Das Neue Rathaus: Rundgang innen

Der Rundgang geht weiter: Ratstrinkstube, Treppenhaus, Sitzungssäle – entdecken Sie das Neue Rathaus von innen!

Treppenhaus

Treppenhaus

Wie fast das gesamte Rathaus war auch das Treppenhaus ehemals sehr kostbar ausgestattet. Von dieser Ausstattung zeugen heute noch das kunstvolle Gewölbe und die roten Marmorsäulen, die sich in manchen Teilen des Rathauses finden. Die Treppengeländer und Brüstungen sind zum Teil in Maßwerk ausgeführt, der Boden ist in einigen Gängen mit schönem Muster versehen. An den Wänden des Flurs vor den Amtsräumen des Oberbürgermeisters im 2. Stock hängen wechselnde historische Ausstellungen über das Münchner Stadtleben.

Sitzungssäle

Als Eingangsbereich für die Sitzungssäle bietet das ebenfalls noch original ausgestattete Vor- bzw. Botenzimmer Stadträten und Besuchern die Möglichkeit, ihre Garderobe abzulegen. Besonders imposant ist der mit einer Uhr versehene, fast raumhohe Eichenschrank im neogotischen Stil. Die Säle im zweiten Obergeschoss sind für Rollstuhlfahrer mit Aufzug erreichbar, behinderten­freundliche Toiletten sind vorhanden.

Der Große Sitzungssaal, in dem auch die Vollversammlungen des Münchner Stadtrats abgehalten werden, ist der größte Raum im Neuen Rathaus. Er wird dominiert von Karl von Pilotys (1826 – 1886) Kolossalgemälde „Monachia“, das mit einer Breite von 15,2 Metern und einer Höhe von 3,6 bzw. 4,7 Metern die ganze Stirnwand des Saales einnimmt. Das Leinwandbild befindet sich erst seit 2004, nach mehr als 50-jähriger Abwesenheit und mittlerweile gründlicher Restaurierung, wieder an seinem angestammten Platz. Pilotys Riesengemälde illustriert in geradezu provokanter Weise den mit dem Bau des Rathauses erstmals gegenüber der Staatsgewalt demonstrierten Anspruch der Kommune München auf wachsende Selbständigkeit: Während die Personifikation der Stadt, die „Monachia“, um das Gemeinwohl verdiente Bürger und Bürgerinnen auszeichnet, kommen die Landesherren nur als leblose Standfiguren im Hintergrund vor.

An der rückwärtigen Seite des Sitzungssaales, über den gotisierenden, zum Ausschusszimmer führenden Türen, befindet sich eine Galerie mit vergoldeten schmiedeeisernen Brüstungsgittern. Bürgerinnen und Bürger können von hier aus die öffentlichen Sitzungen des Stadtrats verfolgen.

Der Kleine Sitzungssaal wird vor allem für Sitzungen des Münchner Stadtrats und Empfänge der Stadt genutzt. Er ist der Raum im Neuen Rathaus, der noch am meisten Originalausstattung besitzt. Besondere Beachtung verdienen die reich geschnitzte Eichenholzdecke und der 24-armige Bronzelüster. Der Raum gibt darüber hinaus mit seinen Wandvertäfelungen, den baldachingekrönten Ledersofas, einer Standuhr mit reich verziertem Gehäuse sowie dem imposanten, fast bis zur Decke reichenden Kamin einen Eindruck von den einst in allen Repräsentationsräumen des Rathauses vorhandenen, reichen neogotischen Dekorationen und Möblierungen. Auch dieser Saal hat eine für die Öffentlichkeit zugängliche Galerie. 30 Kleiner Sitzungssaal Im Kleinen Sitzungssaal nimmt ein Gemälde nahezu die ganze Stirnseite des Raumes ein.

Unter dem Titel „Münchens Aufblühen unter Ludwig dem Ersten in Kunst und Wissenschaft“ schuf Wilhelm von Lindenschmit d. J. (1829 – 1895) ein Fresko, das inhaltlich eine klare Gegenposition zu dem Bild im Großen Sitzungssaal darstellt. Das Werk war eine eindeutige Huldigung an das Haus Wittelsbach: König Ludwig I., unter einem lebensgroßen Kruzifix stehend, krönt die demütig vor ihm kniende Personifikation der Stadt, die „Monachia“. Allegorien der Kunst, der Wissenschaft (rechts vom König stehend) sowie des Kunstgewerbes (sitzende Figur) assistieren bei der Szene.

Juristische Bibliothek

Die Juristische Bibliothek ist eine der schönsten Bibliotheken in München. Im Jahr 1843 erteilt der Magistrat der königlichen Haupt- und Residenzstadt München dem späteren Stadtchronisten Ulrich von Destouches den Auftrag, „sämtliche dem Magistrat und den unter magistratischer Verwaltung stehenden Anstalten gehörige Bücher zu sammeln, abzustempeln, zu verzeichnen und zu katalogisieren“. 

Auf dem zentralen Marienplatz beginnen 1867 die Arbeiten für das Neue Rathaus des Architekten Georg von Hauberrisser, in dem die Magistratsbibliothek ab 1875 in schmucklosen Räumen zur Dienerstraße hin beheimatet ist. Der repräsentative zweistöckige Lesesaal, der zur guten Stube des Rathauses – zum Prunkhof – orientiert ist, gehört zum dritten Bauabschnitt und wird 1905 vollendet.

Im Jahr 1906 zieht die Bibliothek in den fast zehn Meter hohen Raum mit den vergoldeten, schmiedeeisernen Wendeltreppen und den umlaufenden Balustraden ein. Dessen Ausstattung im Münchner Jugendstil wurde von Hauberrisser als Gesamtkunstwerk entworfen und bildet einen bemerkenswerten Kontrast zu dem neogotischen Stil des Neuen Rathauses.

Durch Löscharbeiten im Zweiten Weltkrieg wird das große allegorische Deckenfresko von Waldemar Kolmsperger „Die Zeit enthüllt die Wahrheit“ zerstört. Die übrigen Schäden halten sich in Grenzen. Die „Bibliothek des Stadtrats“ kann als erste Abteilung im Rathaus bereits am 2. Januar 1946 ihren Betrieb wieder aufnehmen. In den 60er Jahren bürgert sich der Name Juristische Bibliothek ein

Die historisch wertvolle Einrichtung verbirgt inzwischen moderne Technik. Datenleitungen, WLAN und ein geändertes Lichtkonzept sind selbstverständlich. Die Juristische Bibliothek bietet zeitgemäßen Service und ein hochwertiges Veranstaltungsprogramm und ist deshalb nicht nur bei den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern auch bei Juristinnen und Juristen, Studierenden und Kulturinteressierten überaus geschätzt.

Die historisch wertvolle Einrichtung verbirgt inzwischen moderne Technik. Datenleitungen, WLAN und ein geändertes Lichtkonzept sind selbstverständlich. Die Juristische Bibliothek bietet zeitgemäßen Service und ein hochwertiges Veranstaltungsprogramm und ist deshalb nicht nur bei den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern auch bei Juristinnen und Juristen, Studierenden und Kulturinteressierten überaus geschätzt.

Besichtigungen sind nur im Rahmen von Rathausführungen außerhalb der Öffnungszeiten. Ticketverkauf bei der Touristen-Information im Rathaus.

Grütznerstube

Die Grütznerstube

Die im Parterre des Bibliotheksbaus gelegene Grütznerstube wurde ursprünglich zusammen mit dem angrenzenden St.-Benno-Stüberl für Weinproben genutzt. Seinen Namen verdankt der gemütliche Raum dem Maler Eduard Grützner (1846 – 1925). Er schuf die fünf Porträts, die noch heute hier hängen (sie zeigen die Bürgermeister Philipp von Brunner und Wilhelm Georg von Borscht, den Dr. Bachmeier, den Ratskellermeister Michael Krahmer, den Weingutsbesitzer Heinrich Koch aus Deidesheim und den Künstler selbst). Erwähnenswert sind in diesem Raum auch der sehr schöne alte Kachelofen sowie die bleiverglasten Fenster. Die Grütznerstube dient heute – wie auch die Ratstrinkstube – als Raum für städtische Feierlichkeiten und Presse­konferenzen.

Ratstrinkstube

Ratstrinkstube

Die Ratstrinkstube ist sowohl durch den Haupteingang am Fischbrunnen als auch über den Großen Hof zu erreichen. Sie diente früher den wöchentlichen Sitzungen der Fraktionen der städtischen Kollegien. Heute wird sie vor allem für Feierlichkeiten im kleineren Rahmen genutzt. Der zweigeteilte Raum mit dem schönen Kreuzgratgewölbe kann für ausgewählte Veranstaltungen angemietet werden. Er befindet sich im Hochparterre und ist für Rollstuhl­fahrer mit Aufzug erreichbar.

Kassenhalle (Rathausgalerie)

Die Kassenhalle (Rathausgalerie) während einer Ausstellung

Die ehemalige Kassenhalle, heute Rathausgalerie wird seit 1979 in erster Linie als Ausstellungsraum genutzt. Der durch die Überwölbung des 245 Quadratmeter großen Hofes mit einem Glasdach entstandene Raum, dessen Gewölbe und Decken von 20 Granitsäulen und -pfeilern getragen werden, beherbergte einst die verschiedenen städtischen Kassenräume; auch wurde hier der Schalterverkehr abgewickelt.

Altes Rathaus

Weiter zum Alten Rathaus

Das Alte Rathaus wurde 1310 erstmals im Ratsbuch der Stadt erwähnt. Seitdem erfuhr der Bau zahlreiche Um- und Einbauten, Zerstörungen und Wiederaufbauten.
Altes Rathaus

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