Hilft die Wirtschaft in der Klimakrise?

Münchner Klimaherbst von 8. Oktober bis 3. November 2024: Vorträge, Filme, Diskussionen, Exkursionen – für alle, die mehr wissen wollen

08. Oktober 2024

Münchner Klimaherbst 2024

Der Münchner Klimaherbst befasst sich in diesem Jahr unter dem Titel „Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt ...?“ mit Fragen zur Auswirkung und Wirkkraft von Arbeit, Wirtschaft und Finanzen in der Klimakrise.
Der Münchner Klimaherbst befasst sich in diesem Jahr unter dem Titel „Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt ...?“ mit Fragen zur Auswirkung und Wirkkraft von Arbeit, Wirtschaft und Finanzen in der Klimakrise.

Wie beeinflusst unser Wirtschaftssystem das Klima? Welche Rolle spielen Banken bei der Bewältigung der Klimakrise? Und noch wichtiger: Wie können sie zur Lösung dieser globalen Herausforderung beitragen? Unter dem Titel Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt…? lädt der Münchner Klimaherbst vom 8. Oktober bis 3. November ein, diese entscheidenden Fragen zu diskutieren.

Zahlreiche Veranstaltungen wie Vorträge, Filme, Diskussionen und Exkursionen finden über das gesamte Stadtgebiet verteilt statt – für alle, die mehr wissen, aktiv werden oder Lösungen mitgestalten wollen.

Auch die Münchner Volkshochschule (MVHS) beteiligt sich mit zahlreichen Formaten. So findet etwa am 15. Oktober von 19 bis 21.15 Uhr die Podiumsdiskussion Zukunftsmusik: Klimaziele München 2035 statt. Die MVHS, das Netzwerk Klimaherbst, Protect the Planet, die Gemeinwohlökonomie Bayern und IG Metall laden dazu die umweltpolitischen Sprecher*innen von vier Fraktionen im Münchner Stadtrat ein. Am 22. Oktober veranstaltet die MVHS zudem zusammen mit Morgen e.V. eine Podiumsdiskussion zum Thema Kinderarbeit im Kontext der Klimakrise. Unter anderem dabei ist die Fairtrade Stadt München. Die Anmeldung ist unter mvhs.de möglich.

Am 16. Oktober von 17 bis 20 Uhr diskutiert Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner mit Vertreter*innen der Klimapakt-Unternehmen und Mitgliedern des Klimarats die Frage, welche Verantwortung und Möglichkeiten Münchner Unternehmen im Zeichen der Klimakrise haben. Austausch erwünscht ist auch auf dem Markt der Begegnung, auf dem sich die Unternehmen präsentieren.

Das Referat für Arbeit und Wirtschaft wird auch dabei sein, wenn es am 24. Oktober von 15.30 bis 21.15 Uhr um  gerechte Arbeitsmigration im Kontext der Klimakrise geht. Gemeinsam mit Expert*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Unternehmen werden Empfehlungen entwickelt. Nebenbei ist genug Zeit für Vernetzung und Austausch bei Soulfood und Drinks.

Mit dem Klimaherbst.YOUTH gibt es außerdem ein Extra-Programm, das sich an Kinder und junge Menschen von 10 bis 30 Jahren sowie Pädagog*innen richtet. Hier gibt es unter anderem ein Speed-Dating für Jugendliche, bei dem sie klimarelevante Berufe bei verschiedenen Unternehmen kennenlernen können.

Alle Veranstaltungen sind unter klimaherbst.de zu finden sowie in einer mit Hintergrundinformationen gefüllten Broschüre, die unter anderem in der Stadtinformation im Rathaus ausliegt.

Oberbürgermeister Dieter Reiter:

Oberbürgermeister Dieter Reiter

„Die Landeshauptstadt München bis 2035 klimaneutral zu machen, ist ein ehrgeiziges Ziel. Wir gehen dabei nicht nur als Vorreiterin bei der Wärmewende voran, wir haben gerade erfolgreich einen Green Bond am Markt platziert – die erste deutsche kommunale Anleihe dieser Art.

Wir finanzieren damit umweltfreundliche Gebäude aus der städtischen Schul- und Kitabauoffensive, die Verkehrswende oder den Ausbau erneuerbarer Energien.“

München: klimaneutral bis 2035

München soll bis 2035 klimaneutral werden. Mit weitreichenden Klimabeschlüssen hat die Stadt die Rahmenbedingungen dafür geschaffen, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen. Zu den vielfältigen Maßnahmen gehören unter anderem:

  • die Kommunale Wärmeplanung
  • die Münchner Verkehrswende
  • der Ausbau der Photovoltaik
  • die Förderung klimaneutraler Mobilität und Gebäude sowie von Begrünung und Biodiversitätsbausteinen
  • die Förderung biologischer, regionaler und fairer Ernährung
  • das Schwammstadt-Prinzip
  • der Erhalt der Artenvielfalt
  • Beratungsprogramme
  • der Klimapakt Münchner Wirtschaft
  • Bewusstseinsbildung und Aktivierung der Bevölkerung

Erfolgreiches Unternehmen Klimaschutz

Beim zweiten Fachworkshop haben sich die Klimapakt-Unternehmen vor allem der Planung gemeinsamer Maßnahmen gewidmet.
T. Tenschert/GreenCity
Beim zweiten Fachworkshop haben sich die Klimapakt-Unternehmen vor allem der Planung gemeinsamer Maßnahmen gewidmet.

Können Münchner Unternehmen dazu beitragen, die Landeshauptstadt bis 2035 klimaneutral zu machen? Ja, sie können. Das zeigen 16 Großunternehmen, die gemeinsam mit der Stadt und Kooperationspartnern Maßnahmen entwickeln und umsetzen, um dieses Ziel zu erreichen.

Im Jahr 2015 hatte die Stadt den Klimapakt Münchner Wirtschaft initiiert. Bereits in den ersten beiden Phasen reduzierten die teilnehmenden Münchner Großunternehmen ihre Emissionen um rund 69.000 Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e). Im Juli 2023 ist die dritte Phase des Klimapakts unter dem Motto verbindlich. wirksam.sichtbar. gestartet, um weitere Einsparungen zu generieren. Darüber hinaus liegt der Fokus auf Wissenstransfer und Kooperation. Jetzt gibt es eine erste Zwischenbilanz.

Bislang haben die teilnehmenden Unternehmen 76 Maßnahmen eingereicht. Rund 10.000 Tonnen CO2e konnten dadurch im ersten Jahr eingespart werden. Weitere knapp 4.000 Tonnen CO2e sind für 2024 als zusätzliche Maßnahmen eingeplant.

So haben beispielsweise im Rahmen einer zweitägigen Schulung acht Auszubildende aus den Klimapakt-Unternehmen Bayerischer Rundfunk, Knorr Bremse, MAN sowie TÜV Süd an der Qualifizierung zum Energie-Scout in der IHK-Akademie teilgenommen, um in ihren Unternehmen Energieeinsparpotentiale zu erkennen.

Außerdem nutzen die teilnehmenden Unternehmen kontinuierlich die Gelegenheit, sich fachlich auszutauschen. So haben etwa die Teilnehmer*innen des dritten Fachworkshops Best practice Beispiele geteilt. Das gastgebende Unternehmen Siemens AG hat seine Sustainability Strategie erläutert und seine Wireless Charging-Anlage vorgeführt. Auch die MTU Aero Engines AG und Giesecke+Devrient berichteten von ihren Erfahrungen. Etwa von den Vorteilen, die Nachhaltigkeitsstrategie im Top-Management zu verankern. Oder von der Wärmeversorgung über Tiefen-Geothermie, die eine CO2-Reduktion von etwa 10.000 Tonnen bewirkt.

Noch bis 2025 läuft der Klimapakt 3 – Nachahmer sind erwünscht. Denn ein Ziel des Klimapakts ist auch, weitere Akteur*innen in München und darüber hinaus zu motivieren.

Alle Informationen sind zu finden unter go.muenchen.de/klimapakt. Im Rahmen des Münchner Klimaherbsts findet zudem am 16. Oktober eine öffentliche Veranstaltung zum Klimapakt statt, in der es um die Frage geht, welche Verantwortung und Möglichkeiten Münchner Unternehmen im Zeichen der Klimakrise haben.

Information

Die Stadt informiert

„Die Stadt informiert" erscheint in der Regel dienstags in der Süddeutschen Zeitung und im Münchner Merkur. Dieser Beitrag ist vom 8. Oktober 2024.