Angebote im Sozialraum - Angebote für Bürger*innen in Wohnanlagen
Räume und Angebote für Bürger*innen in Münchner Wohnanlagen.
Nachbarschaftliches Miteinander
Die Wohn- und Bebauungsdichte in München steigt kontinuierlich. Damit steigt der Nutzungsdruck auch für den öffentlichen Raum und das Zusammenleben verschiedener Kulturen bringt unterschiedliche Vorstellungen der Nutzung mit sich. Ein gemeinsames Miteinander muss sich immer wieder neu entwickeln.
Angebote im Sozialraum bündelt verschiedene Leistungen, die in Wohngebieten dazu beitragen, dass stabile und lebendige Nachbarschaften und Hausgemeinschaften entstehen und ehrenamtliches Engagement sowie Austausch untereinander aktiviert, unterstützt und gefördert wird. Eine Begleitung und Orientierung im Wohnumfeld und Zusammenleben ist für gelingende Nachbarschaften notwendig.
Angebote im Sozialraum umfasst die unmittelbar mit Wohnen und Nachbarschaft befassten Angebote. Die weiteren Angebote des Sozialreferats für Familien, Kinder, Jugendliche und Senior*innen finden naturgemäß ebenfalls im Sozialraum statt, sind aber eigenen Produkten zugeordnet. Die enge Kooperation mit dem Quartiersmanagement gestaltet unsere inhaltliche Arbeit.
Unsere Angebote
Die Nachbarschaftstreffs (NBT) sind von der Landeshauptstadt München finanzierte Treffpunkte im Quartier, die Bewohner*innen Räume zur Verfügung gestellt werden, um sich zu vernetzen, sich in der Nachbarschaft zu engagieren, Angebote selbst durchzuführen oder dabei mitmachen zu können, Feste und Veranstaltungen zu organisieren und somit ihr Wohnumfeld aktiv zu gestalten. Die Bewohner*innen werden von der Treffleitung sozialpädagogisch unterstützt und beraten, damit sie Ihre Ideen und Vorstellungen im Quartier umsetzen können. Die Räume können auch für private Feier von den Bewohner*innen angemietet werden. Der Nachbarschaftstreff dient auch als erste Anlaufstelle im Quartier für die Anwohner, die Treffleitung berät und vermittelt die Anwohner*innen in allen Fragen rund um Wohnen, Arbeit und Freizeit.
Die Angebote der Nachbarschaftstreffs sind vielfältig und an den einzelnen Standorten sehr unterschiedlich, da sie aus den Ideen, Wünschen und Bedarfen der jeweiligen Nachbarschaft gemeinsam mit den Anwohner*innen entwickelt werden. Darunter sind vom Seniorencafé, über Spieletreff, Nähkurse, Krabbelgruppen, Tanz- und Bewegungsangebote, Tauschbörsen, Repaire-Cafés, Anlaufstellen zum Thema Inklusion bis zu Sprachkursen und Informationsveranstaltungen in einer großen Bandbreite zu finden. Ganz nach dem Motto: „aus dem Quartier für das Quartier“.
Die Nachbarschaftstreffs bieten darüber hinaus die Möglichkeit besondere Projekte zu etablieren, wie Nachbarschaftshilfe, mit einzelfallbezogenen Unterstützung im täglichen Leben durch ehrenamtliche Helfer*innen aus dem Quartier oder Food-Saving/ Lebensmittelrettung, um die Verschwendung von Lebensmittel entgegenzuwirken und Nachhaltigkeit zu fördern.
Die soziokulturellen Einrichtungen umfassen eine Palette von geförderten Projekten, die entweder für eine besondere Zielgruppe ins Leben gerufen wurden (beispielsweise Projekt zur Förderung ethnischer Minderheiten, Projekt zur Grundbildung für Sinti und Roma) oder bei denen spezielle Angebote (beispielsweise Angebote der Werkstatt von Wagnis in der Messestadt oder der Generationengarten in Milbertshofen) im Mittelpunkt stehen.
Die Ähnlichkeit mit den Nachbarschaftstreffs besteht darin, dass auch die soziokulturellen Einrichtungen bürgerschaftliches Engagement, Integration und Vernetzung fördern.
Aktuell gehören folgende Projekte zu den soziokulturellen Einrichtungen:
- Bürgerhaus Isarvorstadt - Zeit, Schlacht, Raum - Kultur im Schlachthof e.V.,
- Nachbarschaftshilfe - deutsche und ausländische Familien,
- Grundbildung für Sinti und Roma,
- Evangelisches Migrationszentrum - Griechisches Haus,
- Projekt zur Förderung ethnischer Minderheiten,
- Nachbarn in Moosach,
- Generationengarten Milbertshofen,
- Wagnis Werkstatt,
- Interessengemeinschaft Ludwigsfeld
Ab 2017 wurden im Sofortbauprogramm „Wohnen für Alle - WAL“ an elf Standorten knapp 800 Wohneinheiten geschaffen, die zur Hälfte von anerkannten Geflüchteten bezogen wurden. In Büros und Gemeinschaftsräumen vor Ort leisteten städtische Sozialpädagog*innen und pädagogische Hilfskräfte aus zwölf Nationen Integrationsunterstützung, stärkten die Hausgemeinschaft und stabilisierten Haushalte mit hohen Hilfebedarfen, unter anderem in Alltagsangelegenheiten, zu Bildungs-, Gesundheits- und Behördenthemen. Das erfolgreiche Integrationskonzept von WAL wird an fünf Standorten im Rahmen des neuen Konzeptes „Unterstützung im Sozialraum – UnS“ weitergeführt:
Grohmannstraße: Grohmannstraße 9A, 80933 München, grohmann.soz@muenchen.de;
Puechbergerstraße: Puechbergerstraße 36A, 81549 München, puechberger.soz@muenchen.de;
Gärtnerstraße: Gärtnerstraße 51, 80992 München, gaertner.soz@muenchen.de;
Postillonstraße: Postillonstraße 18, 80637 München, dante.soz@muenchen.de;
Bodenseestraße: Bodenseestraße 166, 81243 München, bodensee.soz@muenchen.de.
Weitere Informationen auch unter www.muenchen-info-sozial.de
Sie dienen als Regionalstandorte für Angebote im Sozialraum, die auch Bewohner*innen des Quartiers zur Verfügung stehen. Neben Beratung und Weitervermittlung zu Themen wie Jobcenter, Kindergeld, Gesundheit und Krankheiten, Vermittlung in Schule und Kita, und Unterstützung im Alltag bei Behördenschreiben werden Gemeinschaftsaktionen sowie Kooperationen mit nicht kommerziellen Angeboten aus dem Stadtteil (von Regsam, Gesundheitsberatung, Bildungsberatung, Bezirksausschüssen, Vereinen, Initiativen, Ehrenamtlichen) initiiert. Bei kleineren Konflikten vermitteln die städtischen Mitarbeiter*innen in Zusammenarbeit mit der Stelle für Gemeinwesenmediation (SteG) und Allparteiliches Konfliktmanagement niederschwellig.
Die „UnS-Teams“ sind in zuvor festgelegten Sozialräumen und Quartieren auf Anfrage (zum Beispiel von Wohnungsbaugesellschaften, Sozialplanung, Regsam, Bezirksausschüssen) auch mobil in öffentlichen Plätzen, auf Spielplätzen, in Wohnanlagen unterwegs und sind für Menschen mit sozialen Bedarfen ansprechbar. Die UnS-Mitarbeiter*innen sind am UnS-Logo zu erkennen.
Die staatliche Einkommensorientierte Förderung (EOF) für besondere Wohnformen (EOF-bW), im speziellen für akut wohnungslose Haushalte (ehemals Kommunales Wohnungsbauprogramm Teilprogramm B), ist so konzipiert, dass die errichteten Wohnungen dem städtischen Sozialreferat für eine Dauer von mindestens 40 Jahren und mit gesicherten Belegungsrechten zur Verfügung stehen. Vorgesehen ist die Schaffung von sozial gebundenem Wohnraum, verknüpft mit einer Rahmenkonzeption für eine sozial und ökologisch orientierte Hausverwaltung (gegebenenfalls mit zeitlich befristeten Befähigungs- oder Empowerment-Begleitprogrammen).
Die sozial und ökologisch orientierte Hausverwaltung unterstützt, in den ersten drei bis fünf Jahren nach Bezug, die Integration sozial benachteiligter Haushalte in das Wohnumfeld und den Aufbau einer stabilen Hausgemeinschaft. Die Hausverwaltung ist erste Ansprechpartner*in für alle Fragen der Mieter*innen und arbeitet vernetzend mit den lokalen Fachdiensten zusammen. So wird ehemals wohnungslosen Haushalten bei der Überwindung sozialer Schwierigkeiten, der Bewältigung psychosozialer Problemlagen und der Vermeidung von Energiearmut geholfen. Außerdem fördert die Hausverwaltung die aktive Teilhabe der Bewohner*innen an der Hausgemeinschaft und eine selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Darüber hinaus soll die Hausverwaltung das Bewusstseins der Hausgemeinschaft in Bezug auf ein nachhaltiges und ökologisches Verhalten im Umgang mit der Mietsache schärfen.
Die sozial und ökologisch orientierte Hausverwaltung folgt vier Grundprinzipien:
- Verwaltung aus einer Hand
- Unterstützung von Mieter*innen bei der Überwindung sozialer Schwierigkeiten
- Unterstützen und Beraten von Mieter*innen zu ökologischem Verhalten
- Beteiligung von Mieter*innen an der Hausverwaltung