Münchens Flora
Lernen Sie die spannende und vielfältige Pflanzenwelt der Stadt kennen - hier gibt es viel zu entdecken!
Was wächst vor Ihrer Haustüre?
Vor Ihrer Haustüre wächst eine erstaunliche Vielzahl heimischer Wildpflanzen. Grund für Münchens hohe Biodiversität sind unter anderem die vielen verschiedenen Lebensräume, die die Stadt bietet.
Für die Pflanzengruppen der Stauden, Sträucher und Bäume haben wir Ihnen Infos zusammengestellt und zusätzlich Wissenswertes zum Schmökern und Entdecken verlinkt. Schauen Sie genau - vielleicht begegnen Sie der ein oder anderen Wildpflanze bei Ihrem nächsten Spaziergang.
Stauden und Kräuter
Was Kenner*innen als Stauden und Kräuter bezeichnen, wird häufig unter dem Begriff "Blumen" zusammengefasst.
In München finden sich zahlreiche heimische Stauden und Kräuter. Die Stadt hat besonders in dieser Pflanzengruppe absolute Raritäten vorzuweisen. Grund sind die Reste der früher im Stadtgebiet weit ausgedehnten Heiden und Moore. Einige speziell an diese Wildpflanzen angepasste Tiere lassen sich in der Stadt ebenfalls noch finden.
Im Folgenden stellen wir Ihnen sowohl Raritäten als auch häufige Wildkräuter vor. Wer sich für ihre Verwendung in der Wildkräuterküche interessiert, kann sich über den Link in der Broschüre des LBV München über heimische Superfoods und ihre Zubereitung informieren.
Artportraits
Er symbolisiert wie kaum eine andere Pflanze die Münchner Grashaiden, die in weiten Teilen des Stadtgebietes in vergangenen Jahrhunderten die Landschaft prägten: der Fransenenzian. Da die oberirdischen Teile bitter schmecken, werden sie von Weidetieren verschmäht. Auch die Schafherden, die seit alters her über die Münchner Haiden zogen, ließen ihn ungeschoren. Sie förderten diese Pflanzen indirekt sogar, indem die Beweidung die notwendige Nährstoffarmut der Standorte schafft bzw. erhält und konkurrierende Vegetation kurz hält.
Die im Volksmund Heideröschen (auch Rosmarin-Seidelbast) genannte Art bildet niedrige Sträucher mit 5 bis 30 Zentimetern Höhe und verholzenden Trieben. Sie ist die vielleicht seltenste Pflanze des Stadtgebietes, da bislang nur ein Einzelexemplar auf der Fröttmaninger Haide wiederendeckt wurde. Die seltene Pflanze ist im Münchner Westen (dort ehemals Allacher und Menzinger Haide) sowie im Isartal im Münchner Süden schon vor langem ausgestorben und war auch bei Fröttmaning seit 1897 bis zu ihrem Wiederfund verschollen.
Für die Art ist bis heute auch der deutsche Name „Sumpf-Siegwurz“ gebräuchlich: Im Mittelalter glaubte man, wer die Knolle unter der Rüstung trägt, sei im Kampf unverwundbar. Ihre den Winter im Boden überdauernden Knollen sind nämlich mit einem Netz, ähnlich einem Kettenhemd überzogen und sollten daher den Sieg bringen. Sie wächst gerade in Übergangsbereichen von feuchten zu trockenen, nährstoffarmen Wiesen und ist in München beinahe ausgestorben. Bayern trägt in Deutschland die Hauptverantwortung für den Erhalt dieser weltweit gefährdeten und auch europaweit geschützten Art. Aus wenigen im Münchner Raum noch wild vorkommenden Pflanzen wurde die Art nachgezüchtet. Gelingt es, sie an geeigneten Standorten im Münchner Raum wieder anzusiedeln, hätte der Naturschutz einen kleinen Sieg errungen.
Diese stattliche Staude mit ihrer exotisch anmutenden Blüte ist eine für lichte Waldbestände wie die Münchner Lohwälder charakteristische Pflanze. Manchmal wachsen auch Exemplare auf Magerrasen in Waldnähe. Leider werden die Blüten nicht nur gerne von Rehen abgefressen, sondern auch immer wieder von Münchner Bürgern als Tischschmuck mitgenommen, sodass die Pflanzen kaum noch zur Samenbildung und Vermehrung kommen. Der Türkenbund verströmt besonders abends und auch nachts einen schweren, süßen Duft, der vor allem langrüsselige Schmetterlinge, wie zum Beispiel Schwärmer als Bestäuber anlockt.
Ursprünglich gedieh der Wiesen-Salbei besonders gut in trockenen, sonnigen Wiesen und Weiden der Münchner Schotterebene. Heute ist er relativ häufig anzutreffen, sowohl in den städtischen Parks als auch auf Brachflächen und in Schutzgebieten. Seine leuchtend blauen bis violetten Blüten erscheinen von Mai bis Juli und machen ihn zu einem auffälligen Anblick. Darüber hinaus ist der Wiesen-Salbei eine bedeutende Nektarquelle für Bienen und Schmetterlinge und wird in der traditionellen Volksmedizin wegen seiner heilenden Eigenschaften geschätzt.
Die Große Braunelle ist eine mehrjährige Pflanze, die vorwiegend in Wiesen, an Wegrändern und in lichten Wäldern in ganz München wächst. Sie zeichnet sich durch ihre lila-blauen Blüten aus, die von Mai bis September blühen und zahlreiche Insekten anziehen. Die Große Braunelle ist pflegeleicht und robust, wodurch sie sich gut für natürliche Gärten und als Bodendecker eignet. Außerdem ist sie bekannt für ihre medizinischen Eigenschaften, da sie in der traditionellen Kräuterkunde zur Unterstützung des Immunsystems und zur Linderung von Entzündungen eingesetzt wird.
Die Schafgarbe findet sich sowohl in den vielen Parks und Grünanlagen aber auch in vielen Schutzgebieten Münchens. Sie wird nicht nur wegen ihrer schönen, feinen Blüten geschätzt, sondern auch aufgrund ihrer ökologischen Bedeutung: neben anderen Insekten nutzen sie über 80 Wildbienenarten als Nahrungsquelle.
Der Waldmeister ist in München weit verbreitet und gedeiht vor allem in schattigen, feuchten Wäldern. Seine weißen, sternförmigen Blüten erscheinen zwischen April und Juni und sind eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten. Traditionell wird er zur Linderung von Schlafstörungen und Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Wegen seines charakteristischen Aromas wird der Waldmeister zudem gerne in Getränken, wie Maibowle, verwendet. Doch Achtung: die Pflanze enthält Cumarin, das nicht übermäßig konsumiert werden sollte. Zwischen März und April ist die beste Erntezeit, da der Waldmeister dann noch keine hohen Konzentrationen des Stoffs enthält.
Sträucher
Heimische Sträucher bieten für Tiere über das Jahr hinweg einen besonders wertvollen Lebensraum und haben im Stadtgebiet somit einen hohen ökologischen Wert.
- Im Frühjahr sind die reichlichen Blüten eine wichtige Nahrungsquelle für bestäubende Insekten. Blätter und Knospen dienen als Futter für Schmetterlingsraupen und Insekten.
- Von Frühling bis Herbst bieten Sträucher wichtige Brutgelegenheiten für Vögel. Vor allem Sträucher mit Dornen oder Stacheln sind ideale Nist-, Schlaf- und Ruheplätze, da sie hier selbst vor streunenden Katzen sicher sind.
- Im Spätsommer, Herbst und Winter sind die zahlreichen Beeren und Nüsse bei Vögeln und Kleinsäugern beliebt.
- In der kalten Jahreszeit wird der Unterwuchs von Sträuchern von vielen Tieren als Winterquartier genutzt (z. B. Igel, Amphibien).
Weitere spannende Infos zu den heimischen Stauden der Stadt finden Sie in der Broschüre "Hecken entdecken" des LBV Münchens.
Artportraits
Der Schwarze Holunder ist eine der häufigsten Straucharten in Mitteleuropa. Der bis 10 Meter hohe Stauch ist in München weit verbreitet. Die weißen Blüten des Schwarzen Holunders bietet den Bestäubern ausschließlich Pollen. Die schwarzen Früchte dienen Vögeln (Amseln, Drosseln, Stare und Mönchsgrasmücken) und Säugetieren als Nahrung. Die Blätter, Rinde, Samen und Beeren enthalten Giftstoffe. Diese zersetzten sich beim Erhitzen, sodass aus den Beeren Gelee, Mus, Sirup oder Saft hergestellt werden kann. Aus den Blüten kann Holundersirup hergestellt werden. Außerdem wird Holunder bis heute als Färberpflanze eingesetzt. Die Früchte enthalten mehrere Farbstoffe, die in der Lebensmittelindustrie für Süßigkeiten und Molkereiprodukte sowie in der Textilindustrie verwendet werden.
Der 5 bis 6 Meter hohe Strauch kommt in Europa bis nach Kleinasien vor und ist im Stadtgebiet sehr verbreitet. Bekannt ist sie für ihre essbaren, seit Jahrtausenden vom Menschen genutzten Früchte – die Haselnüsse. Der Großteil der im Handel erhältlichen Haselnüsse stammt jedoch von der nahe verwandten und nicht heimischen Lambertshasel. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Insektenarten, die sich unter anderem von den Blättern oder dem Saft der Gemeinen Hasel ernähren (der Käfer Haselnussbohrer und die Haselmaskenzikade). Die Nüsse dienen Kleinsäugern (Eichhörnchen, Bilchen, Mäusen) und Vögeln (Kleibern und Hähern) als Nahrung.
Die Zimt-Rose ist eine von mehreren heimischen Rosenarten. Sie ist in Gebirgsregionen von Mittel- und Osteuropa über Skandinavien bis nach Sibirien verbreitet. Ihr Name ist wohl auf die zimtfarbene Rinde der Stämme und Äste zurückzuführen und nicht auf den Geruch der Blüten. Die Rose wird bis zu 1,5 Meter hoch. Ihre Blütezeit beginnt im Vergleich zu anderen Wildrosen relativ früh – meist im Mai. Die dunkel-rosafarbigen Blüten werden gerne von Insekten bestäubt. Diese bieten zwar keinen Nektar an, halten aber ein reichliches Pollenangebot für die Bestäuber bereit. Die reifen Hagebutten sind vitaminreich und für Vögel und kleine Säugetiere eine willkommene Nahrung. Die Zimt-Rose wird etwa seit dem 17. Jahrhundert in europäischen Gärten kultiviert, ohne jedoch als Zierpflanze stark verbreitet zu sein.
Die Lavendelweide kommt in den Gebirgen Mittel- und Südeuropas sowie Kleinasiens vor und ist ein Vertreter von mehreren Weidenarten in München. Eigentlich findet man Lavendelweiden an Schotterbänken alpiner Flüsse wie der Isar. In München ist sie aber auch auf der Fröttmaninger Heide, auf kiesigen Brachflächen oder Bahngeländen zu finden. Als Frühblüher dient die Weide zahlreichen Insekten wie zum Beispiel Bienen, Hummeln und einigen Falterarten mit Blatt und Blüte als Nahrungsquelle im Frühling.
Die ursprüngliche Heimat des Sanddorns befindet sich in Asien. Eiszeitliche Verschiebungen führten dann zur Verbreitung in Europa. So war der bis zu 12 Meter hohe Strauch lange in den Isarauen Münchens beheimatet, ist dort aber fast verschwunden. Heute ist er auf den Heideflächen Münchens zu finden, wo er durch den Menschen verbreitetet wurde. Die Blüten des Sanddorns werden gewöhnlich vom Wind bestäubt. Als Wintersteher stellen die Früchte für Vögel in der kalten Jahreszeit eine bedeutende Nahrungsquelle dar. Die orange-gelben Früchte sind für ihren hohen Vitamin-C-Gehalt bekannt und werden deshalb auch als „Zitrone des Nordens“ genannt. Die Sanddornfrüchte werden vielfältig zu Konfitüren, Säften oder zu Gewürz verarbeitet.
Die Gewöhnliche Berberitze ist in Europa und Asien verbreitet und wird bis zu drei Meter hoch. Die gesamte Pflanze ist mit Ausnahme der Beeren giftig. Die Berberitze ist Zwischenwirt des Schädlingspilzes Getreideschwarzrost und wurde deshalb in Europa stellenweise nahezu ausgerottet und sollte nicht in die Nähe landwirtschaftlicher Flächen gepflanzt werden. Die gelben Blüten werden von Nektar sammelnden Insekten besucht, die Früchte von Vögeln gefressen und die Samen später wieder ausgeschieden und so ausgebreitet. Die roten Beeren sind auch für den Menschen genießbar (Achtung: nicht heimische blaufruchtige Arten sind giftig!). Sie sind sehr vitaminreich, schmecken säuerlich und werden zur Konfitürenzubereitung genutzt oder in der orientalischen Küche zum Kochen verwendet.
Bäume
Seit jeher besteht eine enge Verbindung zwischen Bäumen und Menschen. Früher waren Bäume für die Menschen in München entscheidend für die Gewinnung von Brennholz, Baumaterial und Gerbstoffen. Heute spielen sie eine Schlüsselrolle in der Gestaltung einer klimaangepassten Stadt und dem Erhalt der Artenvielfalt. Nachdem fast die Hälfte des Stadtgebiets versiegelt ist, sind diese Eigenschaften der Bäume von wichtiger Bedeutung.
Ihre ganze Wirkung entfalten Bäume allerdings erst nach vielen Jahrzehnten, deswegen ist der Erhalt großer, alter und sogar abgestorbener Bäume besonders wichtig.
Artportraits
Die (Rot-)Buche wäre ohne den Einfluss des Menschen die Haupt-Baumart in Mitteleuropa. Sie bevorzugt nährstoffreiche Böden mit guter Wasserversorgung, kann aber auch an anderen Standorten gut wachsen. Jedoch meidet sie zu nasse, zu trockene und zu kalte Standorte. Besonders die Spätfröste auf der Münchner Schotterebene führen dazu, dass die Buche eher in den südlichen Bereichen anzutreffen ist. Die Buche wird als Schattenbaumart bezeichnet, da sie in ihrer Jugend gut mit schattigen Bedingungen zurechtkommt. Diese Anpassung bietet einen ökologischen Vorteil, da viele andere Baumarten in ihren frühen Entwicklungsstadien deutlich mehr Licht benötigen. Buchen können bis zu 45 Meter groß und bis zu 500 Jahre alt werden. Die Bucheckern sind die Früchte der Buche und sind besonders bei zahlreichen Tieren beliebt, da sie sehr fettreich sind. In München sind am Wilhelmsgymnasium am Maxmonument Buchen zu bestaunen, die 100-130 Jahre alt sind oder am Marionettentheater an der Blumenstraße wachsen zwei Buchenarten mit einem stolzen Alter von 150 Jahren.
Die Stieleiche ist eine imposante Baumart, die Höhen von bis zu 40 Metern und ein beeindruckendes Alter von über 800 Jahren erreichen kann. Sie gilt als robust und anspruchslos, weshalb sie sowohl Hochwasserperioden von bis zu einem Monat als auch Trockenphasen problemlos überstehen kann. Die beiden am weitesten verbreiteten Eichenarten in Deutschland sind die Trauben- und Stieleiche, die für die heimische Artenvielfalt einen hohen ökologischen Wert haben. An diesen Baumarten wurden bereits 179 Großschmetterlingsarten und über 1000 verschiedene Käferarten nachgewiesen. Die knorrige Borke der Eiche bietet mit ihrer unregelmäßigen und tiefen Struktur zahlreichen Tierarten eine ökologische Nische. Im Herbst sind ihre nahrhaften Früchte, die Eicheln, besonders begehrt bei Eichelhähern, Eichhörnchen und Mäusen. Eine bedeutende Figur in der Münchner Landschaftsgartengeschichte, Friedrich Ludwig Sckell (1750-1823), hat im Nymphenburger Schlosspark zahlreiche Eichen gepflanzt, die heute eine bemerkenswerte Größe erreicht haben.
Der Spitzahorn verdankt seinen Namen den spitzzulaufenden Blattzipfeln. Neben der Winterlinde ist er eine der Baumarten in München, die häufig als Straßenbäume anzutreffen sind. Diese Verbreitung ist vor allem auf seine Anpassungsfähigkeit an das warme Stadtklima und die damit einhergehenden Trockenheitsphasen zurückzuführen. Darüber hinaus zeigt der Spitzahorn eine bemerkenswerte Toleranz gegenüber beengtem Wurzelraum. Wie sich diese Eigenschaften jedoch angesichts des fortschreitenden Klimawandels entwickeln werden, bleibt abzuwarten. Trotzdem ist der Spitzahorn auch in zahlreichen Parks anzutreffen, wo er bis zu 150 Jahre alt werden kann und Höhen von bis zu 35 Metern erreicht. In München kann man beispielsweise einen knapp 130 Jahre alten Spitzahorn an der Herrnschule in der Nähe vom Isartor bewundern.
Die Esche kann bis zu 200 Jahre alt werden und erreicht eine Höhe von 35 bis 40 Metern. Sie bevorzugt gut wasserversorgte und nährstoffreiche, tiefgründige Böden, kommt aber auch auf nasseren oder trockeneren Standorten vor. Sie besitzt schweres, hartes Holz mit hervorragenden Festigkeitseigenschaften und wird unter anderem zur Herstellung von Werkzeugstielen und -griffen verwendet. Die Eschenbestände sind jedoch vom Eschentriebsterben betroffen, das durch den Pilz Falsches Weißes Stengelbecherchen verursacht wird und bereits zu einem starken Rückgang der Baumart in Europa geführt hat. Eschen, die davon befallen sind, haben oft lichtere Kronen und herausragende abgestorbene Äste. Die verbleibenden Blätter wachsen in Büscheln an Nottrieben. Die Esche ist in München vor allem in Parks, Grünanlagen und entlang der Isar zu finden.
Die Waldkiefer ist eine der anspruchslosesten Baumarten und wächst unter extremen Bedingungen wie nährstoffarmen, trockenen, feuchten oder nassen Standorten. Dies ermöglicht es der Waldkiefer, Standorte zu besiedeln, die für viele andere heimische Baumarten nicht zugänglich sind. Die Kiefer kann eine beträchtliche Höhe von bis zu 45 Metern erreichen und ein Alter von 300 bis sogar 600 Jahren erreichen. In München ist sie besonders häufig im Norden der Stadt anzutreffen, zum Beispiel an den trockenen Schotterzungen an der Panzerwiese und am Hartlholz, aber auch in den feuchten Bereichen am Schwarzhölzl.
Die Fichte, auch bekannt als Rottanne oder Rotfichte, kann bis zu 600 Jahre alt werden und erreicht eine imposante Höhe von bis zu 60 Metern. Sie bevorzugt Standorte mit ausreichender Wasserversorgung und hat vergleichsweise geringe Ansprüche an Wärme und Nährstoffe. Aufgrund ihrer guten Erträge wird sie auch als "Brotbaum" der Forstwirtschaft bezeichnet, ist jedoch anfällig für Windwurf und Schädigungen durch Insekten. Der Fichtenanbau wird zukünftig aufgrund des Klimawandels eher abnehmen. Das Holz der Fichte ist vielseitig einsetzbar und wird für den Haus- und Innenausbau, die Papierindustrie, die Herstellung von Spanplatten und Spielwaren genutzt. In München ist die Fichte in Parks, Grünanlagen, Gärten sowie im Forstenrieder Park und Perlacher Forst anzutreffen.
Die Winterlinde ist eine bemerkenswerte Baumart, die bis zu 1000 Jahre alt werden kann und dabei Höhen von bis zu 35 Metern erreicht. Sie bevorzugt einen nährstoffreichen und lichtintensiven Standort mit guter Wasserversorgung. Dank ihrer Fähigkeit, sich an ausreichend Bodenfeuchte anzupassen, ist die Winterlinde auch hitzebeständig. Im Spätsommer blühen die unzähligen Blüten der Linde und sind damit besonders wertvoll für die Insektenwelt. Zahlreiche weitere Tiere profierten von der Lindenblüte, wie zum Beispiel Gallmücken, Milben, 71 Schmetterlingsraupen, Käfer und 13 Vogelarten. Ihr ausgedehntes Wurzelsystem verleiht ihr eine außergewöhnliche Standfestigkeit, was sie neben dem Spitzahorn zu einer optimalen Wahl als Straßenbaum in München macht. Eine Linde, die Röth-Linde, ist so auch der vermutlich älteste Baum der Stadt mit einem Alter von etwa 350 Jahren. Diese Winterlinde steht in Moosach an der Nederlingerstraße und wurde zu Ehren des Künstlers Philipp Röth benannt. Er soll unter dieser Linde des Öfteren gesessen sein und gemalt haben. Weitere alte Linden sind im Englischen Garten und im Hofgarten zu bestaunen.
Sie wollen aktiv werden?
Wildpflanzen sind Ausgangspunkt des natürlichen Nahrungskreislaufs und damit besonders wichtig für eine artenreiche Tierwelt. Auch in München ist der Verlust der Artenvielfalt spürbar: Es gibt immer weniger Arten und die Zahl der Pflanzen und Tiere innerhalb der Arten nimmt ab. Wer dem etwas entgegensetzen und die Artenvielfalt in der Stadt unterstützen möchte, kann sich auf der Seite Natur für Engagierte informieren.