Aktionen, Jahrestage, Initiativen und Bündnisse
Die Frauengleichstellungsstelle ist Initiatorin, Mitorganisatorin oder Bündnispartnerin zahlreicher Aktionen und Projekte.
Aktionen, Jahrestage, Initiativen

Die Münchner Aktionswochen gegen Gewalt an Frauen, Mädchen, Jungen und nonbinären Menschen werden jedes Jahr rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen am 25. November von einem breiten Aktionsbündnis organisiert.
Schirmpatin der Aktionswochen ist die 2. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden.
Hier geht es zum aktuellen Programm der Aktionswochen 2022
Die zentrale Veranstaltung zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen fand am 23. November 2022, 18.00 bis 21.00 Uhr, im Rathaus / Großer Sitzungssaal statt und wurde als Stream übertragen.
Die Resonanz war überwältigend: Rund 100 Teilnehmende in Präsenz und 85 im Live-Stream! Eine gelungene Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft!
Das war das Programm:
Thema: Gleichberechtigung schützt vor Gewalt!
Geschlechtsspezifische Gewalt ist Ausdruck historisch gewachsener Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern. Sie dient der Unterdrückung und Diskriminierung von Frauen und Mädchen sowie nicht-binären und intergeschlechtlichen Menschen. Die Verwirklichung der Gleichstellung der Geschlechter ist ein wesentliches Element der Verhütung von sexualisierter und sexistischer Gewalt und Diskriminierung.
Mit dem Aktionsplan gegen geschlechtsspezifische Gewalt hat sich die Stadt München zu einem konkreten kommunalen Programm gegen geschlechtsspezifische Gewalt verpflichtet. In einem Gespräch zwischen Vertreter*innen aus Politik, Zivilgesellschaft und Verwaltung werden wir die konkrete Umsetzung der Maßnahmen dieses Aktionsplans gemeinsam vorstellen und diskutieren. Gleichzeitig ist die Veranstaltung Auftakt der im Aktionsplan als Maßnahme verankerten Kampagne zur Bewusstseinsbildung: Gleichberechtigung schützt vor Gewalt!
Die Gleichstellungsstelle für Frauen bedankt sich bei der Firma TechCast für die Unterstützung der Veranstaltung.

Das Rathaus zeigt Flagge zum Internationalen Frauentag am 8. März
Der Internationale Frauentag hat seine Wurzeln in der Arbeiterinnenbewegung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Das ist lange her und doch ist dieser Tag immer noch aktuell, denn der in Art. 3 GG formulierte Verfassungsauftrag zur Gleichstellung der Geschlechter ist immer noch nicht umgesetzt.
Mit der Beflaggung des Rathauses zum Internationalen Frauentag setzt die Stadt München ein Zeichen der Solidarität mit Frauen aller Länder. Denn wie fragil Frauenrechte auch heute noch sind, sieht man an ihren Lebensbedingungen wie beispielsweise in Afghanistan und im Iran. Aber auch in europäischen Ländern und den USA wird das Rad zurückgedreht, was zum Beispiel das Recht auf reproduktive Selbstbestimmung angeht. Und in den Gebieten, in denen Krieg herrscht, wie jetzt in der Ukraine, sind Frauen häufig ganz besonders betroffen. Auf der Flucht sind sie meist allein oder nur mit ihren Kindern unterwegs und geraten leicht in prekäre Situationen. Die Stadt München kann nicht international agieren, aber sie tut ihr Möglichstes, den geflüchteten Menschen Versorgung und Unterstützung zu gewährleisten.
Die Stadt München steht für eine Stadtgesellschaft, in der Menschen gleichberechtigt und diskriminierungs- und gewaltfrei leben können. Bereits seit 1985 gibt es die Gleichstellungsstelle für Frauen und die Liste der Maßnahmen, die über all die Jahre zur Förderung der Gleichberechtigung unternommen wurden, ist lang.
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Ohne Frauen wäre die Welt nicht da, wo sie heute ist. Doch zur Gleichstellung der Geschlechter liegt noch ein langer Weg vor uns. Noch immer ist der Gender Pay Gap erschreckend groß, die Corona-Krise brachte alte Frauenbilder zum Vorschein und in vielen Ländern werden die Rechte von Frauen immer noch massiv eingeschränkt. Der Internationale Frauentag am 8. März ist auch im Jahr 2023 noch hoch aktuell und wichtig!“
Erst letztes Jahr fokussierte die Gleichstellungsstelle mit der Kampagne „Gleichberechtigung schützt vor Gewalt“, das Thema geschlechtsspezifische Gewalt und wurde dabei von überwältigend vielen Beschäftigten der Stadt, der gesamten Stadtspitze und allen Referatsleitungen ganz persönlich unterstützt. Die Kampagne ist eine Maßnahme des Aktionsplans gegen geschlechtsspezifische Gewalt, den der Stadtrat im März 2022 beschlossen hat und der für die folgenden drei Jahre ein konkretes kommunales Programm gegen geschlechtsspezifische Gewalt auflegt. Denn Gewalt gegen Frauen ist auch heute noch weltweit die häufigste Menschenrechtsverletzung.
Gleichberechtigung schützt vor Gewalt!
München verfügt über ein beeindruckendes gesellschaftliches Netzwerk an Einrichtungen und Projekten, deren Arbeit auf Mädchen* und Frauen* ausgerichtet ist. Sie sind Impulsgeberinnen und Kooperationspartnerinnen für kommunale Gleichstellungsarbeit. Die Stadt München honoriert dieses Engagement und vergibt jährlich einen Preis zur Förderung der Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen. Der Anita Augspurg Preis 2022 wird im Rahmen des Empfangs des Oberbürgermeisters anlässlich des diesjährigen Internationalen Frauentags an den Verein „siaf e.V.“ verliehen. Der Verein unterstützt mit seinem Angebot eine Gruppe von Frauen, die ansonsten wenig im Vordergrund steht und keine Lobby hat: die Alleinerziehenden. 18% der Münchner Familien sind Ein-Eltern-Familien, über 90% der Alleinerziehenden sind Frauen und mit 37% sind Alleinerziehende die am meisten von Armut betroffene Gruppe. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden verleiht den Preis in Vertretung des Oberbürgermeisters am 14. März 2023 und betont: "siaf e.V. unterstützt Alleinerziehende konkret bei Fragen und Bedarfen zu ihren schwierigen Lebenskonstellationen. Aber genauso wichtig ist es, dass siaf e.V. Alleinerziehenden eine Stimme gibt. Durch seine vielfältigen Angebote kennt der Verein die Anliegen und Bedarfe der Frauen* und Mütter und vertritt diese in Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft."
Auch in diesem Zusammenhang zeigt die Vernetzung zwischen Zivilgesellschaft und Politik ihre Erfolge. Die Stadtratskommission zur Gleichstellung von Frauen setzt sich zusammen aus Stadträtinnen und Vertreterinnen von Münchner Verbänden, Einrichtungen und Projekten. Aufgrund einer Empfehlung dieser Kommission hat der Stadtrat gerade die Einrichtung einer Koordinationsstelle für den Fachbereich Alleinerziehende beschlossen, um Ein-Eltern-Familien langfristig passgenau mit Angeboten und Versorgung unterstützen zu können.
Weitere wichtige Vorhaben für 2023 sind der Ausbau des Angebotes für von digitaler Gewalt betroffener Frauen, die Erhöhung der Frauenhausplätze und die Verbesserung der Akutversorgung nach sexueller Gewalt in den Münchner Kliniken. Das Gesundheitsreferat informiert die Öffentlichkeit hierzu über eine Kampagne.
Last but not least: Seit 2019 fördert und veranstaltet das Kulturreferat München anlässlich des Internationalen Weltfrauen*tages kulturelle Projektvorhaben mit feministischen Fragestellungen unter dem Motto sieINSPIRIERTmich! Es gab viele spannende Projekteinreichungen für den Weltfrauen*tag 2023 - die ausgewählten Projekte finden sich jetzt mit allen Terminen unter:
Es gibt noch viel zu tun, bis die rechtlich verankerte Gleichstellung der Geschlechter auch tatsächlich auf allen Ebenen umgesetzt ist: rechtlich, sozial, ökonomisch und politisch. Aber in München gibt es eine sehr gute Grundlage dafür!