Skateboarden – ein urbaner Sport

Attraktive Skateanlagen in München sind das Ergebnis des Dialogs mit Experten aus der Skaterszene

München auf dem Weg zur Skatepark-City

Die Auswahl und Anordnung der Hindernisse ist einzigartig im Angebot des  bestehenden Skateparks in München
Peter Schinzler
Skateanlage Hirschgarten

Skateboarden ist ein Sport, der sich ständig weiterentwickelt. Deshalb orientieren sich auch die Anlagen der Landeshauptstadt München am aktuellen Stand. Die Stadt München unterstützt als traditionell sportfreundliche Großstadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten die vielfältigen sportlichen Aktivitäten der Münchnerinnen und Münchner. In den innerstädtisch dicht bebauten Wohnquartieren gestaltet sich die Standortsuche gerade oft schwierig. Bei der Planung von Skateanlagen, die vom Gesetzgeber als besonders lärmintensiv eingestuft werden, müssen genügend große Abstände zur umgebenden Wohnbebauung eingehalten werden.

In München ist Skateboarden dennoch mittlerweile so vielfältig und abwechslungsreich wie in kaum einer anderen Stadt – Street- oder Poolskater*innen kommen voll auf ihre Kosten. Gab es in den Anfängen des neuen Sporttrends in den 80er und 90er Jahren eher die Standard-Fertigteilanlagen, meistens aus Holz oder Betonfertigelementen, hat München in den letzten Jahren in attraktive Skateparks investiert, die gemeinsam mit den Nutzern individuell entwickelt wurden. So wird größtmöglicher Fahrspaß und letztlich eine hohe Akzeptanz erreicht. 34 öffentliche Skateanlagen in einer Größe zwischen 100 und 1.500 Quadratmetern werden vom Baureferat betreut. Nach Ansicht von Skateboard-Freaks ist München auf dem Weg zu der Skatepark-City.

Mit Skateexperten an einem Tisch

Um für die Münchner Skater möglichst interessante und bestens nutzbare Anlagen zu bauen, arbeitet das Baureferat schon seit Jahren mit Experten aus der Szene zusammen. In Workshops und Gesprächen haben die verantwortlichen Planer für die Grün- und Spielanlagen erfahren, welche Besonderheiten den Reiz einer attraktiven Skateanlage ausmachen und welche Details den Fahrspaß erheblich erhöhen. Viele Wünsche der Skater erfüllten sich: Es entstanden Skateparks von hoher sportlicher Qualität und Attraktivität. Die intensive und kreative Zusammenarbeit trägt weitere Früchte: Dank der Anregungen wird nicht nur in neue Skateparks investiert. Auch kleinere Anlagen aus den Anfängen des Skateboardens werden in den kommenden Jahren vom Baureferat optimiert und mit attraktiven Elementen ergänzt. Damit stärkt die Landeshauptstadt deren wichtige soziale Funktion als Treffpunkt für die Kinder und Jugendlichen in den Stadtteilen und als Ort der Integration. Aber auch immer mehr Erwachsene, die das Skateboarden neu oder wieder entdecken, finden ein Angebot sich sportlich auszuprobieren. 

Vorstellung einiger Skateanlagen

Peter Schinzler

„Street“-Skatepark im Hirschgarten komplett erneuert

Das Baureferat hat die vom Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg beschlossene Neugestaltung des Skateparks im Hirschgarten termingerecht abgeschlossen. Ab Ende Mai 2021 wurde die alte Anlage abgebaut.

Die Ausgestaltung des neuen Skateparks, vor allem die Auswahl und Anordnung der Hindernisse, ist einzigartig im Angebot der bestehenden Skateparks in München. Die Anlage ist in freien „Lines“ befahrbar („kreuz und quer“) und hat einen Aufenthaltsbereich mit Sitzfläche. Charakteristisch ist die Ortbetonbauweise mit besonders ausgeformten Hindernissen. Durch eine niedrige Bauhöhe fügt sich der neu gestaltete Skatepark sensibel in das Gartendenkmal Hirschgarten ein.

Im Planungsprozess zur Neugestaltung des Skateparks wurde vom Baureferat der Verein Skateboarding München e.V. als Vertreter der Nutzer*innen intensiv eingebunden, um das in dieser Gruppe vorhandene Fachwissen in die Planung einfließen lassen zu können und eine hohe Akzeptanz zu erreichen. Die Planungen wurden mit dem Bezirksausschuss und der Unteren Denkmalschutzbehörde abgestimmt.

Die Größe (500 Quadratmeter) und die Lage der Skateanlage wurden nicht verändert. Die vorhandene Skateanlage war aufgrund ihrer Bauweise und des Zustandes veraltet und schlecht nutzbar. Sie ist in den 1990er Jahren in Asphaltbauweise und mit Fertigteilrampen aus Beton errichtet worden.

Da die neben der Skateanlage liegende Sommerstockbahn nicht mehr in Benutzung ist und es im Hirschgarten noch weitere Sommerstockbahnen gibt, wurde im Zuge der Sanierung der Skateanlage auch der im Parkpflegewerk vorgesehene Rückbau dieser Sommerstockbahn umgesetzt. Dadurch ist die Fläche dauerhaft entsiegelt.

Eine spektakuläre Anlage in Feldmoching

Ein Gemeinschaftsprojekt vom Baureferat, Skateanlagenplanern und künftigen Nutzern ist die imposante Anlage in Feldmoching – Anfänger und Profis kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten.

2007 bekamen die Skater eine neue Pilgerstätte: den Skatepark am Badegelände des Fasaneriesees. Er ist im Großraum München und in Skaterkreisen ein Geheimtipp. 

Hauptelemente der gut 970 Quadratmeter großen Anlage (Projektkosten zirka 270.000 Euro) sind die sogenannten Bowls: zwei schüsselartige Vertiefungen, die sowohl für geübte Skater, als auch für Anfänger bestens geeignet sind. Die anspruchsvollere der beiden Bowls misst an der tiefsten Stelle bis zu drei Meter – sogar für Könner und Wagemutige eine echte Herausforderung. Die Ausformungen sind bis ins Detail so individuell ausgefeilt, dass man verschiedenste Linien oder Figuren fahren kann und trotzdem immer in Schwung bleibt. Ergänzt wird die Anlage durch einen Parcours mit unterschiedlichen und vielfältig nutzbaren Street-Elementen. Besonders ins Auge fällt, dass die Anlage wie aus einem Guss wirkt, ähnlich einer großen Bodenskulptur.

Die Skateanlage besteht nicht wie üblich aus vorgefertigten Standardelementen, sondern aus Ortbeton, dessen Oberfläche nachträglich von Hand geglättet wurde. Bei dieser technisch anspruchsvollen Bauweise wird der Beton aufgespritzt, wodurch freiere Formen und dynamische Radien realisiert werden, die mit Fertigteilen nicht möglich sind. Durch die anschließende Glättung entsteht eine einheitliche und fugenlose Oberfläche – so macht Skaten noch mehr Vergnügen.

Multifunktionale Flow-Anlage im Süd-Osten der Stadt

In Ramersdorf-Perlach wurde ein Skatepark für surfähnlich flüssiges Fahren konzipiert - ein besonderer Höhepunkt ist die Oververtcorner

Der Skatepark „Im Gefilde“ in Ramersdorf-Perlach (Projektkosten zirka 450.000 Euro) wurde 2011 vom Baureferat als multifunktionale Flow-Anlage errichtet. Das heißt, sie ist für ein surfähnliches und flüssiges Fahren konzipiert, dafür weniger für das gewohnte, eher „aggressive“ Boarden geeignet. Unzählige Lines (Fahrwege) von flach bis sehr steil bieten sich sowohl für Anfänger, als auch für Könner gleichermaßen an. Weiche Formen und Übergänge bestimmen die Gestaltung.

Ein besonderer Höhepunkt ist die Oververtcorner: Ein Element, das wie eine aufgeklappte Muschel aus dem Terrain ragt und zum Blickfang im gesamten Gelände wird. Dieses neue und außergewöhnliche Konzept wurde bei den Planungsgesprächen von der Skaterszene ausdrücklich gewünscht, um das Angebot von unterschiedlichen und attraktiven Skatespots in München zu ergänzen.

Kleine Skateanlage mit raffinierter Bowl

Skater jeden Alters können sich hier ungestört ihrem Hobby widmen.

Im Jahr 2007 entstand in Berg am Laim eine Skateanlage, auf der neuen Jugendspielfläche an der Xaver-Weismor-Straße. Sie ist in Art und Bauweise dem Skatepark am Fasaneriesee ähnlich, allerdings mit 450 Quadratmetern (Projektkosten zirka 100.000 Euro) deutlich kleiner. Das Gelände im Gleisdreieck war ideal: Hier sind die Kinder und Jugendlichen ungestört und können sich weit ab von möglicherweise gestörten Anliegern nach Herzenslust in der kleinen, aber raffinierten Bowl austoben.

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