Kyiv - Münchens ukrainische Partnerstadt
Kyiv und München sind seit 1989 Partnerstädte. Seit Februar 2022 steht München besonders fest an der Seite seiner Partnerstadt.
Alle Infos unter muenchen.de/ukraine
Die Partnerschaft zu Kyiv hat sich nach Ausbrechen des Krieges zu einer ganz besonderen Partnerschaft entwickelt. Über die Hilfen, die die Stadt München leisten kann, wird regelmäßig auf stadt.muenchen.de berichtet.
Aktuelles aus der Partnerstadt
Am 24. Februar 2022 begannen russische Truppen auf Befehl von Präsident Putin den russischen Überfall auf die Ukraine. Seither unterstützt die Landeshauptstadt München ihre ukrainische Partnerstadt durch Spenden und zahlreiche Hilfsprojekte, um das Leid der Menschen lindern zu können.
Helping to Leave -> Organisation, die Ukrainer*innen dabei hilft, die militärischen Konfliktgebiete zu verlassen.
Bayerische Ostgesellschaft
Zu den Tätigkeiten des Vereins gehören Informationsveranstaltungen, die Förderung von persönlichen Begegnungen, Einladungen zu Fortbildungsseminaren, Organisation von Erholungsaufenthalten für kranke Kinder in ihrem eigenen Land und humanitäre Hilfe. Aktuell unterstützt die BOG eines der großen Kyiver Gefängnisse in Borispol und organisiert Alten- und Kinderhilfe in den Karpaten. Das Arbeitsgebiet der BOG ist das Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Neben eigenen Aktivitäten im Arbeitsgebiet wie Kirgistanhilfe und Ukrainehilfe liegt ein Schwerpunkt der Arbeit auf politischer Bildung durch Vorträge und Seminare, auf der Herausgabe einer Informationsschrift und der Veranstaltung von Regionalkonferenzen, die der Vernetzung von Aktivitäten bayerischer Vereine mit Organisationen, die in Nachfolgestaaten der Sowjetunion tätig sind, dienen.
Nähere Informationen unter www.bayerische-ostgesellschaft.de
Brücke nach Kyiv e.V.
Elisabeth Hölzl und ihr Mann, der damalige Chef der Berufsfeuerwehr München, waren im September 1994 zu einem Privatbesuch in der Ukraine und besuchten bei dieser Gelegenheit auch den Samariter Bund Kyiv. Dort erfuhren sie über die bittere Armut der Bevölkerung, insbesondere der kinderreichen Familien. Tschernobyl hat überdies in viele Familien Krankheit und Invalidität gebracht. Spontan übernahmen sie eine Patenschaft für eine Mutter mit 6 Kindern, die eine Verzweiflungstat angekündigt hatte. Vereinbart wurde eine monatliche Zuwendung mit Lebensmitteln, die vom Samariter Bund Kyiv beschafft und verteilt werden sollten. Diese Art der direkten Hilfeleistung an ganz bestimmte Empfänger ermunterte in den folgenden Jahren viele Münchner, ebenfalls Patenschaften zu übernehmen oder durch Einzelspenden verschiedene Aktionen zu unterstützen.
Nähere Informationen unter www.brueckenachkyiev.de
BUSD e. V. / SUS-N
Der Bund ukrainischer Studenten in Deutschland (BUSD e.V., ukrainisch: SUS-N) berät die studentische ukrainische Diaspora in Deutschland. Das wichtigste Ziel des Vereins besteht darin, die Interessen der ukrainischen Studierenden in Deutschland vor deutschen, ukrainischen und europäischen Behörden, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen zu vertreten.
Der Verein war Mitveranstalter der Konferenz „Zivilgesellschaft in Harare, Kiew und München“ im Februar 2010.
Nähere Informationen unter www.dach-ukraine.de/de/
forumNET.Ukraine – Netzwerk für Information, Koordination und Ukrainestudien
Auf der Grundlage des „Arbeitsforum Ukraine e.V.“ mit Sitz in München ist seit 2002 das forumNET.Ukraine entstanden, eine zentrale Stelle (Schwerpunkte: Berlin und München) für Informationsaustausch, Koordination und Beratung in den deutsch-ukrainischen Beziehungen. Das Portal steht als offenes Diskussionsforum zur Verfügung, berät, begleitet und initiiert neue Vorhaben und organisiert spezifische Veranstaltungen.
Nähere Informationen unter www.ukrainistik-konferenz.slavistik.lmu.de
Fritz-Kreuzer Stiftung
Fritz Kreuzer, selbst beinamputierter Schwerkriegsbeschädigter, wurde auf einer Reise in die Ukraine 1989 darauf aufmerksam, dass die orthopädische Versorgung in der Ukraine nicht nur qualitativ mangelhaft, sondern technisch völlig veraltet war. Unmittelbar nach seiner Rückkehr organisierte er umfangreiche Spenden von Rollstühlen und Gehhilfen sowie medizinische Versorgung von ehemaligen Afghanistansoldaten und schwerst strahlengeschädigten Kindern in Münchner Krankenhäusern.
Ab 1990 wurden sieben Ukrainer in bayerischen Fachwerkstätten zu Orthopädietechnikern ausgebildet. Sie sind in zwei modern ausgestatteten Orthopädiewerkstätten tätig, die seinerzeit von Fritz Kreuzer mit fachlicher Hilfe von Münchner Orthopädiemeistern und finanzieller Unterstützung der Stadt München und des Bayerischen Sozialministeriums in Kyiver Kinderkliniken eingerichtet wurden. Die dort hergestellten Prothesen, Orthesen, Stützapparate usw. entsprechen deutscher Qualitätsnorm. Vergleichbares wird in ukrainischen Fabriken nicht angefertigt. Eine Besonderheit der Stiftung ist, dass schwerbehinderte, bedürftige Kinder bis zu ihrem 18. Lebensjahr kontinuierlich betreut und unterstützt werden.
Nähere Informationen unter www.fritz-kreuzer-stiftung.de
Kyiv Ausschuss des evangelisch-lutherischen Dekanats München
Der Kyiv Ausschuss des evangelisch-lutherischen Dekanats München wurde mit Beginn der Städtepartnerschaft gegründet. Er pflegt sehr engen Kontakt zu der evangelisch-lutherische Stankt Katharinen-Gemeinde in Kyiv, wobei die wichtigsten Aufgaben des Ausschusses die Begegnung mit den Menschen in Kyiv und das diakonische Engagement in der Gemeinde und darüber hinaus sind. Mit gezielten Medikamenten- und anderen medizintechnischen Hilfen wird kranken Menschen eine Chance der Genesung gegeben. Außerdem werden eine kinderonkologische Station und ein Heim für psychisch kranke Frauen sowie Erholungsangebote für Kinder und ältere Menschen mit Sach- und Geldspenden unterstützt.
Nähere Informationen unter muenchen-evangelisch.de/glaube-und-leben/internationale-partnerschaften/kiew
Munich Kyiv Queer
Fight for Global Rights – Solidarität kennt keine Grenzen. Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle (LGBTI) leiden an vielen Orten der Welt unter Entrechtung, Verfolgung und Übergriffen. Die Kontaktgruppe Munich Kyiv Queer setzt sich seit 2012 speziell für die Menschenrechtssituation von LGBTI in Kyiv ein. Die ehrenamtlich organisierte Gruppe versteht sich als Schnittstelle zwischen der Münchner sowie der Szene in Kyiv und anderer ukrainischer Städte. Sie initiiert, vermittelt, konzipiert, koordiniert und setzt Projekte allein oder gemeinsam mit den Gruppen und Vereinen der jeweiligen Communities um. Ein regelmäßiger Fachaustausch, Fortbildungsveranstaltungen, Podiumsdiskussionen, Filmvorführungen, Ausstellungen und Spendenaktionen machen diese Kooperation lebendig.
Nähere Informationen unter www.MunichKyivQueer.org
Renovabis
Renovabis ist die "Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa" und wurde 1993 von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) auf Anregung des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK) gegründet. Renovabis unterstützt seine Partner bei der pastoralen, sozialen und gesellschaftlichen Erneuerung der ehemals kommunistischen Länder Mittel-, Ost- und Südosteuropas. Projekte in Kyiv, welche von dem Hilfswerk unterstützt werden, sind die Betreuung von HIV- und Suchtkranken und eine Kleiderkammer.
Nähere Informationen unter www.renovabis.de
Ukrainische Freie Universität (UFU) München
Bei der Ukrainischen Freien Universität (UFU) München handelt es sich um eine staatlich genehmigte Privathochschule mit Promotions- und Habilitationsrecht, welche seit 1945 ihren Sitz in München hat.
Nähere Informationen unter ufu-muenchen.de/
Bitte steht nach wie vor zu uns. Zur Ukraine, zu Eurer Partnerstadt Kyiv. Dafür bin ich Euch von Herzen dankbar und werde Euch das nie vergessen.
Geschichte der Partnerschaft
Im Zuge der Entspannung im Ost-West-Konflikt Ende der 1980er Jahre entstand in München der Wunsch nach einer Dreieckspartnerschaft Münchens mit je einer Stadt in den USA und in der damals noch existierenden UdSSR. Auf Kyiv einigte man sich relativ schnell, da zu dieser Zeit schon etliche Kontakte in die Hauptstadt der Ukraine entstanden waren. Unter anderem gab es zwischen den Zoologischen Gärten beider Städte Kooperationen und mehrere Münchner Initiativen organisierten medizinische Hilfe für Geschädigte der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl, das nur knapp 100 km nördlich Kyivs liegt.
Noch vor dem Berliner Mauerfall besiegelten die damaligen Oberbürgermeister Münchens und Kyivs, Georg Kronawitter und Valentin Sigurskij, am 6. Oktober 1989 die Städtepartnerschaft.
Schulpartnerschaften, Begegnungen zwischen Kirchengemeinden, bürgerschaftliches Engagement und ein Austausch zwischen den beiden Stadtverwaltungen füllen die Städtepartnerschaft bis heute mit Leben.