Kita digital: Mit der App „KITAMuc“ den Alltag erleichtern

Seit Herbst wird die App „KITAMuc by Kikom“ in Münchens Kitas eingeführt. Ein Besuch im Haus für Kinder Strehleranger zeigt, was sie für Eltern und Personal bewirkt.

12. Mai 2025

Bild: Drei Personen bedienen ihre Smartphones. Im Vordergrund ist ein Smartphone mit der geöffneten App „KITAMuc by KIKOM“ zu sehen, auf der unter anderem aktuelle Mitteilungen und Termine angezeigt werden. Die Szene vermittelt einen Einblick in den digitalen Alltag in einer Kindertageseinrichtung.

„Unser Alltag ohne App? Undenkbar!“

Noch einmal tippen und die Push-Nachricht ist da: „Erinnerung: Für das Tierpark-Projekt bitte die Kinder heute schon bis 8 Uhr in die Einrichtung bringen, denken Sie an einen Rucksack mit Wasserflasche und Brotzeit“. Carolin Eichele, stellvertretende Leitung des Hauses für Kinder am Strehleranger, lehnt sich auf ihrem Bürostuhl zurück und lächelt. „Dass wir jetzt Push-Nachrichten auf die Handys der Eltern senden können, ist für uns eine wahnsinnig große Erleichterung. Noch vor ein paar Monaten mussten wir für so einen Ausflug Zettel ausdrucken, Unterschriften einholen und dann hoffen, dass am Tag alle daran denken.“ Irgendwer sei immer später gekommen, habe die Brotzeit oder etwas anderes vergessen. „Jetzt klappt das wie am Schnürchen.“ 

Vom Zettelchaos zur App: Weniger Aufwand im HfK Strehleranger

Bild: Das Bild zeigt das „Haus für Kinder“ am Strehleranger 16 in München – eine moderne städtische Kindertageseinrichtung mit heller Klinkerfassade und klarer Architektur. Der Gebäudeeingang ist durch ein Metalltor gesichert. Bunte Buchstaben an der Fassade bilden den Schriftzug „Haus für Kinder“. Vor dem Haus stehen mehrere Fahrräder an einem Fahrradständer, daneben ein kleiner begrünter Bereich mit Blumentopf. Die Einrichtung wirkt freundlich, hell und kindgerecht.

Über 100 Kinder besuchen derzeit das Haus für Kinder am Strehleranger, sie verteilen sich auf vier Bereiche im Haus uns sind im Alter zwischen 1 und 6 Jahren. Auf über 1.000 Quadratmetern können sich die Kinder in dem Haus austoben. So eine große Einrichtung zu managen, ist mit hohem Organisationsaufwand verbunden. „Als wir noch alles analog machen mussten, was das ein enormer Zeitfresser“, sagt Bettina Heinz, Leiterin des HfK am Strehleranger. „Es gab unter anderem ein Gruppenbuch, in das alle An- und Abwesenheiten der Kinder eingetragen werden mussten, ebenso wie eine Liste für das Verpflegungsgeld. Nachrichten an die Eltern mussten wir ausdrucken und aushändigen, um anschließend unterschriebene Zettel wieder einzusammeln.“ Früher hätte das Personal ständig Eltern an diese Rückmeldungen erinnern müssen.

Das lässt sich jetzt alles unkompliziert über die App regeln.

Bettina Heinz Leitung des Haus für Kinder am Strehleranger

Eine App für 460 städtische Kitas

Bild: Die Personen Florian Kraus (links), Bildungsreferent der Landeshauptstadt München, und Laura Dornheim (rechts), Leiterin des IT-Referats, geben sich lächelnd ein High-Five vor dem Hintergrund zweier Fahnen mit den Logos von „kitafinder+“ und „München.Digital.“. Die Szene symbolisiert eine erfolgreiche Zusammenarbeit in der Digitalisierung von Bildungsangeboten.
Hannes Rohrer / RBS
Florian Kraus, Bildungsreferent der Landeshauptstadt München, und Dr. Laura Dornheim, IT-Referatsleiterin der Stadt München, freuen sich über den erfolgreichen Roll-out der Kita-App „KITAMuc“.

Zu verdanken ist dies der neuen App „KITAMuc by KIKOM“, die seit Beginn des Kitajahres 2024/2025 schrittweise in den 460 städtischen Kitas ausgerollt wird. An dem Großprojekt sind neben dem IT-Referat und dem Referat für Bildung und Sport auch it@M und die LHM Services GmbH beteiligt.

Für die Eltern wie Erzieher*innen bedeutet die App vor allem eins: weniger Aufwand.

  • Bring-, und Abholzeiten,
  • ein Kalender mit Schließzeiten,
  • Veranstaltungen und Elterngesprächen sind in der App „KITAMuc by KIKOM“ ebenso enthalten wie
  • individuelle Ernährungsweisen der Kinder.

Vom Kita-Personal können Informationen zudem entweder an alle, oder auch nur spezifisch an bestimmte Gruppen zugestellt werden – wie die Eltern der Kinder, die beim Tierparkausflug dabei sind. Auch Krankmeldungen und Rückmeldungen zu Events laufen unkompliziert über die App. Mussten früher umständlich Listen gepflegt werden (zum Beispiel wer kommt zum Sommerfest und wer bringt was mit), lässt sich nun alles schnell digital regeln. Über die Nachrichten-Funktion können sich die Eltern zudem schnell und vertraulich an das Personal der Einrichtung wenden – und umgekehrt.

Emotionaler Austausch - in unterschiedlichen Sprachen

Und noch einen Vorteil hat die Digitalisierung im Haus für Kinder Strehleranger: Alle Informationen in der App lassen sich in 32 Sprachen übersetzen. „Das ist ein Meilenstein, der die Kommunikation mit den Erziehungsberechtigten vollkommen verändert hat“, sagt Carolin Eichele und strahlt.

Auf einmal ist es möglich, auf einer völlig anderen Ebene mit den Eltern zu kommunizieren, es ist viel mehr Verständigung da und der Austausch ist viel emotionaler.

Carolin Eichele Stellvertretende Leitung HfK Strehleranger

Wünsche und Fazit

Kürzlich, so erzählt sie, habe sie eine poetische Dankesnachricht einer Mutter auf Türkisch erreicht, die sich für den tollen Einsatz der Erzieherinnen bedankte. „Diese Art der Kommunikation wäre früher gar nicht möglich gewesen. Aufgrund der mangelnden Deutschkenntnisse vieler Eltern war es sehr herausfordernd, dafür zu sorgen, dass die wesentlichen Informationen überhaupt bei ihnen ankommen.“ 

Einen Wunsch haben Bettina Heinz und Carolin Eichele allerdings noch: „Es wäre wirklich toll, wenn die App auch eine Vorlesefunktion hätte.“ Denn immer wieder seien unter den Sorgeberechtigten Analphabeten, für die die Bedienung der App verständlicherweise eine große Hürde sei. Aus ihrer Sicht fehlten außerdem Albanisch und Farsi bei den verfügbaren Sprachen.

Insgesamt ist das Fazit der beiden allerdings rundweg positiv: „Das allerbeste an der App ist: Die Zeit, die wir früher mit der Verwaltung der Zettelwirtschaft verbracht haben, können wir jetzt den Kindern widmen“, sagt Bettina Heinz. Mehr könne man von einer digitalen Lösung eigentlich nicht verlangen.

Information

Sichere App-Nutzung

Neben vielseitigen, nutzerzentrierten Funktionen erfüllt die App auch höchste Anforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit. Das Personal in den Einrichtungen nutzt die „KITAMuc App by KIKOM" ausschließlich über dienstliche Geräte. Das Nutzen der App auf einem privaten Handy ist den sorgeberechtigten Personen vorbehalten, die sich über einen von der Kita ausgegeben Aktivierungscode registrieren.