München wird zur Kreislaufstadt!

Mit der Münchner Kreislaufwirtschaftsstrategie gibt es nun einen Plan, wie das gelingen soll.

18. Dezember 2025

Ziele der Strategie

Der Stadtrat hat die Münchner Kreislaufwirtschaftsstrategie beschlossen.

Mit ihr legt die Stadt einen Plan vor, um den materiellen Fußabdruck deutlich zu reduzieren, Ressourcen effizienter zu nutzen und lokale Wertschöpfung zu stärken.

Entwickelt wurde die Strategie im Referat für Klima- und Umweltschutz gemeinsam mit über 100 Expert*innen aus Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Insgesamt umfasst sie 85 Maßnahmen, die ab 2026 Schritt für Schritt umgesetzt werden.

Die fünf Hauptziele der Kreislaufwirtschaftsstrategie

  • Bis 2035 beziehungsweise 2045 verfolgt die Landeshauptstadt fünf messbare Leitziele:
  • 30 Prozent weniger materieller Fußabdruck bis 2035, und 50 Prozent weniger bis 2045
  • 25 Prozent höhere Rohstoffproduktivität bis 2035
  • mindestens 2.000 aktive Organisationen und Unternehmen im zirkulären Ökosystem
  • Verdopplung der zirkulären Materialverwendungsrate
  • 15 Prozent weniger Gesamtabfälle bis 2035

Diese Ziele orientieren sich an nationalen und internationalen Standards und schaffen eine klare Grundlage, um Fortschritte messbar zu machen.

Wo fällt Münchens materieller Fußabdruck an?

Die Strategie konzentriert sich auf Bereiche, in denen besonders viel Material verbraucht wird und in denen die Stadt direkten Einfluss ausüben kann:

  • Bauwesen und Infrastruktur: rund 60 Prozent des materiellen Fußabdrucks (28 Millionen Tonnen jährlich)
  • Produkte und Handel (gewerblicher Sektor): circa 16 Prozent (7,4 Millionen Tonnen)
  • Bioökonomie (Lebensmittel, Wasser, biologische Ressourcen): etwa 10 Prozent (4,5 Millionen Tonnen)

Gerade im Bauwesen entstehen enorme Materialströme. Hier liegen wichtige Hebel für Wiederverwendung, Recycling und innovative Bauweisen.

Nachhaltige Beschaffung als zentraler Hebel

Auch die Stadt selbst nimmt eine Schlüsselrolle ein:

Durch nachhaltige Beschaffung können kreislaufwirtschaftliche Prinzipien unmittelbar umgesetzt werden. Immerhin machen öffentliche Einkäufe in Deutschland rund 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus, die Hälfte davon entfällt auf Kommunen.

Das bedeutet: Jede Beschaffungsentscheidung der Stadt kann den Wandel hin zu langlebigen, reparierbaren und ressourcenschonenden Produkten aktiv unterstützen.

Der Weg zur Kreislaufstadt – ab 2026 geht es los

Die Umsetzung der Münchner Kreislaufwirtschaftsstrategie beginnt 2026 und wird über mehrere Jahre hinweg ausgebaut.

Die einzelnen Maßnahmen reichen von zirkulärem Bauen über urbane Bioökonomie bis zu innovativen Geschäftsmodellen im Handel. Ziel ist nicht nur Umweltschutz, sondern auch die Stärkung lokaler Wirtschaftskreisläufe sowie sozial gerechter Zugang zu Ressourcen.