Sapporo - Münchens japanische Partnerstadt

Sapporo und München sind seit 1972 Partnerstädte. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums gab es viele Feierlichkeiten.

50 Jahre Städtepartnerschaft

OB Dieter Reiter mit Bürgermeister Katsuhiro Akimoto
Oberbürgermeister Reiter in Sapporo

Seit über 50 Jahren sind München und Sapporo, die beiden Olympiastädte von 1972, nun schon Partnerstädte. Deshalb hat Oberbürgermeister Dieter Reiter mit einer Delegation des Münchner Stadtrats die japanische Partnerstadt letztes Jahr besucht, nachdem Sapporos Bürgermeister Katsuhiro Akimoto bereits im Jahr zuvor in München zu Gast gewesen war.

Ich bin dankbar für 50 Jahre lebhaften Austausch und wünsche unserer Städtepartnerschaft auch in den nächsten 50 Jahren alles Gute!

Platzhalter Zitat
Katsuhiro Akimoto Bürgermeister von Sapporo

Geschichte der Partnerschaft

Der Odori Park mit Sapporos Fernsehturm
City of Sapporo
Der Odori Park mit Sapporos Fernsehturm / © City of Sapporo

Sapporo liegt auf Hokkaido, der nördlichsten der japanischen Inseln und ist deren Hauptstadt. Trotz der großen Entfernung von 8.764 km besteht zwischen Sapporo und der bayerischen Landeshauptstadt eine besondere Verbindung: Beide Städte waren 1972 Gastgeber für die Olympischen Sommer- bzw. Winterspiele. Im Zuge dessen wurde am 28. August 1972 die Partnerschaftsurkunde durch den damaligen Oberbürgermeister Georg Kronawitter und seinen japanischen Kollegen Takeshi Itagaki unterzeichnet und damit die Städtepartnerschaft gegründet.

Neben den Olympischen Spielen teilen sich die beiden Städte noch weitere Gemeinsamkeiten. Wie München ist auch Sapporo für seine Nähe zur Natur bekannt und beheimatet zudem im eigenen Stadtgebiet mehrere Ski Resorts. Weiterhin spielt das Bier in beiden Städten eine große Rolle. In Sapporo wurde Ende des 19. Jahrhunderts mit der Einführung der deutschen Bierbrautechniken der Standard für das Brauen in Japan gesetzt und die einst staatliche Sapporo Brauerei prägt seither das Image der Stadt.

Das 50. Jubiläum der Städtepartnerschaft wurde 2022 und 2023 mit gegenseitigen Besuchen der Stadtspitze und verschiedenen Austauschprojekten in den Bereichen Wirtschaft und Kultur gefeiert. Auch die beiden Deutsch-Japanischen Gesellschaften in Bayern und Hokkaido schlossen anlässlich der Feierlichkeiten einen Partnerschaftsvertrag.

Wirtschaft und Wissenschaft

Wahrzeichen Sapporos: Der Uhrenturm
LHM
Wahrzeichen Sapporos: Der Uhrenturm

Sapporo stellt als größte Stadt der Insel Hokkaido dessen wirtschaftliches und kulturelles Zentrum dar. Mit ca. 1,95 Millionen Einwohnern (Stand 01.04.2024) gehört sie zu den größten Städten Japans. Neben der traditionellen Holz- und Forstwirtschaft haben sich bereits im letzten Jahrhundert Betriebe der Textil- und Nahrungsindustrie in der Stadt angesiedelt. Gegenwärtig profiliert sich Sapporo insbesondere als Technologie-Standort und investiert verstärkt auch in Start-ups.

Viele junge Japanerinnen und Japaner aus dem ganzen Land zieht es zudem für das Studium nach Sapporo an die Hokkaidō University, welche zu den bedeutendsten Hochschulen des Landes zählt. Die staatliche Einrichtung ging aus der Landwirtschaftsschule Sapporo hervor, deren alte Exerzierhalle mit ihrem Uhrenturm heute als ein Wahrzeichen der Stadt gilt. Die Hokkaidō University unterhält zudem viele internationalen Kooperationen, worunter auch ein Austauschabkommen mit der Ludwig-Maximilians-Universität in München zählt.

Im Bereich des Tourismus ist Sapporo innerhalb Japans für seine milden Sommer und weltweit insbesondere seit den Olympischen Winterspielen 1972 als attraktives Wintersportzentrum bekannt. Über das ganze Jahr hinweg finden entsprechend vor allem im zentralen Odori Park viele Veranstaltungen statt. Besonders erwähnenswert: Der jährliche „Münchner Weihnachtsmarkt in Sapporo“. Dieser wurde das erste Mal 2002 von einer Münchner Delegation zum 30-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft eröffnet.

Kultur

Das bedeutendste Kulturereignis in Sapporo ist das Sapporo Snow Festival. Die Stadt erlangte durch das jährlich im Februar stattfindende Event internationale Bekanntheit, bei dem riesige Kunstwerke aus Schnee und Eis errichtet werden. Seinen Ursprung hatte es im Jahre 1950, als Studierende sowie Schülerinnen und Schüler im Odori Park Statuen aus Schnee bauten.

Ähnlich wie München ist auch Sapporo in Japan für seine Bierkultur berühmt. Der Odori Park wird während dem jährlichen Sommerfest zu einem großen Biergarten umfunktioniert, bei dem alle großen Brauereien Japans auf einer Länge von fast 1,4 km um die Besucher werben.

Kulinarik

Sapporo ist vor allem für frische Meeresfrüchte und somit auch für Sushi und Sashimi bekannt. Viele Japanerinnen und Japaner reisen daher extra aus dem ganzen Land nach Sapporo und die umliegenden Städte, um sich von der hohen Qualität und den vielfältigen Gerichten verwöhnen zu lassen.

Auch für Liebhaber von Süßspeisen ist mit Shiroi Koibito („Weißer Liebhaber“) gesorgt. Hierbei handelt es sich um mit weißer Schokolade gefüllte Langues de chat Biskuit-Kekse. Wer es eher herzhaft mag, kann die bekannte Miso-Ramen-Suppe kosten. Diese traditionelle japanische Nudelsuppe ist auf der Insel Hokkaidō besonders beliebt, da sie ursprünglich aus Sapporo stammt

Vergangene Aktivitäten

Münchner Delegation vor einem Geschenk Münchens an Sapporo

2023

  • Erneuter Sapporo-Stand auf dem Münchner Christkindlmarkt
  • Besuch Münchens durch Bürgermeister Katsuhiro Akimoto
  • Delegation um Oberbürgermeister Dieter Reiter nach Sapporo
  • zum Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten
  • Videokonferenz der Stadtspitzen zur Energiepolitik von München und Sapporo

2022

  • Erster Sapporo-Stand auf dem Münchner Christkindlmarkt
  • Delegation um Bürgermeister Katsuhiro Akimoto nach München zum 50. Jubiläum
  • Kunstausstellung RIMOKON München Sapporo / Sapporo München
  • Japanfest im Englischen Garten mit Städtepartnerschaftsständen
  • Partnerschaftsbier Sapporo-München

2021

Jubiläumslogo
Jubiläumslogo
  • Ausschreibung in Sapporo für ein Partnerschaftslogo anlässlich des 50. Jubiläums

Eine Gesamtaufstellung aller Aktivitäten finden Sie unten in den Tätigkeitsberichten.