Stadtbezirk 10 Moosach
Der 10. Bezirk erstreckt sich vom Mittleren Ring im Osten über das Rangierbahnhofgelände im Norden und der Waldhornstraße im Westen bis zum Westfriedhof im Süden.
Der Stadtbezirk 10 Moosach im Portrait
Der 10. Stadtbezirk im Nordwesten der Stadt erstreckt sich vom Mittleren Ring im Osten über das Rangierbahnhofgelände im Norden und der Waldhornstraße im Westen bis zum Westfriedhof im Süden. Mit dem Mittleren und Äußeren Verkehrsring sowie deren Zubringern, der Dachauer Straße, der Max-Born-Straße und der Von-Kahr-Straße, durchschneiden bzw. tangieren den Stadtbezirk Hauptverkehrsstraßen mit erheblichem Durchgangsverkehr. Einen ökologischen Ausgleich innerhalb des Stadtbezirks bringen die Landschaftsschutzgebiete Kapuzinerhölzl und Hartmannshofer Wald, die Grünflächen im Bereich des Rangierbahnhofs, einige Kleingartenanlagen, sowie der Westfriedhof.
Mit der vom Stadtrat beschlossenen Stadtgebietsneugliederung sind mit Wirkung vom 1.5.1996 alle Gemarkungsteile von Neuhausen und Nymphenburg wieder dem gleichnamigen (9.) Stadtbezirk zugeschlagen worden, was einen Verlust von knapp 30 000 Einwohnern zur Folge hatte. Damit umfasst der 10. Stadtbezirk heute in etwa das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Moosach (von „Mosaha“ – Ache, die durch ein Moos fließt).
Bereits 807 wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt und beging 2007 sein 1200jähriges Gründungsjubiläum. Der Dorfkern mit dem kulturellen Zentrum Moosachs, dem Kultur- und Bürgerhaus Pelkovenschlössl, steht unter Ensembleschutz. Im Jahr 1892 wurde Moosach an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Industriebetriebe siedelten sich an, die Zahl der Wohnsiedlungen stieg. Im Jahr 1913 wurde die selbstständige Gemeinde Moosach nach München eingemeindet und Teil des Stadtbezirkes Neuhausen-Moosach.
Die städtebauliche Entwicklung in Moosach setzte im wesentlichen aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Einfamilienhaus-, Reihenhaus- und aufgelockerter (freifinanzierter, öffentlich geförderter und genossenschaftlicher) Geschosswohnungsbau sorgen in weiten Bereichen für geringe Wohndichten. Aber auch Moosach wächst durch die Umwandlung von Einzelhäusern in Mehrfamilienhäuser. Nach Osten zu verdichtet sich die Bebauung mit der Olympia-Pressestadt und Wohnanlagen aus der Zwischenkriegszeit); und zunehmend im Westen mit der Brieger Straße und der geplanten Wohnbebauung im Meillergelände. Zentral in Moosach wird im Bereich Bauberger/Netzerstraße gebaut. Erwähnenswert ist die zwischen 1924 und 1930 errichtete, mittlerweile unter Denkmalschutz stehende Mustersiedlung „Borstei“ in der Süd-Ost-Ecke des Stadtbezirks, benannt nach ihrem Erbauer, Senator h.c. Bernhard Borst. Schon damals wurde in dieser Siedlung mit 77 Häusern und 800 Wohnungen auf rund 9 ha Fläche der Autoverkehr weitgehend ausgeschlossen.
Mit dem Geschäftszentrum mitten in Moosach vom „Moosacher Stachus“ an der Dachauer-/Bauberger-/Pelkovenstraße bis zum Moosacher Bahnhof und dem Olympia-Einkaufs-Zentrum im Osten besitzt der Stadtbezirk zwei lebendige Zentren mit Einkaufsmöglichkeiten aller Art und einem entsprechenden breiten Dienstleistungsangebot, deren Einzugsbereich zum Teil weit über den Stadtbezirk hinaus reicht. Die Bevölkerung Moosachs erhielt mit dem Ausbau der U-Bahnlinie 3 über das Olympia-Einkaufszentrum (Einweihung im Oktober 2007) und weiter mit der Verlängerung der letzten Teilstrecke zum mittlerweile 100. U-Bahnhof – Moosach (Einweihung im Dezember 2010) eine schnelle und zuverlässige U-Bahnverbindung in die Innenstadt. Darüber hinaus entstand eine attraktive Verknüpfung mit dem S-Bahnnetz, insbesondere zur Flughafenlinie S 1.
Die Neuerungen im öffentlichen Nahverkehr ermöglichten Verbesserungen auch für das Moosacher Zentrum. Mit dem Brunnen auf dem „Moosacher Stachus“ und ab 2016 einem Volkshochschulstandort, neuen großzügigen Geschäftsgebäuden sowie dem neu gestalteten Memminger Platz sind neue Anziehungspunkte entstanden.
Von 2001 bis 2004 wurde das Bürohochhaus Uptown München errichtet, das mit 146 Metern Höhe, nach dem Olympiaturm, das zweithöchste Gebäude der Stadt ist. In nördlicher Nachbarschaft dazu entstand in den Jahren 2004 bis 2007 das größte und modernste berufliche Schulzentrum der Stadt mit fünf unterschiedlichen Berufsschulen. In unmittelbarer Nähe zur Zentrale der Stadtwerke München GmbH wurde Ende 2008 das Münchner Technologiezentrum (MTZ) mit Büro-, Labor- und Werkstattflächen eröffnet. Auf dem gleichen Areal, dem M-Campus, entsteht das Rechenzentrum der Stadtverwaltung, das sog. IT-Rathaus.