Einschreibung an Münchner Gymnasien 2025

Die Einschreibung an Münchner Gymnasien findet am 5. Mai 2025 statt. Wir informieren über Hintergründe und Kapazitäten und geben Empfehlungen für Familien.

20. Februar 2025

Der Übertritt von der Grundschule ans Gymnasium

Generalsanierung und Erweiterung des St.-Anna-Gymnasiums
Städtisches St.-Anna-Gymnasium

Bald findet an den Münchner Gymnasien die Einschreibung der circa 6.000 Viertklässler*innen mit Gymnasialempfehlung statt. Auf diesen Tag bereiten sich die meisten Familien intensiv vor. Sie überlegen, welche Schule am besten zum eigenen Kind passt. Die Garantie, einen Platz an der Wunschschule zu bekommen, gibt es allerdings nicht. Anders als bei den Grundschulen besteht bei den Gymnasien keine Sprengelbindung. Für viele Familien ist diese Vorstellung belastend. Wir wollen dazu Hintergründe liefern und Sorgen nehmen.

Situation an Münchner Gymnasien

Die Landeshauptstadt München hat die Aufgabe, ausreichend Schulplätze für alle Schüler*innen bereit zu stellen. Dabei hat München große Herausforderungen zu bewältigen.

Hannes Rohrer
Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium
  • Münchens Bevölkerung wächst jedes Jahr um 15.000 bis 20.000 Einwohner*innen. Dazu gehören natürlich auch Kinder, so dass München jedes Jahr praktisch die Schul- und Kitainfrastruktur einer Kleinstadt neu bauen muss.
  • Als am dichtesten besiedelte Stadt Deutschlands fehlen innerstädtisch geeignete Flächen für den Neubau oder die Erweiterung von Schulen.

  • Die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G9) führt zu einem dauerhaften Anstieg der Schülerzahlen in den Schulgebäuden.

  • Die Übertrittsquote auf das Gymnasium ist eine der höchsten in Bayern – aktuell bei 57,1 Prozent. Das bedeutet, dass jedes Jahr knapp 6.000 Schüler*innen auf das Gymnasium wechseln.

Tobias Hase
Oskar-von-Miller-Gymnasium

Auf diese langfristigen Herausforderungen reagiert die Stadt vorausschauend. Seit zehn Jahren setzt sie die größte kommunale Bildungsbauoffensive Deutschlands um:

  • 6 Schul- und Kitabauprogramme mit einem Gesamtvolumen von über 9 Milliarden Euro.
  • 113 Schulbauprojekte, darunter 27 neue oder sanierte Gymnasien.
  • 20.000 neue Schulplätze an Gymnasien, von denen über die Hälfte bis 2025 fertiggestellt sind.
  • Zusätzliche Pavillonbauten für Gymnasien, die Platz für 145 Klassen geschaffen haben – das entspricht drei fünfzügigen Gymnasien.

Einschreibung 2025 – Was bedeutet das für Ihr Kind?

Für das Schuljahr 2025/26 sind ausreichend Schulplätze für alle zukünftigen Fünftklässler*innen vorhanden:

  • 6.350 neue gymnasiale Schulplätze entstehen bis 2025. Das sind etwas mehr Schulplätze, als zunächst benötigt werden. Allerdings werden in neuen Gymnasien anfangs nur die unteren Klassen bis etwa zur 8. Klasse belegt. Die Klassenräume für die höheren Jahrgangsstufen bleiben im ersten Jahr frei.
  • Trotz ausreichender Schulplätze könnte es an besonders beliebten Gymnasien Engpässe geben.
  • Besonders nachgefragt sind in diesem Jahr voraussichtlich innerstädtische Gymnasien sowie NTG-Gymnasien im Westen Münchens.
  • Falls eine Schule mehr Anmeldungen als Plätze hat, gelten gesetzlich festgelegte Vergabekriterien:
    • Vorrang haben Geschwisterkinder.
    • Die Nähe zum Wohnort spielt eine Rolle.

Im Falle einer Ablehnung: Wie geht es weiter?

Falls Ihr Kind keinen Platz an der Wunschschule erhält:

  • Der örtliche Ausgleich tritt in Kraft: Die Schulleitungen nehmen untereinander Kontakt auf. Sie helfen bei der Suche nach alternativen Plätzen für die Kinder, die nicht aufgenommen werden können.
  • In Einzelfällen kann ein weiter entfernter Schulstandort notwendig werden.
  • Nach Abschluss des örtlichen Ausgleichs werden - circa anderthalb Wochen nach dem Einschreibetermin - die wenigen Kinder, die nicht vermittelt werden konnten, von der Dienststelle des Ministerialbeauftragten bei der Schulplatzsuche unterstützt.

Unsere Empfehlungen

Bild: Drei Schüler*innen sitzen am Schultisch, im Hintergrund sieht man den Rest der Klasse
Tobias Hase
Schüler*innen am Gymnasium Nord
  • Unser Appell an alle Eltern und Kinder lautet: Legen Sie sich nicht auf ein einziges Gymnasium fest, sondern ziehen Sie verschiedene Schulen und auch Schulprofile in Betracht.
  • Alle Münchner Gymnasien führen zur Allgemeinen Hochschulreife und vermitteln eine breite, vertiefte Allgemeinbildung – unabhängig vom Schulstandort oder angebotenem Profil.
  • Überall gibt es tolle Schulfamilien und tolle Pädagog*innen. Überall lassen sich Freundschaften schließen. Unsere Erfahrung zeigt: nach kürzester Zeit wollen Kinder ihre Schule nicht mehr wechseln, auch wenn sie keinen Platz an ihrer Wunschschule bekommen haben.
  • Auch weiter entfernte Schulen sind durch den Münchner Nahverkehr gut erreichbar.
  • Humanistische und Mädchengymnasien haben erfahrungsgemäß oft größere Kapazitäten.
  • Jedes Münchner Gymnasialkind kann sich auf seinen Übertritt freuen, unabhängig an welcher Schule es einen Platz erhält.

Kostenfreiheit des Schulwegs

Schulwege ab einer Entfernung von 3 Kilometern zum Wohnort bleiben für die Schüler*innen unter bestimmten Bedingungen kostenfrei:

  • wenn die nächstgelegene Schule mit dem gewünschten Schulprofil 3 Kilometer oder mehr vom Wohnort entfernt ist oder
  • wenn die nächstgelegene Schule weniger als 3 Kilometer entfernt ist, aber das Schulkind dort abgewiesen wurde. 

Achtung: Nur mit dem Ablehnungsbescheid der nächstgelegenen Schule kann die Kostenfreiheit des Schulweges an der dann gewählten Schule gewährt werden. Dies ist die gesetzliche Vorgabe. Um den Anspruch auf Erstattung der Beförderungskosten zu sichern, muss bei der Einschreibung die nächstgelegene Schule des gewünschten Schulprofils gewählt werden.