Interview Berufsschullehrerin El Dewy

Laura El Dewy ist eine städtische Berufsschullehrerin für Fertigungstechnik und erzählt uns von ihrem Werdegang und ihrem Beruf

Also dann direkt an die Uni?

Laura: Genau. Ich habe im Anschluss an der TU „Lehramt für berufliche Schulen“ mit der Fachrichtung Metalltechnik und dem Unterrichtsfach Sozialkunde studiert. Man kann insgesamt bei diesem Lehramtsstudiengang zwischen 8 Fachrichtungen und 12 Unterrichtsfächern wählen. Es ist also für jeden was dabei (lacht).

Was ist eine Lehrkraft für berufliche Schulen?

Laura: (lacht) Vielleicht ist der Begriff „Berufsschullehrer“ bekannter, das ist aber eigentlich ungenau, weil ich nicht nur an Berufsschulen, sondern z.B. auch an Meisterschulen, Wirtschaftsschulen, Fachakademien oder an der FOS und BOS unterrichten darf. Es gibt für diesen Beruf ein eigenes Studium – so wie für Grundschul- oder Gymnasiallehrkräfte.

Warum wird man Lehrer und tut sich das an?

Laura: Für mich war und ist der Lehrerberuf eine perfekte Möglichkeit, die fachlichen Erfahrungen und das Arbeiten mit jungen Menschen zu verbinden. Mit dem Ziel, die Schülerinnen und Schüler zu einem erfolgreichen Berufsabschluss zu bringen und somit auch einen Teil zur Entwicklung der Gesellschaft beizutragen. Die berufliche Sicherheit sowie die Ferien sind super, spielen für mich aber eine untergeordnete Rolle.

Würden Sie sich nochmal so entscheiden, wenn Sie die Wahl hätten?

Laura: Ich muss sagen, ich habe meine Entscheidung nie bereut. Im Referendariat vielleicht, weil es wirklich so stressig ist wie die meisten sagen, aber am Ende hat sich's gelohnt.

Jetzt gehe ich jeden Tag super gerne in die Arbeit. Ich liebe, was ich tue und versuche, nicht nur Lehrerin zu sein, sondern auch Mensch. Ich lache mit meinen Schülern, gebe Fehler zu und bin auch mal für nen Spaß zu haben. Das schafft eine tolle Lern- und Arbeitsatmosphäre. Und führt dazu, dass ich gerne in meine Klassen gehe.

Sie kommen ja richtig ins Schwärmen.

Laura: Natürlich gibt es auch Tage oder mal eine Woche, die mit viel Stress und manchmal sogar Ärger verbunden ist. Aber das Gefühl, wenn man sieht, dass die Klasse verstanden hat, was ich erzähle, ist einfach super und bei guten Noten, freue ich mich jedes Mal mit. Besonders stolz bin ich natürlich, wenn man gemeinsam die Abschlussprüfung erfolgreich gemeistert hat.

Lehrkraft für Berufliche Schulen

Laura El Dewy - Lehrkraft für berufliche Schulen an der städtischen Berufsschule für Fertigungstechnik

Laura El Dewy unterrichtet seit zwei Jahren an der Städtischen Berufsschule für Fertigungstechnik in München. Sie ist Lehrkraft für berufliche Schulen. Wir haben mal nachgefragt, warum sie Lehrerin geworden ist und ob sie den Beruf weiterempfehlen kann.

Sie haben also vor dem Studium eine Ausbildung gemacht?

Laura: Ja, ich war auf der Realschule und wusste noch nicht genau, was ich machen soll. Klar war nur, dass ich niemals den ganzen Tag an einem Schreibtisch sitzen will. Während eines Praktikums durfte ich dann in die Ausbildungsabteilung von BMW „reinschnuppern“ und war davon total begeistert. Diese riesen Maschinen und das alles, hat mich fasziniert und darum war ich total happy, dass ich dort tatsächlich einen Ausbildungsplatz bekommen habe. Ich bin auch wirklich froh über die Erfahrung, weil ich so Beispiele aus der Praxis anbringen kann. Die Schüler merken natürlich schnell, ob man Ahnung hat, von dem, was man erzählt.

Sie sind jetzt 29. Sind Sie sicher, dass Du das noch ca. 40 Jahre durc

Laura: Ich glaube, dass das in der Berufsschule leichter ist als bei andern Schularten. Unterrichten bedeutet für mich ja nicht nur, im Klassenzimmer zu stehen, ich darf Lerninhalte auch praktisch in den der Schulwerkstatt vermitteln. Da vergeht die Zeit wie im Flug und es macht Spaß, zu schrauben, zu montieren usw.

Außerdem liebe ich die Vielfalt meines Berufes. Neben dem Unterrichten gilt es, in Kontakt mit den Ausbildern zu bleiben sowie Ausbildungsbetriebe, Schulungen und Weiterbildungen zu besuchen. Ich bin jetzt noch Verbindungslehrerin und darf z.B. Feiern organisieren oder Sitzungen der SMV leiten.

Meine Schule ist außerdem auch sehr aktiv in der Europaarbeit, sodass man dort mitarbeiten und den Austausch organisieren kann.

Und wenn es mir wirklich zu langweilig wird, kann ich ja noch Schulleitung werden (lacht).

Und nach der Ausbildung ging's auf die BOS?

Laura: In meinem Fall war das nicht notwendig, weil ich in einer sogenannten DBFH-Klasse war. Dort macht man Ausbildung und Fachhochschulreife gleichzeitig innerhalb von 3 Jahren.

Wie haben Sie von diesem Beruf erfahren?

Laura: Erst während meiner Berufsausbildung zur Fertigungsmechanikerin. Da haben mich zwei meiner Lehrer angesprochen, ob das nicht was für mich wäre. Das hat mich auf den Trichter gebracht, dass der Lehrerberuf was für mich sein könnte.

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