Jüdisches München

Eine besondere Verpflichtung sieht das Stadtarchiv München in der Dokumentation der jüdischen Geschichte Münchens.

 Die Synagoge in der Herzog-Max-Straße (nach einer Fotografie gezeichnet von H. Nisle), 1889

Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945

Screenshot der Landingpage des Biografischen Gedenkbuchs der Münchner Juden 1933-1945
Stadtarchiv München
Screenshot der Landingpage des Biografischen Gedenkbuchs der Münchner Juden 1933-1945

Jeder Mensch hat einen Namen לכל איש יש שם

Das Biografische Gedenkbuch der Münchner Juden 1933–1945 enthält Kurzbiografien und – soweit vorhanden – Fotografien von rund 5.000 während der NS-Zeit ermordeten, gestorbenen oder in den Suizid getriebenen jüdischen Münchnerinnen und Münchnern. Es wurde erstmalig 2003/2007 vom Stadtarchiv München als zweibändige Kollektivbiografie veröffentlicht und ab 2012 auch im Internet zugänglich gemacht. Seit November 2020 liegt es in einer überarbeiteten Online-Version vor.

Das Biografische Gedenkbuch bietet Ihnen die Möglichkeit, den Opfern der Shoah näher zu kommen. Neben umfangreichen Recherchemöglichkeiten erhalten Sie auch ausführliche Informationen zu den Verfolgungsorten, zur Emigration und Deportation der Münchner Jüdinnen und Juden.

Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Das nationalsozialistische Terrorregime hat Jüdinnen und Juden das Lebensrecht abgesprochen und eine Mordmaschinerie ungeahnten Ausmaßes in Gang gesetzt. Auch die Erinnerung an jüdische Frauen, Männer und Kinder sollte komplett ausgelöscht werden. Das Biografische Gedenkbuch entreißt die Namen der Münchner Jüdinnen und Juden dem Vergessen und ist ein wichtiger Beitrag zu einer lebendigen Erinnerungskultur in unserer Stadt.“

 

Ben-Chorin-Zimmer

Arbeitszimmer und Bibliothek
Arbeitszimmer und Bibliothek

Seit Oktober 2009 haben das detailgetreu aufgebaute Arbeitszimmer und die Bibliothek des Religionsphilosophen und Schriftstellers Schalom Ben-Chorin (1913-1999) im Stadtarchiv München eine neue Heimstatt.

Am 7. Mai 1999 starb in Jerusalem der aus München stammende Religionsphilosoph und Schrift­steller Schalom Ben-Chorin (Abb. s. unten). Als Brückenbauer zwischen den Religionen und als einer der wichtigsten Protagonisten des christlich-jüdischen Dialogs genießt der 1913 als Fritz Ro­senthal geborene Münchner bis heute höchstes Ansehen. Sein reichhaltiges publizistisches Erbe kehrte 2009 nach Deutschland zurück.

Der schriftliche Nachlass Ben-Chorins, darunter Korrespondenz und Manuskripte, befindet sich seit Juli 2009 im Deutschen Lite­raturarchiv Marbach, wo er wissenschaftlich erschlossen wird.

Arbeitszimmer und Bibliothek

Das Arbeitszimmer und die um­fangreiche Bibliothek Ben-Chorins wurden der Landeshauptstadt München übereignet. Die Bibliothek, wie sie seit mehr als fünf Jahrzehnten in Ben-Chorins Wohnung im Jeru­salemer Stadtteil Romema gewachsen ist, wurde im Stadtarchiv München detailgetreu rekonstruiert. Sie ist öffentlich zugänglich.

Es ist der Familie Ben-Chorin, insbesondere aber seiner Ehefrau Avital zu verdanken, dass das Stadtarchiv mit Bibliothek und Arbeitszimmer die schöpferische Lebensleistung und die versöhnende Kraft eines großen Soh­nes der Stadt München dokumentieren kann. Die „Rückkehr“ Ben-Chorins in seine Heimatstadt, mit der er trotz schmerzlicher Erfahrungen während der NS-Zeit bis an sein Lebensende eng verbunden war, ist ein eindrucksvolles und nachhaltiges Zeichen für Dialog und Verständigung.

Besichtigungen des Ben-Chorin-Zimmers sind nach vorheriger Anmeldung möglich. Bitte nehmen Sie unter stadtarchiv@muenchen.de mit uns Kontakt für eine Terminabsprache auf.

Zeitzeugengespräche

Seit 2016 organisieren Stadtarchiv und Kulturreferat in Kooperation mit dem BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung ein Zeitzeugenforum für Schulklassen. Dieses Zeitzeugenforum, das zuletzt im Großen Sitzungssaal des Neuen Rathauses stattgefunden hat, ist inzwischen ein fester Bestand der Erinnerung an die Pogromnacht vom 9./10.11.1938. In diesem Jahr muss die Präsenz-Veranstaltung aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen ausfallen. Ersatzweise zeigen wir Zeitzeugengespräche aus den vergangenen Jahren über den youtube-Kanal der Landeshauptstadt München.

Frau Hanna Zimmermann

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Herr Rechtsanwalt Uri Siegel

Beitrag auf YouTube ansehen.

Frau Dr. Charlotte Knobloch

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Die ehemalige Münchner Hauptsynagoge

Ehemalige Hauptsynagoge an der Herzog-Max-Straße
Stadtarchiv München, Fotosammlung, Wein-0029
Ehemalige Hauptsynagoge an der Herzog-Max-Straße

In den Jahren 1884 bis 1887 wurde an der Herzog-Max-Straße eine neue Hauptsynagoge für die jüdische Gemeinde Münchens erbaut. Der Münchner Architekt Albert Schmidt hatte den Entwurf für einen eindrucksvollen neuromanischen Langhausbau geliefert, der einen markanten städtebaulichen Akzent im Herzen der Stadt setzte. Über mehrere Jahrzehnte bildete die Synagoge den Mittelpunkt des reichhaltigen religiösen und kulturellen Lebens der Münchner Juden.

Im Juni 1938 fiel die Synagoge der nationalsozialistischen Zerstörungswut zum Opfer. Auf Befehl Hitlers wurde sie innerhalb weniger Tage abgebrochen.

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