Bildungsbau: 13 Projekte fertiggestellt
Noch in diesem Jahr können die Arbeiten an zahlreichen weiteren Schul- und Kitabauprojekte erfolgreich abgeschlossen werden.

13 neue Schul-, Kita- und Sportbauprojekte werden fertiggestellt
Das Baureferat treibt in Zusammenarbeit mit dem Referat für Bildung und Sport den Ausbau der Bildungsinfrastruktur in München weiter voran. Noch in diesem Jahr können die Arbeiten an zahlreichen weiteren Schul- und Kitabauprojekte erfolgreich abgeschlossen werden.
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Am Dienstag werden die Kinder der Willy-Brandt-Gesamtschule ihre neue Schule beziehen können – und sie können sich freuen! Der Neubau, der die Gesamtschule und die Fachoberschule nun unter einem Dach vereint, ist ein sehr gelungenes Beispiel dafür, wie modern, durchdacht und einladend neue Schulen sein können. Die Willy-Brandt-Gesamtschule ist eines von insgesamt 13 neuen Bildungsbauprojekten, die das Baureferat in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen hat. Ob Kitas, weiterführende Schulen oder große Berufsschulzentren – die Bandbreite zeigt, wie vielfältig die Bedürfnisse in unserer Stadt sind. Unsere Schul- und Kitabauoffensive ist deutschlandweit einzigartig: Wir stemmen das größte kommunale Bildungsbauprogramm. Damit investieren wir ganz bewusst in Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit. Trotz der angespannten Haushaltslage der Stadt sichern wir diese Investitionen, weil ich fest davon überzeugt bin, dass moderne Bildungsgebäude die Grundlage für eine erfolgreiche schulische Entwicklung und die Zukunftschancen unserer Münchner Kinder sind.“
Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „Schulen und Kindertageseinrichtungen zu bauen, heißt für die Zukunft zu bauen. Deshalb sehe ich es als unsere Verantwortung an, dies nachhaltig zu tun, im Sinne unserer Klimaverantwortung und quartiersbezogen. Wir verwenden nach Möglichkeit Baustoffe mit geringem CO2-Fußabdruck und bauen damit extrem energieeffiziente Schulen. Rechnet man alle Dach-Photovoltaikanlagen allein bei diesen 13 neuen Projekten zusammen, ergibt sich eine PV-Fläche, die zusammen mehr als zwei Fußballfelder bedeckt. Bei unseren Planungen nehmen wir außerdem den Mehrwert fürs gesamte Quartier in den Blick. So entstehen abermals neue Bildungsorte, in denen sich moderne Architektur, zeitgemäße Pädagogik und Multifunktionalität ergänzen.“
Stadtschulrat Florian Kraus: „Die Investitionen der Landeshauptstadt München in ihre Bildungsinfrastruktur sind beispiellos in Europa. Das belegen auch die jetzt fertig gestellten Baumaßnahmen. Gleichzeitig zahlt jedes neu gebaute, erweiterte oder sanierte Gebäude auf unsere zugrunde liegenden Bildungskonzepte ein: den Fokus auf frühkindliche Bildung, den Fokus auf Ganztagsbildung sowie auf moderne, kompetenzorientierte und inklusive Lehr- und Lernmethoden. So ist München nicht nur Investitions-Hauptstadt in Bezug auf den Bildungsbau, sondern auch in Bezug auf Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit.“
Im März 2020 startete die Generalinstandsetzung und Erweiterung des Städtischen beruflichen Schulzentrums Thomas Wimmer an der Luisenstraße 9-11. Die denkmalgeschützten Gebäudeteile aus den 1950er Jahren wurden in den vergangenen fünf Jahren behutsam saniert, technisch, statisch sowie energetisch ertüchtigt und architektonisch aufgewertet. Die Inbetriebnahme der einzelnen Nutzungsbereiche erfolgt schrittweise und ist aufgrund der komplexen Umzugslogistik bis zum Herbst vorgesehen.
In Betrieb geht auch der Neubau der Berufsschule für Farbe und Gestaltung an der Carl-Wery-Straße 41. Er versammelt mehrere Berufsschulen unter einem Dach und ist für ca. 1.000 Berufsschüler*innen ausgelegt. Neben verschiedensten Werkstätten und integrierten Fachunterrichtsräumen verfügt er über eine 2-fach-Sporthalle.
Im neuen Schulgebäude am alten Standort startet die sechszügige Willy-Brandt-Gesamtschule an der Freudstraße 15 ins Schuljahr 2025/26. Sie bezieht zwei der insgesamt vier Gebäudeteile am erweiterten Schulstandort. Der dritte wurde bereits zum zurückliegenden Schuljahr von der Fachoberschule Nord für Sozialwesen und Gesundheit bezogen, der vierte dient als gemeinsamer Erschließungsbau. Beide Schulen sind nach dem Münchner Lernhauskonzept organisiert. Neben Aula, Mensa und Bibliothek werden auch der neu gestaltete Außenbereich und die ebenfalls neu gestalteten Freisportanlagen gemeinschaftlich genutzt. Der bestehende Sporttrakt mit Dreifachturnhalle und Schwimmhalle konnte erhalten und an den Neubau angebunden werden, die Umkleide- und Technikbereiche wurden umfassend modernisiert. Mit zwei „Grünen Klassenzimmern“, einem Schulgarten und vielfältigen Angeboten für Spiel, Sport und außerschulisches Lernen bietet der Standort hervorragende Bedingungen für die Ganztagsbildung an der Willy-Brandt-Gesamtschule.
Zu Beginn des aktuellen Schuljahres 2025/2026 nimmt die sechszügige Mittelschule an der Eduard-Spranger-Straße 17 ihren Betrieb am neuen Standort auf und kehrt damit aus dem Auslagerungsstandort an der Toni-Pfülf-Straße zurück. Im Laufe des kommenden Jahres wird zudem im Rahmen des ersten Bauabschnitts das Interimsquartier für die dreizügige Grundschule am Standort und den dreigruppigen Kindergarten sowie das Campuszentrum mit Mensa und den erforderlichen Zwei- und Dreifachhallen in Nutzung gehen.
Die Maria-Probst-Realschule mit Haus für Kinder in der Reutberger Straße 10-14/ Gotzinger Platz 1a kann einen Erweiterungsneubau mit zwei Zügen, Fachlehrsälen, Tiefgarage und einer Dienstwohnung für die Technische Hausverwaltung in Betrieb nehmen. Des Weiteren wird am Standort ein Haus für Kinder mit drei Kinderkrippen- und drei Kindergartengruppen sowie einer Hortgruppe eröffnet.
Die neu errichtete Mittelschule an der Torquato-Tasso-Straße 38 beherbergt drei Züge. Bis zum Jahresende werden der Mitteltrakt mit Mensa, Küche, eine Dienstwohnung für die Technische Hausverwaltung, Schwimmhalle, Zweifachsporthalle und Allwetterplatz auf dem Dach fertiggestellt und in Betrieb genommen.
Mit dem Erweiterungsneubau für das Klenze-Gymnasium in der Wackersberger Straße 59 vergrößert sich das Gymnasium im neuen Schuljahr auf insgesamt 5 Züge. Es wurden zusätzlich neue Fachlehrsäle und eine Dreifachsporthalle errichtet, wobei die Sporthalle voraussichtlich etwas später in Betrieb gehen wird.
Der Umbau und die Erweiterung des Gymnasiums München Nord an der Knorrstraße 171 können in Betrieb gehen. Das Gymnasium wurde von vier auf sechs Züge erweitert. Ein zusätzlicher Allwetterplatz wurde auf der Dachfläche realisiert.
In Betrieb geht auch das neue, sechszügige Gymnasium Neufreimann an der Friederike-Nadig-Allee 48 (Bildungscampus Neufreimann), wobei sich die Inbetriebnahme des dazugehörigen Schwimmbads sowie der Dreifachturnhalle leicht verzögert. Das Gebäude mit sechszügiger Grundschule und Haus für Kinder mit drei Kinderkrippen- und drei Kindergartengruppen wurde bereits 2024 fertiggestellt und wird interimsweise durch die Förderschule Rothwiesenstraße genutzt. Die Fertigstellung der Freisportanlagen für die schulische Nutzung und zur Vereinsnutzung erfolgt voraussichtlich im Sommer 2026.
Das Karlsgymnasium am Stadtpark 21 kann den Erweiterungsbau auf vier Züge in Betrieb nehmen. Die Dreifachsporthalle geht etwas später in Betrieb.
Am Ludwigsgymnasium in der Fürstenrieder Straße 159a erfolgt die Generalinstandsetzung der denkmalgeschützten Sport- und Schwimmhalle sowie der Dienstwohnung für die Technische Hausverwaltung. Die Nutzungsaufnahme der Einfachsporthalle erfolgt zum Beginn des Schuljahres 2025/26. Die bauliche Fertigstellung der Schwimmhalle kann voraussichtlich im zweiten Quartal 2026 erfolgen.
Außerdem steht die Inbetriebnahme des fünfzügigen Gymnasiums in Karlsfeld an der Bayernwerkstraße 101 mit Vierfachsporthalle durch den Landkreis Dachau an, bei dem sich die Landeshauptstadt mit zwei Zügen beteiligt hat. Am staatlichen Gymnasium München-Moosach und am städtischen Louise-Schroeder-Gymnasium wurden in den letzten Jahren Vorläuferklassen gebildet, die zum Schuljahresbeginn in die neuen Räume ziehen.
Das Haus für Kinder an der Oberföhringer Straße 224a startet seinen Betrieb mit zwei Krippengruppen, drei Kindergartengruppen und zwei Hortgruppen, sowie einer Dienstwohnung für die Technische Hausverwaltung. Außerdem geht das Haus für Kinder an der Reichenaustraße 5 mit vier Krippengruppen, drei Kindergartengruppen und einer Hortgruppe ebenfalls in Betrieb.
Gestiegene Raumbedarfe durch G9 und Rechtsanspruch auf Ganztagsbildung
Durch Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums (G9) ab dem Schuljahr 2025/26 werden allein an den öffentlichen Gymnasien über 4.000 zusätzliche Gymnasiast*innen in einem zusätzlichen Gymnasialjahrgang erwartet. Das spiegelt sich auch in der Vielzahl der Inbetriebnahmen im Gymnasialbereich wider. Zudem greift der Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung für Kinder im Grundschulalter ab 2026. Allein durch diese Faktoren steigen die Raumbedarfe im Bildungsbereich zum nächsten Schuljahresbeginn enorm an.
Flächenschonend und klimafreundlich
Innerstädtische Lagen erfordern eine kompakte, häufig gestapelte Bauweise und einen geschickten Umgang mit knapp bemessenen Flächen und engen Grundstückgrenzen. Immer häufiger werden Dächer als Sport- und Pausenflächen genutzt. Weitere Anforderungen wie Baum- und Lärmschutz kommen hinzu. Trotz der Größe der Schulen wird durch die baulich gut organisierte innere Gebäudestruktur und die in sich abgeschlossenen Lernhäuser eine einladende Atmosphäre geschaffen. Pausenhof-, Spiel- und Aufenthaltsbereiche sind durch den größtmöglichen Erhalt alter Bäume und möglichst vieler neuer Baumpflanzungen geprägt.
Besonderes Augenmerk legt das Baureferat bei der Pausenhofgestaltung ebenso wie bei der Gebäudeplanung auf das Prinzip der Schwammstadt. Auf allen Neubauten wurden Dachbegrünungen ausgeführt. Die Photovoltaikanlagen der 13 Schulbauprojekte tragen mit einer Gesamtleistung von circa 1.000 kWp dazu, jährlich circa 800 Tonnen CO2 einsparen zu können. Aufgrund ihrer energieeffizienten Gebäudehülle und des Einsatzes erneuerbarer Energien im Strom und Wärmebereich erreichen die Neubauten in der Regel den Standard Effizienzgebäude (EG) 40.
Einen besonderen Beitrag zur Gestaltung leistet QUIVID, das Kunst am-Bau-Programm der Landeshauptstadt München. Die Kunstwerke entstehen eigens für die jeweiligen Orte und deren Nutzer*innen. Bemerkenswert ist dabei die künstlerische Bandbreite. Sie reicht von malerischen und skulpturalen Arbeiten bis hin zu architektonischen Gesamtentwürfen.