfehlte Kommunikation zu dieser Situation bei. Bei der Challenge „Klimawandel greifbar machen“ suchte die Stadt innovative Darstellungsmethoden, um Thematik und Folgen des Klimawandels in der Stadt verständlich und nachvollziehbar sichtbar zu machen. Gesucht wurde ein Ansatz, der durch entsprechendes visuelles Feedback allen Bürger*innen die Dringlichkeit des Themas regelmäßig bewusst macht und zu individueller Veränderung des Verhaltens im täglichen Leben motiviert. Die Lösung sollte auf das Ziel der LHM einzahlen, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden.
Der Innovationspreis ging an das Start-up cityscaper GmbH. Den Bürger*innen den Klimawandel anhand von Augmented Reality visuell greifbar zu machen, sei es die negativen Folgen des Klimawandels vor Augen zu führen, aber auch die Wirkung von Klimaschutzmaßnahmen sowie Beispiele aufzuzeigen, wie Klimaschutz im eigenen Umfeld angewendet werden kann, hat die Jury begeistert und überzeugt.
Hans Raab, kommissarischer Leiter des IT-Referats: “Innovative IT-basierte Visualisierungstechnologien wie Virtual Reality und Augmented Reality können in Verbindung mit dem uns alle betreffenden Klimawandel hervorragend als Werkzeuge genutzt werden, um auch die momentan vielleicht noch nicht überall spürbaren Folgen des Klimawandels in München für seine Bewohner*innen, aber auch für die Stadtverwaltung im wahrsten Sinne des Wortes sichtbarer und damit greifbarer und verständlicher zu machen.“
Mehr zu dem von der cityscaper Gmbh entwickelten Visualisierungstool auf muenchen.digital.
Entwicklung einer Friedhofs-App
Preisträger: CI Cloud Item GmbH und
proband15 GmbH
Die Städtischen Friedhöfe München verwalten 29 Friedhöfe mit ca. 260.000 Gräbern und jährlich etwa 11.000 Bestattungen. Insgesamt macht das über 100.000 Kund*innenkontakte pro Jahr. Hinzu kommen die Kontakte zu Dienstleistenden, Handwerk und Geistlichkeit. Mit der Entwicklung einer Friedhofs-App möchten die Städtischen Friedhöfe München die Beziehung zu Kund*innen und Besucher*innen auf den Friedhöfen auf eine neue Dimension des Erlebens heben. Durch digitale Visualisierung und Vernetzung vorhandener Daten sollen Entscheidungsprozesse, z.B. beim Kauf eines Grabes, vereinfacht sowie Entwicklungsprozesse, wie neue Mobilitätskonzepte für Radfahrende oder Mobilitätseingeschränkte angestoßen werden.
Die beiden Finalistenteams CI Cloud Item GmbH und proband15 GmbH wurden mit dem Innovationspreis ausgezeichnet. Die Jury begründete die Preisvergabe an die beiden Finalisten mit den unterschiedlichen Lösungsansätzen: Beide sind sehr innovativ, stehen jedoch nicht in Konkurrenz zueinander, sondern ergänzen sich sogar in idealer Weise: Während die proband15 GmbH auf eine attraktive visuelle Lösung setzt, die den App-Nutzenden mithilfe von Augmented Reality lenkt und informiert, baut die CI Cloud Item GmbH anhand eines Digital Twins eine Plattform auf, die unterschiedliche Friedhofsprozesse unterstützt.
Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: “Beide Start-up-Teams haben gezeigt, dass sie die Fragestellung exakt erfasst haben und darauf eine maßgeschneiderte Lösung entwickeln können. Das ist Innovation mal zwei – von unterschiedlichen Perspektiven aus gedacht“.
Weiterentwicklung und Erprobung
Die Gewinnerteams bekommen die Möglichkeit, ihre Lösungsansätze nach der Sommerpause in einer Co-Creation-Phase gemeinsam mit der Stadtverwaltung im realen städtischen Kontext weiterzuentwickeln und zu erproben. Dabei erhalten sie die Möglichkeit einer Begleitung in einem der Entrepreneurship Programme der Kooperationspartner. Die UnternehmerTUM, das Strascheg Center for Entrepreneurship, das LMU Innovation & Entrepreneurship Center, das Gründungszentrum founders@unibw sowie German Entrepreneurship bieten den Preisträgerinnen und Preisträgern dazu einen bewerbungslosen Zugang.
Zum Innovationswettbewerb der Stadt München
Der Innovationspreis der Landeshauptstadt München wurde in diesem Jahr zum fünften Mal verliehen.
Zum ersten Mal seit der Corona-Krise wurden nicht nur die direkt Beteiligten, sondern weitere Gäste zur Preisverleihung ins Munich Urban Colab eingeladen. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft fördert ausdrücklich die Vernetzung der Akteure aus dem Innovations- und Start-up-Ökosystem, da das Netzwerk für die Initiierung weiterer Innovationsideen ungemein wichtig ist.
Die nächste Runde des Innovationswettbewerbs wird im Frühjahr 2023 ausgeschrieben. Bereits jetzt können Interessierte sich hier per E-Mail vormerken lassen, um automatisch über den Ausschreibungsstart informiert zu werden.