Kultureller Ehrenpreis

Als höchste Anerkennung wird der Kulturelle Ehrenpreis vergeben. Er zeichnet Persönlichkeiten von internationaler Ausstrahlung für ihre besonderen Leistungen aus.

Für kulturelle oder wissenschaftliche Leistungen

Mit dem Kulturellen Ehrenpreis der Landeshauptstadt München, dotiert mit 10.000 Euro, wird seit 1958 jährlich eine Persönlichkeit von internationaler Ausstrahlung für ihre kulturellen oder wissenschaftlichen Leistungen ausgezeichnet.

Der Preis wird vergeben an Menschen, die eine enge Verbindung zu München als Ort des Schaffens haben.
Eine Jury schlägt dem Stadtrat den Preisträger* oder die Preisträger*in vor. Eigenbewerbung ist nicht möglich.
Der Jury gehören an: Fünf Fachjurorinnen, gegebenenfalls der Preisträger* oder die Preisträger*in des Vorjahres, der Oberbürgermeister, der Kulturreferent und fünf Mitglieder des ehrenamtlichen Stadtrats.

Den Kulturellen Ehrenpreis erhielten

Jurybegründung

„Seit bereits über zwanzig Jahren gehört Julia Fischer zur Spitze der internationalen Geigenelite. Sie konzertiert mit den weltweit renommierten Orchestern in Europa, Asien und den USA und überzeugt mit einem großen Repertoire. Die Interpretation der Musik von Johann Sebastian Bach ist ihr dabei ein gleichwertiges Anliegen wie klassisch-romantische Werke und das Engagement für neue Musik. Mehrfach hat Julia Fischer neue Werke und eine Fortschreibung des Violinrepertoires angeregt. Ihre künstlerische Vielfalt bringt sie außerdem als Pianistin, leidenschaftliche Kammermusikerin und Professorin zum Ausdruck.

Das Unterrichten liegt Julia Fischer besonders am Herzen. Es ist ihr ein großes Bedürfnis, etwas von dem weiterzugeben, was sie selbst als Kind erfahren durfte. Seit 2011 leitet sie als Professorin an der Münchner Musikhochschule eine Geigenklasse. Ihre Studierenden weisen beachtliche Erfolge auf und werden schon jetzt gerne von großen Orchestern eingeladen. Gelegentlich tritt Julia Fischer auch gemeinsam mit ihnen auf. Aber auch an der musikalischen Breitenförderung liegt ihr viel. 2019 rief Julia Fischer die Kindersinfoniker ins Leben, ein Orchester für Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren, das sie zusammen mit dem Pianisten Henri Bonamy und dem Komponisten Johannes X. Schachtner leitet.

Zudem ist sie seit Jahren Schirmherrin der Musikferien am Starnberger See, wo sie jedes Jahr Meisterkurse gibt und Dozent*innen zum Unterrichten einlädt. Auch hier vereinigt sie musikalische Spitzen- und Breitenförderung. Mit zeitgemäßen Medien möchte sie auch ein junges und internationales Publikum erreichen. So gründete sie als erste Künstlerin im Bereich der klassischen Musik ihre eigene digitale Musikplattform, den JF CLUB.

Julia Fischer ist eine international prominente, aber zugleich ihrer Heimat sehr verbundene Musikerin, die allen gegenwärtigen Veränderungen und Entwicklungen bewusst, kritisch und offen begegnet. Sie ist eine Frau der Tat, mitten im Leben stehend, die nächstes Jahr erst 40 Jahre alt wird, schon sehr viel erreicht, aber auch noch viel vor sich hat. Diese Auszeichnung ist damit auch ein perspektivisches Signal dafür, dass die klassische Musik ein nach wie vor lebendiges und nahbares Kulturgut ist, das weitergetrieben und vermittelt werden will und gerade in Krisenzeiten zu einem soziale und nationale Grenzen überschreitenden Miteinander viel beitragen kann.“

Mitglieder der Jury

Der Jury unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Dieter Reiter gehörten an: Kulturreferent Anton Biebl; Dr. Meret Forster, Bayerischer Rundfunk; Ingvild Goetz, Preisträgerin 2021; Prof. Dr. Sven Hanuschek, Ludwig-Maximilians-Universität; Barbara Mundel, Münchner Kammerspiele; Michael Schleicher, Münchner Merkur; Bernhart Schwenk, Pinakothek der Moderne – und aus dem Stadtrat: Angelika Pilz-Strasser, Fraktion Die Grünen-Rosa Liste; Dr. Florian Roth, Fraktion Die Grünen-Rosa Liste; Beatrix Burkhardt, CSU mit FREIE WÄHLER; Ulrike Grimm, CSU mit FREIE WÄHLER und Roland Hefter, SPD/Volt-Fraktion.

  • 2021
    Ingvild Goetz
  • 2020
    Hannah Schygulla
  • 2019
    Gerhard Polt
  • 2018
    Antje Kunstmann
  • 2017
    Günter Rohrbach
  • 2016
    Klaus Doldinger
  • 2015
    Herlinde Koelbl
  • 2014
    Werner Herzog
  • 2013
    Dr. Uwe Timm
  • 2012
    Prof. Dr. Jürgen Habermas
  • 2011
    Senta Berger
  • 2010
    Dieter Hildebrandt
  • 2009
    Frank Baumbauer
  • 2008
    Dietrich Fischer-Dieskau
  • 2007
    Loriot
  • 2006
    Ernst Maria Lang
  • 2005
    Tankred Dorst und Ursula Ehler
  • 2004
    Manfred Eicher
  • 2003
    Sir Peter Jonas
  • 2002
    Doris Dörrie
  • 2001
    Anne–Sophie Mutter
  • 2000
    Michael Krüger
  • 1999
    Rolf Boysen
  • 1998
    Dr. Rachel Salamander
  • 1997
    Joachim Kaiser
  • 1996
    Ulrich Beck
  • 1995
    Hans Werner Henze
  • 1994
    Hans Magnus Enzensberger
  • 1993
    Dieter Dorn
  • 1992
    Edgar Reitz
  • 1991
    Stefan Moses
  • 1990
    Konstanze Vernon
  • 1989
    Rupprecht Geiger
  • 1988
    August Everding
  • 1987
    Günter Bialas
  • 1986
    Dr. Alexander Kluge
  • 1985
    Maria Nicklisch
  • 1984
    Josef Henselmann
  • 1983
    Wolfgang Sawallisch
  • 1982
    Wolfgang Koeppen
  • 1981
    Peter Lühr
  • 1980
    Golo Mann
  • 1979
    Dr. Karl Rahner S.J.
  • 1978
    Carlos Kleiber
  • 1977
    Heinz Rühmann
  • 1976
    Professor Dr. Max Spindler
  • 1975
    Willi Daume
  • 1974
    Professor Toni Stadler
  • 1973
    Alexander Mitscherlich
  • 1972
    Werner Egk
  • 1971
    Wilhelm Hoegner
  • 1970
    Erich Kästner
  • 1969
    Gertrud von Le Fort
  • 1968
    Michelangelo Antonioni
  • 1967
    Adolf Butenandt
  • 1966
    Emil Preetorius
  • 1965
    Carl Orff
  • 1964
    Anna Freud
  • 1963
    Mies van der Rohe
  • 1962
    Fritz Kortner
  • 1961
    Karl Schmid-Rottluff
  • 1960
    Martin Buber
  • 1959
    Bruno Walter
  • 1958
    Werner Heisenberg

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